Vorzeigeprojekt in der Dorfkernzone
28.02.2025 WirtschaftDer mehrmonatige Umbau mit Dachsanierung, Einbau einer In-Dach-Photovoltaik-Anlage, neuer Heizung und neuem Fassadenanstrich ist abgeschlossen. Die kleine Einweihung der Gipf-Oberfricker Geschäftsstelle der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal fand am Donnerstagmorgen statt.
Susanne Hörth
«Wir wollen Vorbild sein», sagte Marc Jäger am Donnerstagmorgen. Zusammen mit Architekten und regionalen Handwerkern informierte der Vorsitzende der Bankleitung bei Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal über den mittlerweile abgeschlossenen Umbau der Geschäftsstelle in Gipf-Oberfrick. Mit grossem Interesse verfolgte Gemeindepräsidentin Verena Buol Lüscher die Ausführungen.
Bei laufendem Betrieb wurde das Gebäude im zurückliegenden Jahr saniert. Das Hauptaugenmerk der insgesamt 720 000 Franken teuren Sanierung liegt dabei auf, beziehungsweise im Dach. Die gesamte Fläche wurde mit einer Photovoltaik-Anlage, bestehend aus über 300 Panels, versehen. Es handelt sich um eine In-Dach-Anlage. Grund dafür ist der Standort des Bankgebäudes. Es befindet sich in der Dorf kernzone. Dass in einer solchen eine Dachsanierung nicht einfach ist, bestätigte Gemeindepräsidentin Verena Buol Lüscher. Der Bankumbau sei sehr schön geworden und könne sich sehen lassen. «Ein Vorzeige-projekt im Bereich der Integration erneuerbarer Energien auch für unsere Kunden», betonte an dieser Stelle Marc Jäger. Auf entsprechende Frage erklärte er, dass Gipf-Oberfrick nach Gansingen, Frick und Eiken bereits die vierte Geschäftsstelle der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal sei, die energetisch saniert wurde. Als nächstes steht nun das Bankgebäude in Herznach auf dem Plan.
40000 kWh pro Jahr
Die neue PV-Anlage, so Architekt Antonio Quaresima aus Sisseln, erbringe eine Leistung von 40 000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Damit kann sie rund 80 Prozent der benötigten Energie des Bankgebäudes – sie wurde mit 48 000 kWh pro Jahr angegeben – liefern. Die Frage nach der Höhe der zu erwartenden Subventionen beantwortete der Sissler Architekt mit 10 bis 12 Prozent.
Als «einen Augenöffner für die Region», bezeichnete Solarunternehmer und Architekt Reto Meloni aus Dättwil die In-Dach-Anlage in Gipf-Oberfrick. Wie sehr Melonis Herz für die Solarstrom-Gewinnung schlägt, machten seine begeisterten Ausführungen über die Möglichkeiten von Photovoltaik deutlich. Anfänglich kritische Bauern, die ihre grossflächigen Stallungen mit entsprechenden Anlagen aufrüsteten, hätten sich zu Aussagen wie «die besten Kühe hängen auf dem Dach» hinreissen lassen.
An der Sommergemeindeversammlung wird der Gipf-Oberfricker Gemeinderat die überarbeitete Bauund Nutzungsordnung (BNO) zur Beschlussfassung vorlegen. «Dabei spielen auch PV-Anlagen eine Rolle», erklärte Verena Buol Lüscher. Jene der Raiffeisenbank in der Dorfkernzone hat auch am gestrigen Donnerstag trotz regennasser Witterung gearbeitet und Strom erzeugt.