Was verbindet Dino, Hornisse, Smiley und Chriesi?

  28.06.2018 Fricktal, Kunst, Kommende Events

Die Antwort darauf: ihr Macher, der Eisenkünstler Daniel Schwarz aus Effingen

Bildhauer Daniel Schwarz feiert dieses Jahr mit einer Jubiläumsausstellung sein 25-jähriges Kunstschaffen. Den Werken des Effinger Künstlers begegnet man im öffentlichen Raum im oberen Fricktal vielfach.

Susanne Hörth

Wer im oberen Fricktal durch die Dörfer fährt, trifft auch regelmässig auf grosse, oft tierische Weggefährten. Ein ganz imposanter ist der Dinosaurier auf dem A3-Kreisel in Frick. Der eiserne Geselle steht stellvertretend für seine echten Artgenossen, die vor mehreren hundert Millionen Jahre im Gemeindegebiet von Frick gelebt haben und deren Knochenfunde immer wieder für internationales Aufsehen sorgen. Fährt man vom Dino-Kreisel weiter Richtung Hornussen, fliegt einem eingangs Dorf eine riesige Hornisse entgegen. Auch sie hat ihren Platz auf einem Kreisel. Ein paar Kilometer weiter richtet sich vor dem Restaurant Post in Bözen ein lebensgrosses Pferd auf und unweit entfernt macht ein ebenfalls lebensgrosser Bär deutlich: «hier befindet man sich beim Restaurant Bären». Dass mit den Fricktalern gut Kirschen essen ist und Gipf-Oberfrick sogar über einen eigenen Chriesiweg verfügt, teilt in diesem Dorf eine stattliche Kirsche auf dem Gemeindehaus mit. Fast so süss wie der Geschmack eines reifen Chriesis ist das Lächeln, das einem in Sisseln gleich mehrfach auf dem Kreisel, von Stein herkommend begrüsst. Drei Smileys zaubern ihren Betrachtern ein Schmunzeln ins Gesicht. Geht die Reise weiter Richtung Staffeleggtal laden von Ueken bis Asp gleich elf, für einmal nicht dreidimensionale sondern als Silhouetten-Objekte zur Entdeckungsreise ein.

Erschaffer dieser und noch vielen anderen Werke ist der Bildhauer Daniel Schwarz aus Effingen. Im Fricktal ist er zuhause, hier fühlt er sich wohl. Umso mehr freut er sich, dass hier im oberen Fricktal so viele Skulpturen von ihm im öffentlichen Raum zu sehen sind. Es erfüllt ihn mit Stolz. «Es ist superschön, dass die Fricktaler Gemeinden hinter mir stehen.» Es sei ein richtiger «Ufsteller» seinen Arbeiten auf Kreiseln, bei Restaurants, an öffentlichen Gebäuden oder auch an privaten Häusern und in Gärten zu begegnen.

25 Jahre Kunstschaffen
Der Eisenkünstler, dessen unverkennbare Handschrift auch die sehr naturgetreue Nachbildung von Tieren ist feiert dieses Jahr sein 25-Jahre-Kunstschaffen in Effingen. Seinen ersten grossen Auftrag von einer Gemeinde hat er 2001 bekommen. Es ist der Dinosaurier auf dem Kreisel in Frick. Zu den neueren Aufträgen gehören die elf Skulpturen im Staffeleggtal. «Das Projekt wurde vom Kanton aufgegleist. In Zusammenarbeit mit ihm und den beteiligten Gemeinden habe ich dann Sujets entworfen. Sie alle haben einen Bezug zum Dorf, zu der Kultur und der Industrie an diesem Ort.»

Ihn auf die Arbeiten mit den Tieren zu reduzieren, würde dem Bildhauer nicht gerecht werden. Denn auch seine Menschen-Skulpturen, oft in ganzen Gruppen dargestellt, sind eine grosse Spezialität von ihm. Zur Erklärung, weshalb stets immer wieder Tiere im Fokus seiner Schaffens stehen, führt er aus: «Ich bin mit Tieren gross geworden und habe dann auch Huf- und Wagenschmied gelernt. Pferde waren zudem immer meine Lieblinge.» Kommt die Sprache auf sein bevorzugtes Werkmaterial Eisen, so gerät der Künstler ins Schwärmen: «Eisen ist genial zum Bearbeiten. Es lässt sich Auf- wie auch Abtragen. Somit kann ich immer wieder anschweissen oder etwas abtrennen.» Auch was die Oberflächen betreffe, liesse sich viel mit Eisen machen. «Es kann rosten, anlaufen. Die Oberflächen können behandelt werden. Lassen sich verzinken, patinieren, aufbronzen, vergolden, verchromen und ganz vieles mehr.» Und fügt an: «Es ist meistens auch eine Preisfrage!»

Viele seiner Arbeiten würden aus dem Bauch heraus entstehen. Je nachdem könne aber auch ein Fundstück, etwa Alteisen, den Anstoss für ein neues Objekt geben. Oder es flattern Bestellungen ins Haus: «Pferde, Elefanten oder so.» Daniel Schwarz lacht. Gerne experimentiere er auch, etwa beim Bronzegiessen. «Ab und zu gibt es hier Mega-Zufälle, die ein zweites Mal kaum mehr gelingen. Aber es kann auch total in die Hose gehen.» Wieder lacht er und sagt: «Mein Motto ist, immer weiter machen.»

Und das tut er jetzt gerade auch wieder ganz intensiv. «Da ich dieses Jahr das 25-Jahre-Jubiläum habe, bin ich daran, eine Superausstellung zu kreieren.» Und er weiss: «Viel Zeit bleibt nicht! Die Ausstellung ist am 29. und 30. September sowie 6. und 7. Oktober.» Man darf gespannt sein.


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