«Ohne positive Einstellung geht es nicht»
11.12.2018 FricktalEin eigenes Konzept ist Teil des Erfolgs eines Restaurants
Patrick Bacher, Theres Merkofer und Irène Hofmann gehören zu den Wirten, die in den vergangenen eineinhalb Jahren ein Restaurant im oberen Fricktal eröffnet haben. Alle drei bereuen die Entscheidung, sich im Gastrogewerbe selbstständig gemacht zu haben, keinen Moment.
Susanne Hörth
«Es war die richtige Entscheidung. Wir werden jetzt sogar expandieren. Im Juli nächsten Jahr eröffnen wir ein Hotel.» Patrick Bacher lacht. Ein zufriedenes Lachen. Als er vor fast eineinhalb Jahren in der Laufenburger Altstadt sein «Kafi Mokka Lounge» eröffnete, «wusste ich nicht, ob es überhaupt funktioniert.» Denn: «Vor mir gab es in den letzten zehn Jahren elf Wechsel.» Bacher ist gelernter Koch, hat die Wirteschule absolviert und blickt auf eine über 30-jährige Führungserfahrung von Restaurants und Bars zurück.
«Viele Gäste aus Deutschland»
Mittlerweile verfügt das kleine Laufenburger Altstadt-Bistro über eine treue Stammkundschaft. Was Patrick Bacher dann sagt, überrascht: «Viele meiner Gäste kommen aus Deutschland.» Sie seien beim Erfolg das Tüpfelchen auf dem «i». Bacher weiss, dass viele seiner Schweizer Gastro-Kollegen so direkt an der Grenze zum günstigeren Deutschland Mühe bekunden. «Ich setze auf guten Service, gute Qualität und vernünftige Preise.» Und auf ein ganz eigenes Konzept mit Bistro-Betrieb tagsüber und gegen Abend ein chilliges Ambiente mit dezentem R&B, Funk und Soul. Direkt gegenüber des Bistros konnte Bacher nun eine Liegenschaft pachten, in der er das Hotel Mokka einrichten wird. Zum Erfolgreichsein gehört für Patrick Bacher eine positive Einstellung unabdingbar dazu. Sich auch dann nicht abschrecken lassen, wenn es mal einen Tag nicht so läuft, wie es sollte.
Mut und noch mehr Herzblut
Dass es solche Tage gibt, das wissen Irène Hofmann und Therese Merkofer mittlerweile ebenfalls aus Erfahrung. Irène Hofmann hat vor einem Jahr das Restaurant «Steinbock» in Stein eröffnet, Therese Merkofer das «Laurus» in Kaisten. Beide bereuen den viel Mut erfordernden Schritt, sich mit einem Gastrobetrieb mit ganz eigenem Konzept selbstständig gemacht zu haben, keinen Moment. «Man lernt mit der Zeit, gelassener damit umzugehen, dass es flaue Tage gibt und dann wieder solche, da ist das Restaurant plötzlich ganz voll», sagt Theres Merkofer vom «Laurus». Wichtig sei: «Immer parat sein für alle und das jederzeit.» Und das macht sie gerne «und mit viel Herzblut». Sie freut sich, dass ihr Konzept mit einer kleinen Auswahl an Speisen – die Karte wird täglich auf einer Tafel im Restaurant notiert – bei den Gästen gut ankommt. «Die Leute schätzen das Regionale und das Saisonale.» Auch das Lammfleisch aus der eigenen Schafhaltung ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr, sondern wird oft verlangt. «Ich werde auch von den Leuten in Kaisten und den Vereinen hier sehr unterstützt», freut sich die «Laurus»-Wirtin. Das Wagnis, als Quereinsteigerin das Erdgeschoss im eigenen Wohnhaus umzubauen und dann ein kleines, stilvolles Restaurant mit Gewölbekeller zu eröffnen, habe sich auf jeden Fall gelohnt.
Gleich tönt es auch von Irène Hofmann. Das heimelige Ambiente im Steiner «Steinbock» und die frische, regionale Küche wird von den Leuten gerne angenommen. «Es war ein dankbares Jahr», so die Wirtin. Der warme Sommer habe dazu geführt, dass auch die Gartenwirtschaft sehr oft beansprucht wurde. Das positive Feedback der Leute bestätigt Irène Hofmann, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Ein Weg, auf dem sie bleiben möchte. Der Zeitpunkt, mit dem Restaurant vor einem Jahr zu starten, sei der richtige gewesen. Irène Hofmann betont auch, dass es von Vorteil sei, klein anzufangen und nach und nach darauf aufzubauen. Einen kleinen Ausbau im nächsten Jahr verrät sie: «Wir werden in den Sommermonaten länger offen haben, damit die Leute noch etwas sitzen bleiben können.»