Noel Niederberger will eine gute Show liefern

  03.09.2018 Fricktal

An seiner fünften Weltmeisterschaft als Downhill-Fahrer, der dritten in der Kategorie Elite Men, möchte Noel Niederberger vom VC Leibstadt seine Fans begeistern. Der Schweizer Meister, der seine Forstwartlehre im Mettauertal absolviert hat, blickt auf eine bisher durchzogene Saison.

Simone Rufli

Am kommenden Dienstag, 4. September, werden sich die Athleten des Schweizer Mountainbike-National-Teams auf den Weg in die Lenzerheide machen. Von Freitag bis Sonntag werden dann die weltbesten Biker um WM-Medaillen kämpfen in den Disziplinen Cross Country und Downhill. Mit von der Partie ist Noel Niederberger. Der 23-jährige Downhill-Spezialist – derzeit dank privaten Sponsoren Vollprofi – ist in Hausen bei Brugg aufgewachsen, wohnt in Kleindöttingen und rast für den VC Leibstadt und das Hiag-Data NS Bikes Factory Racing-Team die Hänge hinunter. Und weil Noel seine Lehre als Forstwart in der Gemeinde Mettauertal absolviert hat, werden ihm auch viele Fricktaler die Daumen drücken, wenn er am nächsten Freitag zur Qualifikation startet. Schafft er den Sprung unter die besten 80, tritt er am Sonntag, 9. September im Final an.

Anfang August, in Schönried, hat Niederberger den Schweizermeister-Titel im Downhill geholt. «Das war wohl das einzige Rennen in dieser Saison, bei welchem ich eine gute Figur machte. Der Rest der Saison, speziell die Weltcup-Rennen, verliefen alles andere als gut. Ich kämpfte mit technischen Problemen und mit den Spätfolgen eines Schleuder-Traumas, welches ich mir schon vor längerer Zeit zugezogen habe.» Dabei hatte er sich in diesem Jahr ganz auf die internationalen Rennen konzentriert. Umso wichtiger nun die WM.

In Bezug auf die technischen Faktoren zähle die WM-Strecke eher zu den einfacheren Rennen, sagt Niederberger. Schwierig zu bewältigen dürften hingegen die vielen losen Steine und der stets rutschige Boden sein. Er kennt die Strecke, durfte mithelfen, sie ein wenig umzubauen: «Da die Strecke nicht sehr technisch ist, sind die Zeiten extrem knapp und man darf sich keinen Fehler erlauben.»

Noel will eine gute Show liefern
Zu seinem Gesundheitszustand meint Niederberger: «Ich fühle mich fit und sehr wohl auf der Strecke.» Er schaue nun, dass er sein «Problem» mit dem Kopf in den Griff kriege, um voll angreifen zu können. «Strecken mit vielen Sprüngen wie auf der Lenzerheide liegen mir.» Ein wenig nervöser als sonst sei er schon, «weil es eine Heim-WM ist. Nichtsdestotrotz gehe ich auch an dieses Rennen genau gleich wie an andere und bereite mich auch gleich vor, um die Routine zu behalten.» Zudem sei die Vorfreude, für das eigene Land in der Lenzerheide an den Start gehen zu können, grösser als die Nervosität. Gedanken an die Konkurrenz hält Niederberger bewusst fern. «Ich denke nur an mich, wie ich mich perfekt vorbereite und meinen perfekten Lauf runter bringe. Was die anderen machen oder wie sie fahren ist mir egal, denn dies kann ich nicht beeinflussen.» Die letzten drei Jahre fanden bereits Weltcup-Rennen auf der WM-Strecke statt. Im 2017 erreichte Niederberger den 25. Rang. «Zudem haben wir mit dem National-Team einige Wochenenden auf der Lenzerheide verbracht, um Linien zu analysieren und das bestmögliche raus zu holen.» Angesprochen auf sein Ziel meint Niederberger: «Lasst euch überraschen – sicher will ich den Schweizer Fans eine gute Show liefern!»

Nach der WM wird er sich in eine auf Gehirnerschütterungen spezialisierte Klinik begeben, für Tests und Abklärungen zum Schleuder-Trauma und möglichen Behandlungsformen. Zudem stehen noch einige Rennen wie die Schweizermeisterschaft im 4Cross an, die Pumptrack Weltmeisterschaft in Amerika und ein Swiss Downhill Cup in Bellwald. Allzu gerne würde Niederberger am 22. September an der 4Cross-SM in Leibstadt den zweiten nationalen Meistertitel in dieser Saison einfahren.


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