«Alt werden oder immer jung bleiben»

  01.10.2017 Aargau, Lifestyle, Oberhofen, Gemeinden, Oberes Fricktal, Hottwil, Wil, Etzgen, Mettau, Nordwestschweiz, Mettauertal

von Bernadette Zaniolo

 

«In der heutigen Altersforschung spricht man ab zirka 55 Jahren von Senioren», sagt Eva Schütz. Die sogenannten Jungsenioren sehen sich oft neuen Freiheiten gegenüber, wenn die Kinder ausgeflogen sind. «Es ist aber auch die Phase, in der die eigenen Eltern betagt werden und Unterstützung benötigen, die ersten Enkelkinder kommen können und in der das Ende der Erwerbstätigkeit bevorsteht», so die Leiterin der Beratungsstelle der Pro Senectute Bezirk Laufenburg in Frick. Sie wird am 3. Oktober in Mettau aufzeigen, mit welchen neuen Themen, Rollen und Aufgaben man plötzlich konfrontiert werden kann. Und dies bereits bevor man eigentlich selber im Seniorenalter ist.

 

«Nicht alle Rollen und Aufgaben sind gewünscht oder erhofft»

Denn «nicht alle Rollen und Aufgaben sind gewünscht und erhofft. Aber wenn sie nicht einfach zur Last werden sollen, dann hilft nur akzeptieren und sie nach den eigenen Möglichkeiten und Vorstellungen gestalten. Das gilt auch für die aktiven Senioren zwischen 65 und 75», sagt Schütz zur NFZ. In diesen Jahren ist vieles möglich, auf das man lange verzichtet hat, «jedoch gehört auch die Anpassung ans Älterwerden mit dazu.»

Erst recht gelte dies für die Phase des fragilen Alters. Auch wenn Hilfe im Alltag erforderlich wird, der Radius kleiner und die gesundheitlichen Einschränkungen deutlicher werden - «nicht an dem hängen, was nicht mehr geht, sondern das geniessen und gestalten, was geht», so einer der Tipps von Eva Schütz. Sie wird auch aufzeigen, wo sich Senioren und Angehörige zu den vielfältigen Themen informieren können.

 

Auch für ältere Bevölkerung attraktiv bleiben

Seit 2014 laden die Gemeinderäte von Gansingen, Mettauertal und Schwaderloch jährlich zu einem Vortrag zum Thema Alter ein. Letztes Jahr waren die «Hilfsmittel im Alter» im Fokus, 2015 referierte der Mettauer Arzt, Dr. Erik Hartenburg über «Sterbebegleitung» und im Jahr davor wurde das Doku-Pack «Patientenverfügung» erläutert. Gemäss Nicole Schneider, Leiterin Soziale Dienste von Mettauertal, sind diese Vorträge aus dem Altersleitbild des Kantons Aargau entstanden.

Zuvor wurde in einer «sanften» Abklärung evaluiert, wie rollstuhlgängig der Siedlungsraum und die öffentlichen Gebäude der Gemeinde sind. Das hat dazu sensibilisiert, dass unter anderem Pflastersteine für den Rollator oder Rollstuhl nicht ideal sind. Das Ziel des Gemeinderates Mettauertal sei, so Nicole Schneider, «dass Mettauertal auch für die ältere Bevölkerung attraktiv bleibt». Dabei kommt ein Schmunzeln über ihr Gesicht. Denn als sie kürzlich auf dem Seniorenausflug der Gemeinde gefragt wurde, wer sie sei und antwortete, kam postwendend zurück: «Wir sind nicht armengenössig. Deshalb kennen wir Sie nicht».

Der Sozialdienst scheint in der Bevölkerung wie ein rotes Tuch. Nicole Schneider betont jedoch: «Zu mir können nicht nur Armengenössige kommen». Denn der Sozialdienst bietet ein grosses Spektrum an immaterieller Hilfe, unter anderem auch für ältere Menschen oder deren Angehörige. Nicole Schneider ist erfreut, dass die Altersanlässe mit jeweils zirka 100 Personen auf grosses Interesse stossen.

 

 

 

Am 3. Oktober, 19 Uhr, referiert Eva Schütz, Leiterin der Beratungsstelle der Pro Senectute Bezirk Laufenburg in der Turnhalle Mettau über «Veränderungen im Alter», respektive «Alt werden oder immer jung bleiben». Der Anlass ist öffentlich und wird von den Gemeinden Gansingen, Mettauertal sowie Schwaderloch und der Pro Senectute Aargau, Bezirk Laufenburg organisiert.

 

 

 

 


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