Die Ausstellung wurde mit einer feierlichen Vernissage eröffnet

Die Ausstellung «Erlebnisse in der Kunst» mit 200 Exponaten des Rheinfelder Malers Jakob Strasser wurde am Freitagabend eröffnet. Rund 300 Personen besuchten die feierliche Veranstaltung im Kurbrunnen in Rheinfelden.

Janine Tschopp

Albi Wuhrmann, Präsident des Vereins «Jakob Strasser Kunstmaler», war am Freitagabend überwältig, dass so viele Gäste und Kunstliebhaber die Vernissage zur Ausstellung «Erlebnisse in der Kunst» besuchten. Einige der Gäste und auch die Macher der Ausstellung haben persönliche Erinnerungen an den Rheinfelder Kunstmaler Jakob Strasser, der von 1896 bis 1978 lebte. Derzeit werden von ihm im Kurbrunnen 200 Werke, davon 120 Ölbilder und 80 Holzschnitte, gezeigt.

«Ich bin sehr stolz, dass ich diese Ausstellung heute eröffnen darf», richtete Albi Wuhrmann das Wort an das Publikum. Vor zehn Jahren initiierte er den Förderverein «Jakob Strasser Kunstmaler» mit dem Zweck, das Leben und Werk des Künstlers bekannt zu machen. Zu den bisherigen Aktivitäten des Vereins gehört die Erstellung einer Dokumentation mit rund 5200 Werken, die nicht nur den Nachlass Jakob Strassers umfasst, sondern auch zahlreiche Werke im Privatbesitz dokumentiert. Zudem hat der Verein 2010 die Monografie Jakob Strassers «Die Künstler nannten mich immer einen eigenwilligen Maler» herausgegeben. Mit der aktuellen Ausstellung «Erlebnisse in der Kunst», ist nun ein weiteres Vereinsziel erreicht. Nämlich, dass das Werk Jakob Strassers möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht wird. «Gezeigt wird ein grosser Teil seines expressionistischen Werkes, das man bisher praktisch nicht gesehen hat», erklärte Albi Wuhrmann am Freitagabend.

Ein fleissiger Künstler
Jakob Strasser war ein Vielmaler. Geschätzt wird, dass er insgesamt rund 10 000 Werke erstellt hat, dazu zählen auch Zeichnungen. 2500 bis 3000 Arbeiten sind Ölbilder. «Wir erzählen die Geschichten, die er uns gemalt hat, weiter», erklärte Chris Leemann, Leiter des Ausstellungsteams, anlässlich der Vernissage. Während eineinhalb Jahren hat Chris Leemann zusammen mit seinem Team und dem Verein «Jakob Strasser Kunstmaler» die grosse Ausstellung vorbereitet.

Alessandra Widmer, Historikerin und Mitglied des Ausstellungsteams, meinte zu Strassers Arbeit: «Er hat die Themen nicht nur abgebildet, sondern eigenständig interpretiert.» Wie Michelle Geser vom Ausstellungsteam erklärte, ist es kein Zufall, dass die Ausstellung im Kurbrunnen gezeigt wird. «Seine Geschichte ist eng verbunden mit der Geschichte der Kurbrunnenanlage.» Ab den 1930er Jahren habe er dort eigene aktuelle Werke gezeigt und später auch andere Künstler kuratiert. Die beiden Wandbilder «Frühling» und «Sommer» hat Jakob Strasser 1936 gemalt. Mit dem Pavillon-Abriss 1979 verschwanden sie aus dem Blickfeld und kommen mit der jetzigen Ausstellung wieder ans Licht. «Die Deutungsfreiheit liegt nun nicht mehr nur bei der Familie», betonte Chris Leemann am Freitagabend, worauf Andrea Strasser Köhler, Tochter des Künstlers und Mitglied des Ausstellungsteams, meinte: «Ich finde es spannend, wenn andere Menschen in den Bildern etwas anderes sehen als wir. Das ist eine Bereicherung.»

Auch für die nächste Generation
«Wir laden zum Dialog ein und wünschen uns viele junge Besucherinnen und Besucher», sagte Noëmi Leemann, Historikerin und Mitglied des Ausstellungsteams, an der Vernissage. Die Werke des Künstlers sollen der nächsten Generation zugänglich gemacht werden. Deshalb werden im Rahmen der Ausstellung Führungen, Workshops und Konzerte speziell für Kinder, Jugendliche, Familien und Schulklassen angeboten. So wurde am Freitagabend nicht nur die Vernissage für die Erwachsenen, sondern auch eine Kindervernissage durchgeführt.

Dass nun während sechs Wochen Strassers Werke im Kurbrunnen betrachtet werden können, empfindet Albi Wuhrmann als «grosse Freude und Genugtuung». Und was geschieht nach der Ausstellung? Da hat Albi Wuhrmann einen grossen Wunsch: «Jakob Strassers Werk muss zusammen bleiben.»

Die Ausstellung «Erlebnisse in der Kunst» mit Werken von Jakob Strasser dauert bis zum 14. Oktober.

www.erlebnisseinderkunst.ch