In Schupfart misst der Kanton die Luftqualität

  12.08.2018 Schupfart

Seit rund einem halben Jahr werden in Schupfart die Substanzen in der Luft gemessen. Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt erhebt alles, was gasförmig auf dem Schupfarter Blindrain zu finden ist.

Hans Zemp

«Ausatmen, einatmen» steht auf dem zweiachsigen Anhänger, den das Aargauer Departement Bau, Verkehr und Umwelt vor rund einem halben Jahr auf dem Schupfarter Blindrain hingestellt hat. Das Gefährt ist eine hochsensible Referenzstation, die von Claude Furginé vom Amt für Umwelt betreut wird. Gerechtfertigt wird der Gebrauch des Gerätes mit den Bestimmungen dazu in der Luftreinhalteverordnung.

Diese Station stand vorher im Sissler Feld und musste dort wegen Bauvorhaben weichen. Das geplante Holzheizkraftwerk mache den dortigen Standort ungeeignet. Wie der Schupfarter Gemeindeammann René Heiz darlegte, brauche die Station einen Standort, der nicht zu viele Fremdeinflüsse beherberge. Das sei auf dem Schupfarter Standort gegeben. Diesen Standort habe man als Resultat von Verhandlungen gewählt. Der Gemeinderat legte Wert darauf, dass der «Wagen» mit seiner fünf Meter hohen Antenne nicht exponiert irgendwo in der Landschaft steht. Beim Schopf auf dem Blindrain sei man fündig geworden, weil einerseits Obstbaumkulturen und anderseits ein Gebäude das unberührte Landschaftsbild unterbrechen. So liess sich der Störfaktor deutlich minimieren, und das macht für die Schupfarter Behörde Sinn.

Für das Standortbewilligungsverfahren war der Kanton zuständig, weil die Messstation in der Landwirtschaftszone steht. Die eingegangene Bewilligung erstreckt sich vorerst über zehn Jahre.

Was wird gemessen?
Die Luft setzt sich bekanntlich aus verschiedensten Komponenten zusammen. Und diese Zusammensetzung verändert sich je nach Einflüssen. Die Einwirkungen von Schadstoffen sowie die Zusammensetzung der Luft und die daraus resultierende Langzeitveränderung sollen erhoben werden. Mit den gesammelten Werten will man die Schlüsse für Massnahmen diskutieren und ziehen. Aktuell lasse sich aber wegen der kurzen Erhebungszeit noch nicht sehr viel sagen. Sicher ist aber, dass wenn ein Traktor vorbei fährt, das hochsensible Gerät darauf anspricht. Bei der Pflege der sehr vielen Obstbäume fällt natürlich viel Schnittmaterial an. Verbrennt man dieses, erfasst die Messanlage die neu in die Luft gelangenden Stoffe als gröbere Störung und übermittelt sie nach Aarau. Dies löst dann eine genauere Kontrolle und Überprüfung der Ursachen aus.

René Heiz beurteilt die Zusammenarbeit mit dem Kanton als sehr gut. «Man kann miteinander reden und Lösungen finden, die für alle stimmen», zieht er Bilanz. Für ihn wirkt die gute Einbettung der Anlage in den gewählten Standort als wenig störend.

Die Bevölkerung erhält Orientierung
Der Gemeinderat Schupfart hat seine Bevölkerung auf den 17. August um 17 Uhr zu einem «Tag der offenen Luftmessstation» eingeladen. Dort will man kundtun, was alles gemessen wird, wie es darin aussieht und aus welchen Gründen diese Messungen vorgenommen werden. Für René Heiz macht diese Orientierung gerade auch darum Sinn, weil sie an einer Kurzwanderstrecke liegt und man den Leuten zeigen soll, was man macht. Die Besucher sind im Anschluss an die Führung zu einem kleinen Aperitif eingeladen.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote