Traumhaft ist auch das Miteinander
03.08.2024 GansingenTraumhaft ist auch das Miteinander
Gansinger Sparblig wird zur Freilichtbühne
Ein Traum, erlebbar mitten in einer Sommernacht auf einem lauschigen Platz am Waldrand, soll es werden. Die Vorzeichen dafür stehen gut. Die Theatervereine Gansingen und Hottwil freuen sich, nach intensiven Monaten ein hoffentlich grosses Publikum zu einem «Sommernachtstraum» begrüssen zu dürfen.
Susanne Hörth
Im Gespräch mit Thomas Szabo, OK-Präsident des Freilichttheaters «Ein Sommernachtstraum», wie auch mit weiteren Akteuren wird immer wieder der grosse Zusammenhalt aller beim grossen Theaterprojekt Involvierten deutlich. So lobt Szabo unter anderem das gute Miteinander der Erne-Lehrlinge, die im Rahmen ihres Frühlingscamps die Bühne im Gansinger Sparblig auf bauten und dabei den vielen Wetterkapriolen trotzten. «So konnten die Probearbeiten in der richtigen Bühnen-Umgebung stattf inden. Auch da zeigte sich der eher feuchte Sommeranfang, trotzdem konnten die Proben grösstenteils im Freien durchgezogen werden. Für die Spielenden eine spannende Herausforderung, die bei einem Freilichttheater halt einfach dazugehört», so Szabo. Aus Erfahrung weiss er, dass der Kulissenbau auch immer viel Abstimmung mit der Regie und der Technik verlangt. «Es ist ein Zusammenspiel, bei dem verschiedene Ideen diskutiert und anschliessend, wo immer möglich, umgesetzt werden. So wächst die Kulisse stetig bis kurz vor der Premiere.»
Bis zur Premiere wird auch geprobt. Zu den rund 30 Schauspielerinnen und Schauspielern gehören auch Mandy Larz und Matthias Moser. Im echten Leben ein Paar, teilen sie nun erstmals auch auf der Bühne ihre Leidenschaft für das Theater. Sie verkörpert mit Titiania eine der Hauptfiguren, er ist als Zettel-Pyramus wie alle ein wichtiger Teil eines grossen Ganzen.
NFZ: Wie erleben Sie das gemeinsame Spielen auf der Freilichtbühne?
Matthias Moser: Das ist für mich die erste Rolle bei einem Freilichttheater. Ich bin zwar schon ein paar Jahre im Verein, habe aber viel hinter der Bühne mitgearbeitet und auch schon in der Turnhalle auf der Bühne gestanden. Es ist cool, dass man draussen so viel Platz auf der Bühne hat, da kann ich mich richtig austoben; das braucht es auch bei meiner Rolle (lacht).
Mandy Larz: Auch für mich ist es das erste Freilicht und die erste grosse Rolle. Letztes Jahr habe ich in der Halle mitgespielt, dort hatte ich eine Statistenrolle.
Wie ist die Zusammenarbeit mit den anderen Darstellenden?
Mandy: Die Elfen haben es lustig miteinander. Das Zusammenspiel ist harmonisch mit allen.
Matthias: Es war spannend zu sehen, wie sich alles zusammenfügt. Teilweise konnte man es sich nicht vorstellen, wenn man nur einzelne Szenen in seinen eigenen Proben gesehen hat.
Regisseurin ist Eva Mann. Wie erleben Sie sie?
Matthias: Eva weiss, was sie tut. Die Proben waren sehr gut organisiert und speditiv.
Mandy: Gut, dass sie Regeln hat, da weiss man, was man zu tun hat.
Matthias: Sie hat superkreative Ideen und doch lässt sie uns Freiraum.
Wie viel Freizeit steckt man in das Einstudieren eines solchen Stückes?
Mandy: So viel Text lernen ist schon eine Aufgabe für mich, aber mittlerweile geht es gut. Ich arbeite im Gesundheitswesen und habe grosses Glück, dass mein Dienst immer angepasst wird, wenn eine Probe angesetzt ist. Manchmal ist man müde von der Arbeit, die Proben geben mir dann immer einen richtigen Energieschub.
Matthias: Das Zusammensein mit den anderen macht so viel Spass, dass man auch müde gerne an die Proben geht und schnell wieder wach ist.
Gemeinsam für ein Mammut-Projekt
Die NFZ wollte von Mareike Götzelmann, im OK für die Werbung zuständig und auf der Waldbühne als Elfe Bonenblust erlebbar, erfahren, was es im Hintergrund alles braucht, damit es im Vordergrund rund läuft. «So eine Produktion ist ein Mammut-Projekt. Es ist unglaublich, wie viel alle leisten. Es braucht sehr viel Engagement von allen OK-Mitgliedern, allen Vereinsmitgliedern, auch Unterstützung von zahlreichen Vereinen aus dem Tal und von vielen privat organisierten, freiwilligen Helfern. Jeder einzelne ist wichtig.» Die begeisterte Theaterfrau lobt insbesondere Thomas Szabo. «Mit ihm haben wir das grosse Glück, einen OK-Präsidenten mit sehr viel Wissen, Erfahrung und dem notwendigen Netzwerk in der Region zu haben. Durch ihn wurden im OK Ressorts wie Bau, Sicherheit und Wirtschaft mit kompetenten Menschen besetzt.» Freudig fügt sie an: «Ich bin stolz, Teil eines tollen Teams zu sein. Darum wollte ich auch unbedingt eine Mini-Rolle spielen; Teil des Ensembles zu sein ist unvergleichlich, die Stimmung ist super.»
Nicht zuletzt brauche es für das vollkommene Gelingen des Freilichttheaters auch Sponsoren und Zuschauer. «Sponsoren haben wir zahlreiche gefunden. Jetzt drücken wir fest die Daumen, dass sehr viele Theater- und Musikinteressierte den Weg ins Fricktal finden. In zwei Wochen sind wir parat», so Mareike Götzelmann. Für das Publikum gibt es eine gedeckte Tribüne. An jedem Vorführtag hat es noch freie Plätze.
Stärkt den Zusammenhalt
Das gemeinsame Einstudieren des Freilichttheaters stärke den Zusammenhalt der beiden Theatervereine Gansingen und Hottwil ein weiteres Mal, ist Thomas Szabo überzeugt. «Solche Projekte sind immer eine besondere Herausforderung. Jedes der Freilichttheater, die wir zusammen aufgeführt haben, war verschieden. Es wird immer einen guten Zusammenhalt geben bei solchen intensiven Produktionen, sonst wären diese gar nicht möglich.» Er betont hierzu ebenfalls: «Unsere Vereine haben viel Zeit und Herzblut in den Sommernachtstraum investiert. Es wird ein spezielles Erlebnis, als Zuschauerin und Zuschauer live dabei zu sein. Die besondere Umgebung mit den Menschen, die das Märchen auf die Bühne zaubern, ist einzigartig.» Glustig macht er zudem mit: «Die Atmosphäre mit Licht, Musik, Technik und dem reichhaltigen kulinarischen Angebot wird sicher in guter Erinnerung bleiben. Das Freilichttheater in dieser Umgebung im Sparblig wird ein Sommernachtstraum.»