Vom Legen eines Fundaments

  24.06.2023 Möhlin, Schule, Gewerbe

Schule und Gewerbeverein organisieren in Möhlin eine Berufsmesse

Die Oberstufe und der Gewerbeverein führen im September erstmals eine zweitägige Berufsmesse durch; aus gutem und genauso dringendem Grund, wie Astrid Zeiner und Claudia Emmenegger finden.

Ronny Wittenwiler

Die Zusammenarbeit zwischen Gewerbe und Schule müsse intensiviert werden, sagen Astrid Zeiner und Claudia Emmenegger. Die zwei Frauen stehen sinnbildlich für diese Zusammenarbeit: Zeiner ist Schulleiterin an Möhlins Realund Sekundarschule, Emmenegger Bildungsverantwortliche beim Gewerbeverein Möhlin und Umgebung (GMU). Die beiden stecken in den Planungen für die Berufsmesse «Schule und Wirtschaft» kommenden September.

Mehr als bloss Theorie
Der Anlass ist aus der bisherigen Tischmesse entstanden, bloss ist die Berufsmesse nun mindestens eine Schuhnummer grösser: An zwei Tagen wird sie durchgeführt, neu ist auch die Bezirksschule an Bord und das Angebot geht über die reine Theorie an einem Infostand hinaus. Die Berufe sollen, wo möglich, auch in der Praxis vorgestellt werden (in der Mehrzweckhalle Fuchsrain und im Aussenbereich). Derzeit machen die Organisatorinnen die neue Berufsmesse bei den lokalen und regionalen Gewerbetreibenden beliebt, angeschrieben wird auch die Industrie. In lockerer Atmosphäre sollen Betriebe den Schülerinnen und Schülern den jeweiligen Beruf näherbringen. Im Vordergrund würde hauptsächlich der Beruf und weniger die Firma stehen. So wäre auch denkbar, dass verschiedene Firmen den gleichen Beruf vorstellen und sich dabei während der zwei Tage abwechseln.

Es fehlen die Berufsmaturanden
Ein erstes Dutzend an Unternehmen hat eine Teilnahme bereits zugesichert, gegen fünfzig Lehrberufe – so die Hoffnung – sollen an der Berufsmesse vorgestellt werden. «Für uns ist dieser Anlass eine Herzensangelegenheit», sagt Claudia Emmenegger. Man wolle die jungen Leute, die sich für eine Berufslehre entscheiden, wenn möglich in der Region halten und sie auch optimal darauf vorbereiten. Emmenegger als Bildungsverantwortliche beim Gewerbeverein spricht zudem ein Problem an, das sich im Gewerbe akzentuiere: «Wir hätten gerne mehr Bezirksschüler. Junge Leute, die berufsbegleitend eine Berufsmatur machen, fehlen uns komplett.»

Die Berufsmesse solle Eltern und Jugendlichen zudem zeigen, dass sich auch über eine Lehre Karriere machen lasse. «Diese jungen Leuten müssen wir jetzt abholen», sagt Emmenegger. «Wir wissen alle nicht, was die Zukunft bringt; aber wir brauchen sicher immer einen Schreiner, Elektriker, einen Sanitär.» Astrid Zeiner ergänzt: «Wir haben stets Anspruch auf qualifizierte Leute. Ohne die jungen Menschen, die in die Berufsbildung gehen, haben wir kein qualifiziertes Personal mehr im Handwerk.»

Die Berufsmesse soll ein Miteinander anstossen. «Uns ist wichtig, dass Schüler, Lehrer und Gewerbe einander näherkommen, dass Hemmschwellen abgebaut werden und alles etwas selbstverständlicher wird», sagt Emmenegger. Zeiner freut sich genauso auf den Austausch: «Unsere Lehrpersonen hören so, was das Gewerbe braucht und das Gewerbe hört so, was wir als Schule anbieten können und was nicht.» Für dieses Miteinander von Schule und Gewerbe soll jetzt ein stabiles Fundament gelegt werden. Wie man sonst noch Fundamente legt – vielleicht wird auch das gezeigt an den zwei Tagen im September.

«Schule und Wirtschaft», Freitag, 22., und Samstag, 23. September, Mehrzweckhalle Fuchsrain, inklusiv Aussenbereich. Weitere Infos und Anmeldung für interessierte Firmen im Internet.

www.gmu-moehlin.ch/events


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