Das Fricktal verliert viele Hotelzimmer
18.12.2018 Rheinfelden, WirtschaftIm nächsten Sommer soll der Umbau des Hotels und der Klinik «Schützen» in Rheinfelden beginnen. Während der Bauzeit zügelt die Klinik ins Hotel Schiff. Dadurch fallen viele Hotelzimmer vorübergehend weg.
Valentin Zumsteg
Die Tourismusstadt Rheinfelden zählt derzeit knapp 120 Hotelzimmer mit gut 170 Betten. Voraussichtlich ab nächstem Sommer fallen davon gut 70 Zimmer – mit rund 100 Betten – für mindestens ein Jahr weg. Grund ist der geplante Umbau des «Schützens», der sowohl Hotelals auch Klinikzimmer beherbergt. Während der Bauarbeiten werden die Klinikzimmer im Hotel Schiff untergebracht, das ebenfalls zur Schützen-Gruppe gehört. Dadurch stehen dann auch im «Schiff» keine Zimmer mehr für Hotelgäste zur Verfügung.
Mehr Doppelzimmer nach Umbau
«Wir sind daran, die Aufwertung und Modernisierung der Liegenschaft Schützen im Detail zu planen. Wir gehen davon aus, dass wir nach den Sommerferien 2019 mit den Bauarbeiten beginnen können», schildert Albi Wuhrmann, Mitglied der Geschäftsleitung der Schützen Rheinfelden AG, gegenüber der NFZ. Derzeit läuft die Ausschreibungsphase. «Wir rechnen mit einer Bauzeit von mindestens einem Jahr. Das Restaurant ist während der gesamten Zeit geöffnet. Die Jazzkonzerte finden in der benachbarten Kapuzinerkirche statt», schildert Wuhrmann. Auch das Restaurant im «Schiff» bleibt offen.
Heute verfügt der «Schützen» über 24 Hotelzimmer mit 30 Betten und das «Schiff» über 48 Hotelzimmer mit 70 Betten. Im Hotel Eden im Park, das sich ebenfalls im Besitz der Schützen-Gruppe befindet, werden ausschliesslich Patientinnen und Patienten beherbergt. Nach dem Umbau sollen im «Schützen» 26 Zimmer mit 44 Betten angeboten werden können. «Die wesentlich grössere Anzahl Doppelzimmer ist vor allem für den Wochenend-Tourismus von grossem Vorteil. Bisher konnten wir diese wichtige Klientel im Schützen kaum zufriedenstellend bedienen. Das ändern wir mit der Aufwertung der Liegenschaft», betont Wuhrmann.
«Möglichst viele Gäste in Rheinfelden behalten»
Neben der Schützen Rheinfelden AG mit ihren drei Hotels gibt es in Rheinfelden auch noch das Park-Hotel am Rhein, das zur Parkresort-Rheinfelden-Gruppe gehört. Dieses verfügt aktuell über 44 Hotelzimmer mit 73 Betten. Während der Bauzeit im «Schützen» wird damit das «Park-Hotel» das einzige Hotel sein, das Zimmer anbieten kann. «Ich bin in Kontakt mit Martin Sonderegger vom Schützen. Ziel ist, möglichst viele Gäste in Rheinfelden zu halten», erklärt Markus Bisig, Direktor des Park-Hotels. Beim Park-Hotel gibt es auch Ausbaupläne, diese sollen aber erst mittelfristig umgesetzt werden. «Wir planen, nächstes Jahr den Architekturwettbewerb für den Anbau Ost durchzuführen. Die Realisierung erfolgt jedoch frühestens in fünf Jahren», schildert Bisig. Die Gäste in Rheinfelden will natürlich auch die Tourismus-Organisation behalten. «Der vorübergehende Wegfall von Schützen und Schiff bei den Übernachtungen ist eine Herausforderung für uns», sagt Stéphanie Berthoud vom «Tourismus Rheinfelden». Im vergangenen Jahr zählte das Zähringerstädtchen rund 29 000 kurtaxenpflichtige Übernachtungen in Hotels. Diese Zahl dürfte während der Bauzeit deutlich zurückgehen. «Wir werden versuchen, noch vermehrt die privaten Bed&Breakfast-Angebote zu vermitteln. Dort stehen rund 30 Betten zur Verfügung», schildert Berthoud.