Lukas Müller

Auf Initiative von Beat Bussinger und Josef Rieger trafen sich im Oktober 1985 gegen 40 Interessierte im Restaurant Löwen zur Gründungsversammlung des Natur- und Vogelschutzvereins Kaiseraugst. Der Sinn und Zweck des Vereins ist bis heute unverändert geblieben – aber die Mitglieder sind in der Zwischenzeit in die Jahre gekommen. Gesucht werden deshalb neue Leute, die sich für Tiere und Naturschutz interessieren und die bereit sind, die mannigfachen Betreuungsaufgaben wahrzunehmen.

«Ein aktiver Verein»
«Wir sind ein aktiver Verein, und wir setzen uns für die Natur und für die Tiere ein», berichtet Paul Füglistaller. Der Kaiseraugster ist seit einigen Jahren schon Präsident des NVVK. Der Verein, der per 1. Januar 2018 insgesamt 132 Mitglieder zählte, kümmert sich um die Erhaltung und Vernetzung von Lebensräumen in der Gemeinde und um das Schaffen von naturnahen Rahmenbedingungen. Im Weiteren pflegt er die verschiedenen Naturschutzobjekte im Gemeindebann und überwacht Flora und Fauna in diesem Gebiet.

Bei einem Rundgang führte Paul Füglistaller der NFZ die einzelnen Naturschutzobjekte vor. Im Ressort Vögel werden 336 Nisthilfen betreut. Besonders erfolgreich ist man mit den künstlichen Schwalbennestern im Dorf, welche von zahlreichen Mehlschwalben zum Brüten genutzt werden. Mehrere Storchenpaare nisten ebenfalls im Dorf. Der 2016 auf dem Restaurant Adler geborene und mit einem Sender ausgestattete Storch Camino hat erfreulicherweise bis heute überlebt. Seine Bewegungen können im Internet verfolgt werden (https://projektstorchenzug.com/datenlogger/.) Nach zwei Winteraufenthalten in Spanien, westlich von Barcelona, nistet er in diesem Sommer in der Ajoie, östlich von Porrentruy.

Brutwand für Eisvögel
Prunkstück des Vereins ist seit 2016 die Eisvogelbrutwand an der Ergolz. Bis heute nisteten an diesem wunderschönen Ort zwei Eisvogelpärchen. Weitere werden in den kommenden Jahren hoffentlich folgen. Auf der Lienerthalde sind wiederum Gallowayrinder aus dem Hofgut Farnsburg in den Ferien. Betreut werden sie hier von Vereinsmitgliedern, welche sich auch um das Ernten der Früchte der über 120 Hochstamm-Obstbäume auf dem bei den Ortsbürgern gepachteten Grundstück kümmern. Nach vier Jahren konnte dieses Jahr endlich wieder einmal eine sehr grosse Kirschenernte eingebracht werden.

Auch an den anderen Orten (Hardweiher, Aurica-Biotop, Ergolzmündung und Challerenweiher) wird eifrig gearbeitet. Apropos Arbeit: Die vielen wichtigen Arbeitsgänge an den verstreut liegenden Orten werden unter den unermüdlichen Vereinsmitgliedern aufgeteilt. Wobei es leider immer wieder die gleichen sind, die grossen Einsatz zeigen, wie Füglistaller betont. Wichtig ist die Rekrutierung von geeigneten Nachwuchsleuten, die mitanpacken und dem Verein in der Zukunft die Treue halten. Belohnt wird man mit Rabatten bei den im Zwei-Jahre-Turnus stattfindenden Vereinsausflügen, tollen Erlebnissen mit Gleichgesinnten in der Natur und mit frischen Kirschen, Zwetschgen, Quitten oder Birnen zum Nulltarif.

In diesem Jahr findet im Herbst, am 13. Oktober, der Kaiseraugster Naturschutztag unter Leitung des NVVK statt. Und am 20./21. Oktober ist Chilbi in Kaiseraugst. Dann werden die Vereinsmitglieder frischen Hochstamm-Most aus Äpfeln der Lienerthalde pressen und ihn mit anderen Köstlichkeiten wie dem ausgezeichneten Lienerthalde-Kirsch am Vereinsstand verkaufen. Wer sich für Vorträge interessiert, kommt ebenfalls auf seine Rechnung. Am 25. Oktober findet im Violahof in Kaiseraugst ein Vortrag über Schmetterlinge statt (Beginn 20 Uhr, Eintritt frei). www.nvv-kaiseraugst.ch