«Mit jedem Schlag kann sich die Situation ändern»

  13.01.2020 Rheinfelden

Golfspieler Pedro Messerli aus Rheinfelden

2019 war ein erfolgreiches Jahr für Pedro Messerli. Bei den U14-Schweizermeisterschaften im Golf gewann er die Bronze-Medaille. Der junge Rheinfelder träumt von einer Profikarriere – und trainiert sehr viel, um seinen Traum zu verwirklichen.

Valentin Zumsteg

Neun Jahre alt war Pedro Messerli, als ihn sein Vater zum ersten Mal mit auf den Golfplatz nahm. «Es hat mir sofort gefallen. Ich fand es super», erzählt der heute 14-Jährige. Von Kollegen konnte er damals ein Golfset ausleihen und mit dem Spielen beginnen. «Mit zehn Jahren bekam ich mein eigenes Golfset. Im gleichen Jahr habe ich die Platzreife gemacht.» Seither trainiert er intensiv und gehört zu den jungen Golfhoffnungen der Schweiz.

«Konzentration ist wichtig»
«Ich liebe den Sport. Ich bin gerne in der Natur und es gefällt mir, dass sich mit jedem Schlag die Situation ändern kann. Die Konzentration ist wichtig. Ich bin sonst eher etwas unruhig und manche Lehrer wundern sich, dass ich diesen Sport betreibe», erzählt Pedro mit einem Lachen. Früher hat er gerne Fussball gespielt, später Unihockey. «Heute ist Golf mein einziger Sport.»

Seit gut drei Jahren gehört er dem Schweizer Elitekader an. In den Wintermonaten trainiert er drei Mal pro Woche selbständig, zwei Mal mit den anderen Junioren in der Gruppe und ein Mal steht ein Fitnesstraining auf dem Programm. «Ab März trainiere ich noch mehr. Vor allem spiele ich dann fast an jedem Wochenende ein Turnier», schildert Pedro. Die Bezirksschule, die er in Rheinfelden besucht, unterstützt ihn. Er darf mehrere Freistunden pro Woche einziehen, um trainieren zu können – so lange die Schulleistungen stimmen.

Im vergangenen Juli schaffte Pedro Messerli seinen bisher grössten sportlichen Erfolg. Bei den nationalen U14-Juniorenmeisterschaften in Limpachtal holte er die Bronzemedaille. «Zuvor in der Saison hatte ich noch nicht so gut gespielt. Ich wusste aber, dass ich eine gute Platzierung schaffen kann. Das ist mir dann auch gelungen.»

Handicap von 3,7
Sein aktuelles Handicap liegt bei 3,7 (siehe Infobox). Er hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert, denn vor einem Jahr betrug es noch 6,0. In der neuen Saison möchte er es auf unter 3,0 drücken. «Ein guter Golfspieler muss athletisch sein und sich gut konzentrieren und immer wieder motivieren können», weiss Pedro. Geht er heute mit seinem Papa auf den Golfplatz, schlägt er ihn meistens. «Oh, ich hoffe, mein Vater liest das nicht», sagt er im Interview mit der NFZ, das übrigens sein erster Medientermin ist.

Die kommende Saison wird herausfordernd. Pedro Messerli spielt neu in der U16-Kategorie und ist dort einer der Jüngsten. «Ich hoffe, dass ich es ins Finale der Junioren-Tour schaffe. Das ist mein Ziel.» Er wird an rund 24 Turnieren teilnehmen.

Als grosses Vorbild bezeichnet Pedro den US-Amerikaner Tiger Woods, einer der Superstars der Golfszene. «Als junger Spieler hat er den Golfsport dominiert. Später litt er unter Verletzungen und hatte auch sonst Probleme. Doch nach einer Pause ist er wieder zurückgekommen und konnte mehrere grosse Turniere gewinnen. Das beeindruckt mich.»

«Die nächsten Jahre sind entscheidend»
Pedro, der heute beim Golf & Country Club Basel spielt und teilweise auf dem Golfplatz in Rheinfelden trainiert, träumt selbst auch von einer Profikarriere. «Ich könnte mir vorstellen, irgendwann mit Golf mein Geld zu verdienen. Sollte es nicht klappen, dann möchte ich Webdesigner werden. Die nächsten drei bis vier Jahre sind entscheidend.» Nach der Bezirksschule will er auf jeden Fall ein Sportgymnasium in Basel besuchen und später vielleicht mit einem Sportstipendium an ein College in den USA gehen. So oder so: Für den Junggolfer Pedro Messerli geht es Schlag auf Schlag vorwärts.


Das Handicap

Das Handicap im Golf ist eine Kennzahl, die das ungefähre Spielpotential eines Golfers beschreibt. Vereinfacht lässt sich sagen, dass sich das Handicap aus der Differenz der Schläge, welche zum Beenden eines Platzes benötigt werden, zum Par des Platzes (in der Regel 72) ergibt. Also, wenn jemand 90 Schläge statt 72 braucht, dann hat er ein Handicap von 18. Je tiefer, je besser. (nfz)


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