«Noch mehr Vorschriften bringen nichts»
08.09.2019 FricktalNFZ-Wahlserie: Fricktaler Nationalratskandidatinnen im Interview
Die Schweiz tue schon heute sehr viel für die Umwelt und das Klima, sagt Désirée Stutz (38) aus Möhlin. Die selbständige Rechtsanwältin und Dozentin kandidiert für die SVP.
Ronny Wittenwiler
NFZ: Désirée Stutz, wieso kandidieren Sie für den Nationalrat?
Désirée Stutz: Damit es unsere Schweiz auch künftig noch mit all ihren Besonderheiten und Traditionen geben wird, braucht es in Bern Praktiker, welche sich parteiübergreifend und nachhaltig zum Wohl unserer Bevölkerung einsetzen. Ich möchte meinen Teil beitragen und die Zukunft der Schweiz mitgestalten.
Wie wollen Sie sich für die Region einsetzen?
So wie ich meine Politik auch in Aarau betreibe: Mit einer kontinuierlichen, sachlichen und nachhaltigen Politik. Wichtig ist, den Bürgern und Gewerblern vor Ort zuzuhören, mit der Region und ihren Menschen verankert zu sein und unabhängig zu politisieren. Das Interesse der Bevölkerung ist Grundlage meines Handelns.
Was halten Sie vom Rahmenabkommen Schweiz-EU?
Nichts. Gute Beziehungen zur EU sind wichtig. Aber das Rahmenabkommen schafft unsere Stärken ab: Die direkte Demokratie sowie unser einzigartiges föderalistisches System. Ich glaube, dass wir Stimmbürger besser wissen, was für uns hier gut ist als fremde Parlamentarier in Brüssel, welche unser System und unsere Eigenheiten nicht kennen.
Wie ist Ihr Verhältnis zur Armee?
Die Armee muss gestärkt werden, damit sie die Sicherheit unseres Landes auch unter den heutigen, veränderten Gegebenheiten jederzeit gewährleisten kann. Das bedeutet, dass ihr die notwendigen Mittel für Erhalt, Unterhalt und Erneuerung zur Verfügung gestellt werden.
Der menschengemachte Klimawandel ist ein viel diskutiertes Thema. Sollen das Autofahren und das Fliegen teurer werden?
Nein. Es liegt in der Verantwortung eines jeden selbst, seinen Beitrag zu leisten – auch, ob er auf das eine oder andere Verkehrsmittel verzichtet oder nicht. Die Schweiz tut schon heute sehr viel für die Umwelt und das Klima. Noch mehr Vorschriften bringen nichts, schaden aber der Wirtschaft und den Konsumenten, welche den Preis zahlen müssen.
Sind Sie für eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters?
Da die AHV in Schieflage ist, wird dieser Schritt unumgänglich sein – denn wir müssen sicherstellen, dass künftige Generationen den Lebensabend ohne finanzielle Sorgen verbringen können. Zuerst muss das Rentenalter von Frauen und Männern angeglichen werden, denn Gleichstellung ist nicht einseitig.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
«Das Herzenhören» von Jan-Philipp Sendker (sehr empfehlenswert).
Zum Schluss: Was wollten Sie den Fricktalern schon immer mal sagen?
Gerade als Randregion sind wir es uns gewohnt, uns noch stärker für unsere Anliegen einzusetzen, damit wir (im entfernten Aarau) gehört werden. Vereinen wir diese Kräfte, um uns für den Erhalt unserer schönen Region und der Schweiz einzusetzen.