Schule beschäftigte sich mit Flucht und Asyl
04.10.2018 Fricktal, RheinfeldenBereits zum zweiten Mal beschäftigte sich eine Gruppe Schülerinnen der Bezirksschule Rheinfelden während ihrer Projektwoche mit dem Thema Flucht und Asyl. Viele der teilnehmenden Jugendlichen kamen zum ersten Mal mit geflüchteten Menschen in Kontakt. Von den vielseitigen Begegnungen und Aktivitäten konnten sie viel mitnehmen.
Für die meisten der 15 Schülerinnen der zweiten und dritten Bezirksschulklasse war das Thema neu. Sie interessierten sich zwar für Menschen, die in die Schweiz geflüchtet sind und hatten auch in den Medien bereits viel über die Thematik gehört und gelesen. Mit jemandem gesprochen oder gemeinsam etwas unternommen hatten bisher aber die wenigsten. Dies zu ändern war eines der Ziele der Projektwoche, die der Bezirksschullehrer Gianni Werndli in Zusammenarbeit mit «mit.dabei-Fricktal» und dem Netzwerk Asyl Rheinfelden bereits zum zweiten Mal organisierte. Die Schülerinnen erhielten während der Woche bei verschiedenen Aktivitäten die Gelegenheit, sich mit geflüchteten Menschen auszutauschen und etwas über ihre Herkunftsländer, ihre Geschichte und ihre Lebenssituation in der Schweiz zu erfahren.
Als Vorbereitung auf die Woche erfuhren die Jugendlichen am ersten Tag, wie das Asylsystem in der Schweiz und im Kanton Aargau funktioniert. Am Nachmittag erzählten drei Geflüchtete aus Eritrea, Afghanistan und Syrien vor der Klasse ihre Geschichte. Auch am Dienstag stand dann die Begegnung im Zentrum: Bei einer «Living Library» durften die Schülerinnen in kurzen Gruppengesprächen vier Personen aus dem Irak, Ägypten und Eritrea Fragen zu deren Leben stellen. Die Jugendlichen waren sehr berührt von diesem Austausch. Im Anschluss stand ein Spielnachmittag mit Asylsuchenden und Freiwilligen aus Rheinfelden auf dem Programm. Nach einem Filmmorgen am Mittwoch verliess die Gruppe am Donnerstag Rheinfelden und machte sich auf nach Frick. Im SoKuGarten lernten sie das Gartenprojekt von Su Freytag kennen und kochten gemeinsam mit den dort engagierten Flüchtlingen ein leckeres Mittagessen mit Zutaten direkt aus dem Garten. Beim anschliessenden Besuch in der Asylunterkunft im A3-Werkhof in Frick erfuhren die Schülerinnen dann, wie eine Grossunterkunft funktioniert und wie die Asylsuchenden dort betreut werden. Den Höhepunkt bildete am Freitag der internationale Kochtag. In kleinen Gruppen bereiteten die Jugendlichen mit Köchinnen und Köchen aus aller Welt verschiedene Gerichte zu. Die Gruppen kauften gemeinsam ein und kreierten in den Räumlichkeiten der Kochschule ein Mittags-Buffet aus marokkanischen Frühlingsrollen, Fischbällchen aus Sri Lanka, einem afghanischen Reisgericht, türkischer Pizza und syrischem Kuchen.
Die Projektwoche war sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die beteiligten Lehrpersonen, Helfer und für «mit.dabei-Fricktal» ein grosser Erfolg. (mgt)