Pilotprojekt braucht Unterstützung der Bevölkerung

  14.06.2018 Rheinfelden

«Rheinfelden Solar» wird konkret

Auf dem Dach des Rheinfelder Feuerwehrmagazins soll eine öffentliche Photovoltaik-Anlage realisiert werden. Der Stadtrat hat diese Woche grünes Licht gegeben. Das Projekt kann aber nur umgesetzt werden, wenn sich die Bevölkerung beteiligt und Bezugsrechte kauft.

Valentin Zumsteg

Die Stadt Rheinfelden und die AEW Energie AG gehen gemeinsam neue Wege: Als Pilotprojekt ist auf dem Dach des Rheinfelder Feuerwehrmagazins eine Photovoltaik-Anlage geplant, an der sich die Bevölkerung über Bezugsrechte beteiligen kann. «Der Stadtrat hat an seiner Sitzung vom Montag beschlossen, das Projekt freizugeben und die Dachfläche zur Verfügung zu stellen», erklärt der zuständige Stadtrat Hans Gloor.

Bezugsrechte für 20 Jahre
Entstanden ist die Idee zu «Rheinfelden Solar», weil in der Altstadt wegen des Ortsbildschutzes keine Photovoltaik-Anlagen erlaubt sind. «Es gibt immer wieder Anfragen. So kamen wir auf den Gedanken, eine grosse öffentliche Photovoltaik-Anlage ausserhalb der Altstadt zu realisieren, an der sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger beteiligen können», schildert Gloor.

Mit dieser Idee klopfte die Stadt bei der AEW AG an und stiess auf offene Ohren, obwohl das Unternehmen noch nirgends ein solches Projekt umgesetzt hat. Konkret ist jetzt vorgesehen, dass auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern eine Anlage mit 596 Photovoltaik-Modulen montiert wird; erstellt und betrieben von der AEW AG. Voraussetzung ist aber, dass sich die Bevölkerung beteiligt. Insgesamt können 596 Bezugsrechte gekauft werden, von denen jedes einmalig 560 Franken kostet. «Für den Anteil eines Moduls wird dem Käufer während 20 Jahren eine jährliche Energiegutschrift von 240 Kilowattstunden auf seiner Stromabrechnung verrechnet», schildert Danilo Vidoni, Energiestadt-Verantwortlicher in der Rheinfelder Verwaltung. Die Gestehungskosten liegen bei rund 10,8 Rappen pro Kilowattstunde. «Das ist ein konkurrenzfähiger Preis für erneuerbare Energie», so Vidoni. Einmal gekaufte Bezugsrechte dürfen weiterverkauft, verschenkt oder an die AEW AG gegen Entgelt zurückgegeben werden.

75 Prozent müssen verkauft werden
Damit das Projekt tatsächlich umgesetzt wird, müssen mindestens 447 Bezugsrechte – also 75 Prozent – verkauft werden. Damit würde der Bau der Anlage finanziert. «Wenn dies nicht gelingt, verzichten wir darauf», erklärt Hans Gloor. Er ist aber zuversichtlich, dass das Interesse der Bürgerinnen und Bürger vorhanden ist. «Die Bevölkerung hat sich immer offen gegenüber alternativer Energiegewinnung gezeigt. Da ist noch der Kampf gegen das Atomkraftwerk Kaiseraugst spürbar», so Gloor. Klappt alles wie geplant und machen genügend Leute mit, dann soll die Anlage bis Ende 2018 den Betrieb aufnehmen.


Am Donnerstag, 21. Juni, laden die Stadt und die AEW Energie AG zu einem Informationsabend ein. Dieser wird im Kurbrunnen-Saal Rheinfelden durchgeführt. Türöffnung ist um 18 Uhr; die Präsentation beginnt um 19 Uhr.


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