Damit das Rheinschwimmen ein Vergnügen bleibt

  08.08.2018 Rheinfelden

Valentin Zumsteg

Das Schwimmen im Rhein erfreut sich in Rheinfelden grosser Popularität. Vor allem bei den aktuell sehr hohen Lufttemperaturen von deutlich über 30 Grad suchen viele Leute Abkühlung im Fluss. Allerdings beträgt die Wassertemperatur mittlerweile auch schon über 25 Grad, so kühl fühlt sich das Wasser also nicht mehr an. «Es ist für uns eigentlich ein Vorteil, wenn viele Leute am Schwimmen sind. Man schaut aufeinander und ist etwas disziplinierter. Die Gefahr, dass jemand unbeobachtet in Not gerät, ist kleiner», erklärt Richard Graf, Leiter der Rheinrettung Rheinfelden. «Die Saison war bisher ruhig. Wir hatten noch keinen Einsatz, bei dem es um die Rettung eines Menschen ging.»

Finger weg von Alkohol
Kritisch sieht er es, wenn Schwimmer alkoholisiert in den Fluss steigen oder wenn Gummi-Boote zusammengehängt werden. «Beides ist sehr gefährlich und ein absolutes No-Go», so Graf. Sorgen bereitet ihm zudem der viele Abfall, der an den Ufern liegen gelassen wird und dann teilweise im Fluss landet. «Es schwimmt viel Abfall den Rhein hinunter. Das ist schlecht für die Tiere und die Natur.» Ein weiteres Problem sind die Glasscherben, die Graf regelmässig findet. «Der Grossteil der Leute ist vernünftig. Doch es gibt immer ein paar schwarze Schafe.» Dazu zählt er auch Brückenspringer, die nicht darauf achten, ob gerade Schwimmer in der Nähe sind. Derzeit ist der Rheinpegel wegen der ausbleibenden Niederschläge und der grossen Hitze sehr tief. Die Abflussmenge liegt bei rund 520 Kubikmetern pro Sekunde. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren betrug die Abflussmenge zu dieser Zeit rund 1700 Kubikmeter, das war damals allerdings überdurchschnittlich viel. Wegen des Niedrigwassers gibt es im Rhein derzeit zahlreiche untiefe Stellen, auf welche die Schwimmer achten müssen. «Man sollte die Augen offen halten und möglichst flach schwimmen, sonst kann man sich verletzen», schildert Graf.

«An die Regeln halten»
Es hat derzeit auch viele Motorboote auf dem Rhein. «Damit man gut aneinander vorbei kommt, sollten die Leute nicht mitten im Rhein schwimmen und die Motorbootfahrer sich von den Ufern fernhalten», so Graf.

Er ist überzeugt: «Wenn alle den gesunden Menschenverstand walten lassen und sich an die Regeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft halten, dann gibt es doch nichts Schöneres als im Rhein zu schwimmen. Wir sollten es jetzt geniessen.»


Baderegeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft

1. Kinder nur begleitet ans Wasser lassen, kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.

2. Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser. Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.

3. Nie überhitzt ins Wasser springen. Der Körper braucht Anpassungszeit.

4. Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen. Unbekanntes kann Gefahren bergen.

5. Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser. Sie bieten keine Sicherheit.

6. Lange Strecken nie alleine schwimmen. Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.


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