Ein grossartiges Fest für einen kleinen Flugplatz
03.07.2018 SchupfartSimone Rufli
Die ersten Besucher waren am Samstagmorgen bereits um viertel vor sieben an der Kasse angestanden – die Flugshow begann um 9 Uhr. Ausgerüstet mit Fotoapparaten, riesigen Objektiven, Campingstühlen, kleinen Zelten und Sonnenschirmen verwandelten sie den Flugplatz schnell in ein farbenfrohes Festivalgelände. Dass die Patrouille Swiss ein Publikumsmagnet ist, zeigte sich lange bevor die Jet-Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe am Samstagnachmittag am Himmel erschien. Den ganzen Tag über herrschte am PS-Stand reger Betrieb. Während die fünf Tiger-Jets ihr beeindruckendes Programm flogen – ein Pilot musste krankheitshalber auf den Einsatz verzichten – kommentierte ihr Chef vom Tower aus. Nach der Show kehrte die Staffel nach Emmen zurück, die Piloten aber liessen es sich nicht nehmen, in einem Pilatus-Transportflugzeug für eine Autogrammstunde nach Schupfart zu ihren Fans zurückzukehren. Das von Niggi Moos zusammengestellte und von ihm äusserst informativ kommentierte Flugprogramm war aber auch sonst sehr attraktiv. Es flogen die weltweit einzigen fliegenden Dewoitine (Jahrgang 1931), die CapTens, der Fieseler Storch, die Patrouille Reva. Mit dabei waren unter vielen anderen das Swiss Hunter Team, die P3 Flyers aus dem Tessin und Segelkunstflieger. Die Classic Formation, die wunderschöne Staffel historischer Flugzeuge, bestehend aus der legendären DC3 und zwei Beech18, machte jeweils den Tagesabschluss.
Verleihung Anerkunngspreis
Auf grosses Interesse stiess auch die Ausstellung «Pioniere erzählen» im Hangar, die die Geschichte der Aviatik von den Anfängen rund um den 1. Weltkrieg nachzeichnete. Patrick Nobel und Andreas Scheidegger präsentierten einzigartige Artefakte, die bislang nur im privaten Rahmen gezeigt wurden. Am Rand der Ausstellung wurde am Sonntag der Anerkennungspreis Zivilaviatik der Stiftung Pro Aero vergeben. Der Preis geht in diesem Jahr an Max Vogelsang. Der Aargauer Kunstflug- und Test-Pilot, Flugzeugkonstrukteur und -restaurator erhielt den Preis aus den Händen von Stiftungsratspräsident Markus Gygax. Ziel der 1938 gegründeten Stiftung ist es, ausserordentliche Verdienste und Engagements für die Fliegerei zu würdigen und den Nachwuchs zu fördern.
Zum guten Gelingen der mit enorm viel Aufwand verbundenen Flugtage trugen neben dem OK, den Helferinnen und Helfern, Sanität und Feuerwehr – sie kamen zum Glück nicht zum Einsatz – auch die Landwirte bei. Sie hatten den Pflanz- respektive Mähtermin auf die Flugtage ausgerichtet, so dass für die Festbesucher genug Parkplätze zur Verfügung standen. Und wenn auch am Sonntag deutlich weniger Zuschauer als erwartet den Weg nach Schupfart fanden, so waren die Organisatoren doch sehr zufrieden mit dem zweitägigen Festbetrieb. «Dank unseren Sponsoren – allen voran Saab – werden wir mit einer schwarzen Null herauskommen», hielt OK-Chef Stieger am Sonntagabend gegenüber der NFZ fest.