«Die Jugendlichen lernen das Feuerwehr-Handwerk»
06.06.2013 Aargau, Unteres Fricktal, Brennpunkt, Kaiseraugst, Möhlin, RheinfeldenKeiner zu klein ein Feuerwehrmann zu sein: Seit 20 Jahren können in Rheinfelden Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren die Jugendfeuerwehr (Jufü) besuchen. «Unser Ziel bei der Gründung war es, den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten und ihnen etwas beizubringen, das sie im Leben brauchen können», erklärt René Wiederkehr von der Feuerwehr Rheinfelden. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Jufü, die im August 1993 ins Leben gerufen wurde. «Natürlich hofften wir auch, dass einige Jugendliche später für die Feuerwehr gewonnen werden könnten. Doch die Rekrutierung steht nicht im Vordergrund. Wir wollen die Jugendlichen mit dem Feuerwehr-Virus anstecken», so Wiederkehr. Als eigentlicher Gründungsvater gilt Walter Bräutigam, der sich als Materialwart auch heute noch für die Jufü engagiert. Breits als Schüler von Anfang an dabei war Patrick De Bona. «Die spätere Feuerwehrkommandantin hat mich motiviert, mitzumachen», erklärt der 35-Jährige. Offenbar hat es ihm gefallen, den er ist heute nicht nur Feuerwehrmann, sondern leitet seit 2009 die Jugendfeuerwehr selber. Aktuell zählt die Jufü rund 20 Mitglieder. «Das Freizeitangebot ist heute so gross, dass es nicht leicht ist, Interessierte zu finden», schildert De Bona. Zwischen 14 und 16 Übungen werden pro Jahr durchgeführt, hinzu kommen zwei Plauschtreffen. Daneben wird alle zwei Jahre ein Berufsfeuerwehr-Tag organisiert. «Die Jugendlichen lernen das komplette Feuerwehr-Handwerk von der Brandbekämpfung bis zum Rettungsdienst. Wir schulen sie auch taktisch. Dabei gehen wir jedoch spielerisch vor», schildert De Bona.
Die Ausstattung mit Kombi, Allwetterjacke, gelbem Helm, Handschuhen, Rohrführergurt und Brandschutzkleidern bekommen die Jugendlichen kostenlos zur Verfügung gestellt. «Von den 105 ehemaligen Jufü-Mitgliedern sind heute rund ein Drittel bei einer Feuerwehr dabei. Das ist ein guter Wert», erklärt Patrick De Bona. Die Jugendlichen – sowohl Mädchen als auch Buben – kommen nicht nur aus Rheinfelden, sondern aus dem ganzen unteren Fricktal. Patrick De Bona strebt deswegen eine Regionalisierung der Jufü an. «Bis 2017 wollen wir das Regionalisierungsprojekt umsetzen.» Ziel ist es, dass sich auch die umliegenden Feuerwehren und Gemeinden finanziell beteiligen. Heute wird die Jüfü durch die Stadt Rheinfelden finanziert.
Doch zuerst wird jetzt das 20-Jahr-Jubiläum gefeiert – und zwar mit einem grossen Fest für Jung und Alt am 15. und 16. Juni auf der Wiese unterhalb der Brauerei Feldschlösschen. Ein Festzelt mit 400 Plätzen wird aufgestellt und der Lösch- und Rettungszug aus Basel kann besichtigt und bei einer Demo bestaunt werden. Auch sonst gibt es zahlreiche Attraktionen wie Harassenklettern, Oldtimer-Show, Löschparcours und ein Showkochen der Verpflegungsgruppe der Feuerwehr Rheinfelden. Beim Wettkampf der Jugendfeuerwehren zeigen die Jugendlichen, was sie drauf haben.