«Chom mir wei go Chrieseli günne»
12.07.2018 Fricktal, LandwirtschaftPflückhelfer im Fricktal
Die Kirschbäume gehören zum Fricktal und prägen das Landschaftsbild des Jurapark Aargau. Da das Pflücken aufwändig und die Absatzkanäle besonders für Hochstammkirschen heutzutage beschränkt sind, leistet der Jurapark Aargau Unterstützung.
2018 ist ein kirschenreiches Jahr: nach zwei Jahren mit geringen bis keinen Ernteerträgen hingen die Äste der Kirschbäume dieses Jahr tief. Schon zur Blütezeit kündigte sich eine reiche Ernte an. Die Fricktaler Obstbauern stehen bei der Kirschernte vor einer grossen Herausforderung: die Absatzkanäle für Kirschen sind beschränkt, die Preise pro Kilo tief. Das Erntepersonal darf fast nichts kosten, sonst lohnt sich der Verkauf besonders von Hochstammkirschen nicht mehr. Der Erhalt der Hochstammbäume ist aber für das Landschaftsbild und auch für die Natur zentral. Gerade alte Bäume beherbergen eine grosse Vielfalt an Insekten, welche wiederum Säugetieren und Vögeln als Nahrung dienen. Die Grosse Hufeisennase beispielsweise, eine seltene Fledermausart mit Wochenstube in Wegenstetten, lebt von den Obstgärten rund um die Fricktaler Dörfer.
Der Jurapark Aargau vermittelt seit 2015 freiwillige Erntehelfer. Während sich Privatpersonen über die Homepage www.jurapark-aargau.ch individuell bei interessierten Landwirtschaftsbetrieben melden können, koordiniert die Geschäftsstelle Tageseinsätze für Firmenteams. 2018 fanden drei solche Einsätze bei sechs verschiedenen Bauernfamilien statt.
Zwei Teams der UBS halfen vergangenen Freitag der Familie Schmid und der Familie Bründler bei der Kirschenernte. Die Stimmung war trotz des Regens sehr gut und alle Beteiligten hatten viel Spass an der Arbeit und genossen die Kirschen à discrétion direkt vom Baum. Auch wurden die Inputs seitens Jurapark Aargau und der Landwirte bezüglich der Hochstammbäume und der Kirschen sehr geschätzt. «Diese Natureinsätze sind immer ein tolles Erlebnis – für die Teilnehmer und für uns!», sagt Helen Schmid vom Erlenhof in Wittnau. «Die Mitarbeiter der UBS schätzen die frische Luft und die ländliche Umgebung. Wir als Einsatzbetrieb profitieren von Helfern bei der Ernte und können unseren Hof und unsere Produkte vorstellen.»
Nebst dem Vermitteln von Erntehelfern setzt sich der Jurapark Aargau für den Absatz und die Vermarktung von Kirschen und Kirschenprodukten aus der Region ein. Über das Pärke-Label können Produzenten aus der Region ihre Produkte beispielsweise an Coop liefern. Davon profitiert auch Joe Bründler: «Seit sieben Jahren arbeiten wir nun mit Coop zusammen. Die Zusammenarbeit ist hervorragend und für uns ein toller Absatzmarkt.» (mgt)