Historiker erforschen die jüngste Vergangenheit des Fricktals

  29.08.2019 Fricktal

Forschungs- und Publikationsprojekt «Zeitgeschichte Aargau»

Wie hat sich das Fricktal in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Mit dieser Frage beschäftigen sich neun Historikerinnen und Historiker.

Rasant ist der richtige Begriff, um die Entwicklung in den Fricktaler Dörfern, Flecken und Städten in den vergangenen 75 Jahren zu beschreiben. Diese Vergangenheit wird in den kommenden Jahren von neun Historikerinnen und Historikern erforscht. Sie interessieren sich für regionale Besonderheiten, die sich am Beispiel des Fricktals besonders gut zeigen lassen.

Von Bauerndörfern zu gefragten Wohnorten
Etwa die Verwandlung der Bauerndörfer in gefragte Wohnorte für Arbeiter und Angestellte jener Industriebetriebe, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg entlang des Rheins niederliessen. Dazu gehören auch die Grosssiedlungen Augarten und Liebrüti, die als eine der ersten im Kanton Aargau in der ersten Hälfte der 1970er Jahre sowie gegen Ende des Jahrzehnts in Rheinfelden und Kaiseraugst realisiert wurde.

Charakteristische Ereignisse, die weit über das Fricktal hinaus Schlagzeilen machten, waren der Widerstand gegen das Kernkraftwerk Kaiseraugst (Besetzung des Geländes an Ostern 1975 mit namhafter Unterstützung aus dem süddeutschen Raum) oder die Bestrebungen des Fricktals, sich vom Kanton Aargau zu lösen. Diese Bewegung war in den frühen 1980er Jahren besonders aktiv, als mit dem Kanton Jura ein junges Vorbild bestand.

1945 bis 2000
Die neun Historikerinnen und Historiker, die sich mit diesen Themen befassen, gehören zum Forschungs- und Publikationsprojekt Zeitgeschichte Aargau. Dieses arbeitet bis ins Jahr 2022 im Auftrag der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau die Aargauer Geschichte von 1945 bis 2000 auf. Ziel ist nicht nur ein wissenschaftliches Grundlagenwerk, sondern dass die neuen Erkenntnisse daraus einem breiten Publikum im ganzen Kanton zugänglich gemacht werden kann. Deshalb entsteht eine Vielzahl von Vermittlungsprojekten, von Kurzdokumentarfilmen über eine Illustrierte Geschichte des Aargaus bis zu Materialien, die von der Fachhochschule Nordwestschweiz erarbeitet im Schulunterricht verwendet werden.

Die Forscherinnen und Forscher mit ihrer dreiköpfigen Projektleitung verbringen am 10. September in Diskussion und Reflexion einen Tag in Rheinfelden. Sie tagen im Rathauskeller, grosszügig aufgenommen von der Stadt, willkommen geheissen von Vizestadtammann Walter Jucker. Zum Rahmenprogramm gehört das Mittagessen im Restaurant Schiff mit Blick auf den Rhein und abschliessend eine historische Führung in der Brauerei Feldschlösschen. (mgt)

www.zeitgeschichte-aargau.ch


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