Aus der Mitte entpringt kein Fluss

  23.07.2015 Natur, Wetter, Oberes Fricktal, Sisseln

Von Ronny Wittenwiler

Der Sisslerbach gibt ein trauriges Bild ab. Es ist bekannt, dass dieser Bach zu den Fricktaler Gewässern gehört, die oft nur sehr wenig Wasser führen und während längerer Perioden ohne Niederschlag grossflächig austrocknen. Genau das ist nun wieder geschehen. Das Bachbett im untersten Abschnitt ist praktisch versiegt. Einzig ein paar kleinere Gumpen, etwa direkt unter Schwellen, oder auch ein paar wenige Pfützen sind noch auszumachen. Das Problem dabei: Es sind jeweils in sich geschlossene Bereiche, die damit zu tödlichen Fallen für die Fische werden.

Fischsterben unausweichlich

Vor einer Woche bereits fand eine Rettungsaktion vonseiten Kanton statt, wobei über 10 000 kleinere Fische eingefangen und in den Rhein umgesiedelt werden konnten. Dennoch, aufgrund der hohen Anzahl an Kleinfischen lassen sich jeweils unmöglich alle einfangen. In vereinzelten Schwärmen tummelten sie sich somit noch anfangs Woche in den von der Sonne erwärmten, sauerstoffarmen Pfützen und Gumpen. Andere waren bereits verendet. Darunter Barben, Elritzen oder Döbel. Einige lagen bereits auf dem Trockenen, im Kies und Schlamm. Beim Kanton ist man sich dessen bewusst und verhehlt eine Tatsache nicht: «Wenn man diese grossen Gumpen abfischt, erwischt man halt leider nie alles», sagt David Bittner, Bereichsleiter Fischerei vom Kanton Aargau. Solche Situationen, wie sie nun gerade im Sisslerbach herrschen, würden nun mal unausweichlich zu erhöhten Mortalitäten führen. «Wie in einem harten Winter bei den Rehen oder Gämsen.»

Die Situation hier am Sisslerbach widerspiegelt somit die Kehrseite des Hochsommers. Es klingt fast schon paradox: Es ist ein Fischsterben in einem bereits toten Bach.


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