Spitex Kaisten-Ittenthal hofft auf ein weiteres Standbein
16.06.2016 Ittenthal, Kaistenvon Susanne Hörth
Der Gemeinderat Kaisten möchte das Mitteldorf aufwerten und es gleichzeitig zu einer Begegnungszone werden lassen (die NFZ berichtete). Neben den Investoren für die geplanten Mehrfamilienhäuser braucht es dazu insbesondere die Unterstützung des Kaister Stimmvolkes – Einwohner wie Ortsbürger. Die Einwohner haben an ihrer Versammlung von Freitag über die Ermächtigung zum Verkauf (451 000 Franken) und Kauf von einer Teilfläche (240 000 Franken) sowie für 577 000 Franken für die Neugestaltung des Dorfplatzes im Mitteldorf zu befinden. Bei den Ortsbürgern geht es um die Ermächtigung an den Gemeinderat für die Aufnahme von Kaufverhandlungen für einen Teil oder das gesamt Haus C.
Zwischenzeitlich sind im Dorf unterschiedliche Stimmen für oder gegen das Projekt zu vernehmen. Gegnerische Stimmen sehen vor allem die künftige Parkplatzsituation als zu wenige genügend an. An den Kosten stören sich andere.
Betreutes Wohnen
Dass ein befürwortender Entscheid für das Zentrum Mitteldorf auch für die Spitex und damit für die Bevölkerung eine wichtige Bedeutung haben kann, machte in dieser Woche Josef Winter, Präsident der Spitex Kaisten gegenüber der NFZ deutlich. Es bietet sich die ideale Möglichkeit bezüglich Standort und Grösse der Wohnungen, das betreute Wohnen im Dorf jetzt zu realisieren. Würden die Ortsbürger das Gebäude C (insgesamt sind drei Mehrfamilienhäuser geplant) erwerben, bestünde die Möglichkeit betreutes Wohnen in die bauliche Planung einzubeziehen. Betreutes Wohnen bedeutet, dass eine Pflegefachperson vor Ort rund um die Uhr bei Bedarf alarmiert werden kann, um Unterstützung zu leisten. Betreutes Wohnen kann laufend den Bedürfnissen angepasst werden. Zum Beispiel ist es möglich dieses Angebot auch auf weitere definierte Wohnungen im Dorfkern zu erweitern.
«Für unsere kleine Spitex ist das betreute Wohnen ein zweites Standbein, was unsere Eigenständigkeit stärkt. Die Eigenständigkeit ist uns wichtig, um weiterhin den Patienten nah und vertraut unsere Aufgaben zu erfüllen, sagt Winter. «Ein weiterer Punkt sind die Kosten: So kann zum Beispiel der Pikettdienst der Spitex mit dem Pikettdienst des betreuten Wohnens rund um die Uhr kombiniert werden, was eine wesentliche Kosteneinsparung ergibt. Mit dem betreuten Wohnen können zudem Altersheimeintritte weiter hinausgezögert werden oder sind gar nicht nötig. Dadurch sinken die Beiträge der Gemeinde an die Heime.
Davon ist auch Josef Amsler, ehemaliger Gemeindeammann und Präsident der Ortsbürgerkommission überzeugt. «Sofern das Haus C (heutiges Gambrinus) auch noch in den Besitz der Gemeinde übergeht, besteht unter anderem die einmalige Chance, unsere Spitex bei den künftigen Herausforderungen zu unterstützen und die erforderlichen Infrastrukturen für die älteren und die pflegebedürftigen Einwohnerinnen und Einwohner zu schaffen.» Für Josef Amsler vermag die geplante Überbauung im Mitteldorf sowohl architektonisch wie auch vom Wohnungsangebot und der Freiraumgestaltung her zu überzeugen. «Das Vorhaben stellt die konsequente Umsetzung des eingeschlagenen Weges nach dem Kauf der Ackermannliegenschaft dar und erfüllt auch die mit dem damaligen Kauf verbundenen Auflagen, Gesamtlösung mit Anstössern und so weiter. Damit würde Kaisten eine attraktive Begegnungszone im Zentrum des Dorfes für verschiedenste Nutzungen erhalten», ist er überzeugt. Mit dem an der Sommergmeind beantragten Kredit erhielte der Gemeinderat die Möglichkeit und den Auftrag, das Projekt weiter zu optimieren, im Detail zu planen und in naher Zukunft zu realisieren.