Ursprünglich war der Gedanke, an der Fasnacht einfach ein bisschen «Guggenmusik» zu machen. Was aus der Brassband «Bieranjas» in den letzten 20 Jahren geworden ist, haben die Gründer eigentlich nicht geplant.

Janine Tschopp

«Unser Beliebtheitsgrad war am Anfang nicht sehr hoch», erzählen Dominik Müller, Valentin Sacher und Urs Hasler. Als Gründungsmitglieder der Brassband «Bieranjas» erinnern sie sich noch gut an die Anfangszeiten, aber auch an viele Gegebenheiten, die sich in der Combo in den letzten 20 Jahren abgespielt haben. Sie erzählen vom Misstrauen, das sie anfangs gespürt haben und Äusserungen wie «so etwas gehört nicht an die Fasnacht». Belastet hat sie das nie, als eher unkonventionelle Fasnachtsgruppe nicht überall gerne gesehen zu sein. Im Gegenteil. «Je mehr sich die Leute genervt haben, desto lustiger war es für uns», erklärt Dominik Müller und ergänzt: «Mittlerweile haben wir die Hörner abgestossen.» Im Laufe der letzten 20 Jahre kamen immer mehr Fans dazu, welche vom hohen musikalischen Niveau der Jungs mit den weissen Hüten und dunklen Brillen begeistert sind.

Ursprünglich als einmalig geplant
«Am Anfang war die Idee, an der Fricktaler Fasnacht ‹Guggenmusik› zu machen», erklärt Valentin Sacher. Nach wenigen Proben galt es anlässlich des ersten Auftritts am 2. Faisse in Zuzgen ernst. Beim Gedanken daran fällt den drei Gründungsmitglieder eine lustige Anekdote ein: «René Lauber, der damals die Tuba spielte, bastelte mit Bauschaum eine Bier-Schaumkrone auf sein Instrument. Erst beim Einspielen vor dem Auftritt realisierten wir, dass aus der Tuba kein einziger Ton kam, weil der Bauschaum ins Instrument geflossen war.» Mit der steigenden Freude an Hallenauftritten wurde die Mitgliederzahl von ursprünglich 15 Musikern erhöht. Heute zählen die «Bieranjas» 22 Mitglieder.

Ihre Musik kommt auch im Ausland an
2004 wurden die «Bieranjas» durch Bence Tòth erstmals an ein Blasmusikfestival nach Ungarn eingeladen. Dieses Ereignis haben die drei Männer in sehr guter Erinnerung. «Wir merkten, dass unsere Musik ankommt. Das Publikum hat uns nicht mehr von der Bühne gelassen», schmunzelt Urs Hasler. Ungarn wurde dann zu einer Art zweiten Heimat der «Bieranjas», und regelmässig sind die Musiker mit Freude am Blasmusikfestival aufgetreten. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die erfolgreiche Teilnahme am «Kampf der Orchester» vor vier Jahren. «Mit diesen Auftritten haben wir das Choreo-Thema aufgegriffen», erzählen die drei Musiker.

Wer sich mit der Geschichte der «Bieranjas» beschäftigt, dem fällt auf, dass die Combo immer wieder Herausforderungen suchte und offen für Neues war. Was die Band-Mitglieder, abgesehen von den musikalischen Höhenflügen, prägte, war auch ihre Freundschaft. Auf ihren regelmässigen Reisen haben sie vieles gemeinsam erlebt. «Wenn wir ausserhalb unserer Heimat unterwegs sind, haben wir viel Zeit füreinander und erleben die gemeinsame Zeit intensiver», beschreibt Dominik Müller.

Wie es in den nächsten 20 Jahren mit den «Bieranjas» weitergeht, wissen Urs Hasler, Valentin Sacher und Dominik Müller heute noch nicht. Fest steht, dass nächstes Jahr am 1. Februar die grosse Jubiläums-Show über die Bühne geht. Ein paar Wochen später werden die passionierten Musiker an der Fasnacht zu erleben sein. Und worauf sie sich jetzt schon besonders freuen: auf ihre grosse Jubiläums-Reise nach Kroatien. Auf einem Boot, das ausschliesslich für sie reserviert ist, werden die «Bieranjas» von Hafen zu Hafen schippern und die Menschen an Land mit ihrer Musik verwöhnen.

Grosses Jubiläumsfest

Am 1. Februar 2019, um 20 Uhr, laden die «Bieranjas» zu ihrem 20-Jahr-Jubiläum in den Bahnhofsaal nach Rheinfelden ein. Sie versprechen dem Publikum eine musikalische Reise durch die letzten beiden «Bieranjas»-Dekaden. Mit dabei ist das Geschwisterduo «ZIBBZ» und die Tanzschüler von «Studio 1».
Tickets und weitere Informationen unter www.unserjubiläum.ch. (jtz)