Naturparadies Salmenweiher
11.07.2018 RheinfeldenValentin Zumsteg
Nur ein paar wenige Meter neben der vielbefahrenen Baslerstrasse in Rheinfelden liegt der Salmenweiher in einem kleinen Wäldchen. Dort verbringt Markus Hunn, Zunftmeister der Fischerzunft Rheinfelden, viele Stunden. «Das ist ein idyllischer Ort, eine grüne Oase. Hier kann man die Seele baumeln lassen und sich erholen», erklärt der 58-Jährige.
Eisblöcke aus dem Weiher
Der Weiher gehörte früher zur Brauerei Salmen, daher stammt der Name. Bevor es elektrische Kühlgeräte gab, diente das Gewässer den Brauern als Eislieferant, um das frisch gebraute Bier zu kühlen. Das im Winter geerntete Eis reichte bis in den Frühling und den Sommer. Nachdem der Weiher nicht mehr von der Brauerei gebraucht wurde, ging das Grundstück ins Eigentum der Stadt über. Seit den 1960er Jahren darf die Fischerzunft das Gelände und den Weiher nutzen, im Gegenzug sorgt sie – ihren Kräften entsprechend – für ein gepflegtes Erscheinungsbild. Die Zunft hat beispielweise dafür gesorgt, dass der Weiher, der vor Jahrzehnten teilweise verlandet und zugewachsen war, wieder zu einem offenen Gewässer wurde.
Im Weiher, der bis zu 1,8 Meter tief ist, gibt es Seerosen und viele Fische: «Es hat Karpfen, Schleien, Rotfedern und ab und zu setzen wir auch einen Hecht ein. Der sorgt für Ordnung im Wasser», erzählt Hunn. Was es auch gibt, aber weniger erfreulich ist, sind Goldfische, die von Unbekannten ausgesetzt wurden. «Im Moment ist das aber kein gravierendes Problem», erklärt Hunn. Gespiesen wird der Weiher vom Grundwasser. «In trockenen Sommern sinkt der Wasserpegel teilweise. Wir müssen dann aufpassen, dass das Wasser nicht zu warm wird. Deswegen ist wichtig, dass es genügend Schatten gibt», so Hunn.
Die Hütte stammt vom Bau der Kläranlage
Zum Weiher gehört eine Hütte. Diese diente ursprünglich beim Bau der benachbarten Kläranlage als Büro für die Bauleiter. Als die Arbeiten abgeschlossen waren, wurde sie in einer aufwändigen Aktion zum heutigen Standplatz am Salmenweiher gezügelt. Seither ist die Hütte, die den Fischern als Zunftlokal dient, mehrfach umgebaut und erweitert worden.
Die Fischerzunft zählt aktuell knapp 80 Mitglieder. «Wie viele andere Vereine haben wir ein Nachwuchsproblem», erzählt Hunn. Mit Jungfischerkursen und der Beteiligung am FerienSpass soll die nächste Generation für dieses Hobby begeistert werden. Der Salmenweiher und die Hütte sind für das Zunftleben von grosser Bedeutung. Hier wird gefischt und gearbeitet, man geniesst aber auch die Geselligkeit. Einmal pro Jahr wird ein Fischessen durchgeführt, das jeweils viele Besucher anlockt. «Unsere Spezialität sind die ganzen Hechte und Zander. Dafür kommen Leute von weither», schildert Hunn. Über eine Tonne Fisch ging beim Fischessen im Mai 2018 über die Theke.
Der Salmenweiher bietet mit den Sitzbänken und den vielen Pflanzen so manch lauschiges Plätzchen. Die Fischerzunft setzt alles daran, dass dieses kleine Naturparadies in seiner heutigen Form erhalten bleiben kann.