Das Fricktal auf dem Rücken eines Pferdes erkunden

  31.08.2018 Fricktal

Alexandra, Margarita, Jan und Marcel erleben derzeit speziell schöne Tage. Zusammen mit fünf Pferden, einem Hund und sieben Begleitpersonen wandern sie durch das Fricktal. Das Trekking wird vom Jurapark Aargau, dem Insieme Bildungsklub Aargau und der Stiftung Faro durchgeführt.

Janine Tschopp

Die Idee zum Trekking kam von Dani Hohler. Er ist Co-Geschäftsführer der Stiftung Faro, die mit dem Zweck gegründet wurde, erwachsene Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen zu begleiten und zu betreuen. In der Freizeit organisiert Dani Hohler gerne Wanderungen mit seinen Pferden und schlug den Verantwortlichen des Juraparks Aargau eine spezielle Wanderung mit Pferden für Menschen mit Beeinträchtigung vor. Lea Reusser, Projektleiterin beim Jurapark Aargau, gefiel die Idee sehr gut, Menschen mit Beeinträchtigung ein unvergessliches Erlebnis in der Natur zu ermöglichen. So wurde das Projekt gemeinsam durch Faro, den Jurapark Aargau, den Insieme Bildungsklub Aargau und weiteren Partnern umgesetzt.

In fünf Tagen von Zeiningen nach Zeihen
Alexandra, Margarita, Jan, Christoph und Marcel meldeten sich für das Trekking mit den Pferden an. Jan hat sehr gerne mit Tieren zu tun. «Ich freue mich, das Pferd zu führen und auf ihm zu reiten», erklärt er seine Motivation, warum er beim Trekking gerne dabei ist. Auch Alexandra freute sich speziell auf das Zusammensein mit den Pferden. «Die meisten Teilnehmer haben sich wegen den Pferden angemeldet», erklärt Lea Reusser.

So starteten die Teilnehmer zusammen mit dem siebenköpfigen Leiterteam, fünf Pferden und einem Hund am Montagmorgen in Zeiningen, um während fünf Tagen von Bauernhof zu Bauernhof zu wandern. Am ersten Tag stand ein Tagesausflug auf den Sonnenberg auf dem Programm. Am Montagabend bereitete Familie Senn auf ihrem Hof in Zeiningen ein feines Abendessen zu. Schliesslich wurde im Stroh geschlafen, bis die Reise am folgenden Tag via Schupfart auf die «Stone Ranch» nach Wegenstetten weiterging. Am Mittwoch wurde im Zelt auf dem Erlenhof in Wittnau geschlafen und in der letzten Nacht im Matratzenlager auf dem Eichhof in Herznach. Die heutige Schluss-Etappe führt die Gruppe von Herznach nach Zeihen.

Das Trekking wird in dieser Form heuer erstmals durchgeführt. Wie Lea Reusser betont, ist es den Projektverantwortlichen ein Anliegen, diesen Kurs nicht nur einmalig, sondern auch in Zukunft anzubieten.


Unvergessliche Momente in der Natur

Die NFZ unterwegs mit dem Pferde-Trekking

Am zweiten Tag des Trekkings für Menschen mit Beeinträchtigung von Zeiningen nach Zeihen geht die Reise von Zeiningen via Schupfart nach Wegenstetten. Die Gruppe erlebt viele schöne, aber auch einen weniger schönen Moment.

Janine Tschopp

Als die NFZ am Dienstagmorgen auf dem Hof der Familie Senn in Zeiningen eintrifft, stecken die Begleitpersonen in den Vorbereitungen für den zweiten Tag des Trekkings. Die Pferde werden vorbereitet, das Gepäck wird gerüstet, und Silvia Senn füllt die letzten Lunchpakete. Bald ist alles bereit, und es kann losgehen. Die Teilnehmer des Trekkings, Jan, Marcel, Christoph, Margarita und Alexandra erzählen vom Ausflug auf den Sonnenberg, den sie am Vortag erlebt haben. «Es war schön auf dem Turm», sagt Marcel. Am Abend schliefen sie im Stroh. Lea Reusser, Projektleiterin vom Jurapark Aargau und Begleitperson, weckte die Gruppe um 7.30 Uhr mit den Klängen ihrer Gitarre.

Speziell freuen sich die Teilnehmer an diesem Dienstagmorgen aufs Reiten. «Ich bin schon einmal geritten. Das war auf Mallorca. Mir gefällt das», schildert Jan. Er ist sehr gerne mit Tieren zusammen. Er genoss es schon am Vortag, dass er den Isländer Lyfting an der Leine den Sonnenberg hinunter führen durfte. So entscheidet er sich, auch am Dienstag, während dem ersten Teil der Wanderung, an Lyftings Seite zu sein.

Trekking geht ohne Christoph weiter
Bevor die Wanderung an diesem Dienstag losgeht, gibt es noch einen traurigen Moment. Ein Wermutstropfen, der die schöne Stimmung kurz vor dem Aufbruch trübt. Christoph, der am ersten Tag mit dabei war, muss leider aus der Gruppe verabschiedet werden. Er kann den restlichen Teil der Woche nicht mehr dabei sein, weil ihm die Wanderung körperlich zu viel Mühe und Schmerzen bereitet. Es ist nicht einfach fürs Leiterteam, Christoph dies mitzuteilen. Schweren Herzens akzeptiert er den Entscheid. Sowohl die Begleitpersonen als auch die Teilnehmer sind traurig, dass sie das Trekking ohne Christoph fortsetzen müssen.

Nach dem Abschied von Silvia und Klaus Senn, welche die Gruppe letzte Nacht beherbergt haben, sind Teilnehmer, Leiterteam und die Pferde bereit, die Reise fortzusetzen. Steil geht es vom Zeininger Dorf den Stutz hinauf. Dann flacht der Weg ab und führt an Kirschbäumen vorbei in den schattenspendenden Wald. Es geht nicht lange, und alle Teilnehmer entscheiden sich, den Rest der Strecke reitend zu verbringen. Es ist herrlich, die wunderschöne Landschaft auf dem Rücken eines Pferdes zu geniessen. Kurz vor dem Mittag verabschiedet sich die NFZ wieder und lässt die Karawane via Schupfart zur Stone Ranch nach Wegenstetten, dem Etappenziel dieses Tages, weiterziehen. Die Journalistin hat es genossen, an diesem Dienstagvormittag die Gruppe zu begleiten und mit den Teilnehmern, den Begleitpersonen und den Tieren die Freude an der Bewegung in der Natur zu teilen.


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