Umzug Pflegeheim von Rheinfelden nach Laufenburg
31.03.2020 Gesundheit, Laufenburg, RheinfeldenGesundheitszentrum Fricktal trennt vorübergehend Akutspital und Pflegeheim
Susanne Hörth
«Willkommen Frau M., Grüezi Herr O. Schön, dass Sie für einige Zeit zu uns kommen.» Vor dem Spital Laufenburg werden die Frauen und Männer, die am vergangenen Freitag in Kleinbussen und Taxis herangefahren werden, herzlich begrüsst. Bei den Neuankömmlingen handelt es sich um Bewohnerinnen und Bewohner des Rheinfelder GZF-Pflegeheimes. Sie werden die kommende Zeit im Laufenburger Pflegeheim, welches ebenfalls zum Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) gehört, verbringen. Die GZF-Leitung hatte beschlossen, während der Corona-Pandemie den Pf legeheimbetrieb in Laufenburg zusammenzuführen (die NFZ berichtete). In Rheinfelden konzentriert man sich ausschliesslich auf das Akutspital mit Notfall und Überwachungsstation. Mit dieser vorübergehenden klaren Trennung von Akutsomatik und Pflegeheim folgt das GZF einer Empfehlung des Kantons. Es dient zum Schutz der Pflegeheimbewohner.
Mit Bussen und Taxis
Am Freitag, so GZF-Mediensprecherin Miriam Crespo, wurden 23 Frauen und Männer aus dem Rheinfelder Pf legeheim nach Laufenburg verlegt. Für die Unterstützung beim Transport war vorgängig auch das Militär angefragt worden. Aber ohne Erfolg. Und so wurden mit Kleinbussen, in denen zwei Personen in genügendem Schutzabstand voneinander Platz nehmen konnten, sowie mit Taxis mit je einem Fahrgast, die Bewohnerinnen und Bewohner von Rheinfelden nach Laufenburg gefahren. «Den Rettungsdienst konnten wir dafür nicht blockieren. Es waren alles Sitzend-Transporte, dafür war keine Ambulanz nötig», erklärt die GZF-Mediensprecherin. «Wir müssen ja auch sicherstellen, dass die Notfallversorgung mit unserem Rettungsdienst in der Region gewährleistet ist, und zwar immer!» Mit den Pflegeheimbewohnern zogen auch die 13 Mitarbeitenden des Rheinfelder Pflegeheimes temporär nach Laufenburg um.
Drei Patienten nach Rheinfelden verlegt
Einen Transport in die umgekehrte Richtung erlebten am vergangenen Mittwoch bereits die stationären Patienten des Laufenburger Spitals. Man habe sich bemüht, für die Patienten eine gute Lösung zu finden, so Miriam Crespo. «Einige Patienten konnten bereits nach Hause gehen, andere können in eine Reha aufgenommen werden. Schliesslich wurden somit am Mittwoch noch drei Patienten aus dem Akutspital Laufenburg nach Rheinfelden verlegt.»
Wie anspruchsvoll ist eine solche Umzugsaktion? Dazu die Mediensprecherin: «Eine solche Verlegung ist natürlich aufwendig. Im Vordergrund steht aber der Schutz unserer Pflegeheimbewohner vor einer potenziellen Infektion mit COVID-19.» Die Frage, ob es beim GZF schon einmal eine Situation gab, in der Verlegungen in dieser Grössenordnung nötig waren, verneint Miriam Crespo. «Die aktuelle Coronavirus-Pandemie stellt für uns alle eine ausserordentliche Situation dar, die wir nicht kennen und die von uns entsprechende Massnahmen fordert, die bisher einmalig sind und hoffentlich in dieser Form auch einmalig bleiben werden.» Wie wurden die Leute aus dem Pflegeheim über ihre Verlegung informiert? «Die Leiterin des Pf legeheims, Alisa Laub-Lucassen, hat die Angehörigen vorgängig über die Verlegung informiert.» Das Verständnis sei gross gewesen, schliesslich diene diese Massnahme zum Schutz vor einer potenziellen Infektion mit dem Coronavirus.