Viel los am Schulstandort Stein
29.08.2024 Stein, SchuleNeben Schulbauten entstehen auch neue Wohnüberbauungen
Trotz des massiven Vandalenaktes im alten Teil des Steiner Schulhauses A vor einigen Wochen kann der Zeitplan der Sanierung eingehalten werden. Der Erweiterungsbau der Primarschule ist bereits abgeschlossen und auch das Provisorium für die Mittelschule ist auf Kurs.
Susanne Hörth
Bereits Ende 2020 bewilligten die Stimmberechtigten für die Erweiterung und Sanierung der Primarschule rund 10 Millionen Franken. Corona und letztlich eine vom Verwaltungsgericht abgewiesene Beschwerde sorgten für eine Verzögerung beim angestrebten Zeitplan, der einen Bauabschluss an den Schulgebäuden im August 2022 vorgesehen hatte. Mittlerweile ist der Erweiterungsbau fertiggestellt und der schulische Betrieb läuft. «Natürlich», so Gemeindeschreiber Sascha Roth, «gibt es noch kleinere Arbeiten zu erledigen. Teils sind diese abhängig von der laufenden Sanierung des Bestandgebäudes Schulhaus A.»
Die gesamten Sanierungsarbeiten sollen auf Beginn des Schuljahres 2025/26 abgeschlossen sein. «Also zum Zeitpunkt der Kanti-Eröffnung», so Roth. Dass dieses Ziel eingehalten werden kann, ist nach einem wenig erfreulichen Vorfall am slowUp-Wochenende nicht selbstverständlich. Damals haben Jugendliche im alten Teil des Schulhauses A vandaliert. Sie tobten sich an Möbeln und Geschirr aus und machten auch vor herumstehenden Baumaterialien und Baustelleneinrichtungen nicht halt. An mehreren Stellen im Gebäude legten sie zudem Feuer. Der Rauch verteilte die Schadstoffe in den Räumen. Was wiederum eine Baureinigung durch Spezialisten und einen teilweisen Ersatz des durch den giftigen Rauch kontaminierten Baumaterials nötig machte.
Mehr Überwachung
«Wir gehen trotz diesen aufgezwungenen Unwägbarkeiten davon aus, die Arbeiten in allen drei von den Baumassnahmen betroffenen Schulgebäuden termingerecht abschliessen zu können», geht Sascha Roth auf die Frage ein, ob der Vandalenakt Auswirkungen auf den Bauverlauf hat.
Beim Spatenstich vor eineinhalb Jahren wurden die Kosten für Umbau und Erweiterung der Schulgebäude mit rund 11 Millionen Franken angegeben. Wer trägt die höheren Kosten durch den Vandalismus-Vorfall? Darauf der Gemeindeschreiber: «Wir gehen davon aus, dass die uns entstandenen Mehrkosten grösstenteils durch die Versicherungen bezahlt werden. Nicht abgedeckte Kosten, zum Beispiel Selbstbehalte, werden wir bei der strafrechtlich verurteilten Täterschaft geltend machen.» Roth fügt an: «Hier haben sich die Jugendlichen möglicherweise eine schwere Hypothek für den Start ins Erwachsenen- und Berufsleben aufgeladen.» Auch wenn der Schock der ersten Tage überwunden ist, so hinterlasse die Tat heute noch viele Fragezeichen. «Vielleicht zeigt das Strafverfahren auf, was die Personen zu diesen irren Handlungen bewogen hat.» Dass es auch mehr Überwachung geben wird, macht Sascha Roth deutlich mit: «Wir haben vor knapp einem Monat von der zuständigen kantonalen Stelle die Bewilligung erhalten, die bestehende Videoüberwachung zu erweitern. Neu wird es beim Recyclingplatz beim Saalbau-Parkplatz und beim Saalbau selbst eine Überwachung geben.» Zudem gebe es aufgrund der Schulraumerweiterung eine Ergänzung der bestehenden Videoüberwachung. «Mit diesen Anpassungen werden in der Gemeinde Stein 22 Videokameras im öffentlichen Raum im Einsatz sein.» Roth betont, dass die Auswertung der Aufzeichnungen an strenge Auflagen gebunden ist. «An den Wochenenden ist in Stein zudem ein privater Sicherheitsdienst unterwegs.»
Noch mehr Schulbau
Wie Sascha Roth schon eingangs erwähnt hatte, wird in Stein nicht nur an der Primarschule gebaut. Aktuell entsteht ebenfalls das Provisorium für die Mittelschule. Bauherrin ist hier zwar der Kanton, die Gemeinde Stein kann sich gleichwohl einbringen. «Wir sind im engen Austausch mit den involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen kantonalen Departemente. Kanton und Gemeinde schöpfen bestehende und entstehende Synergien bestmöglich aus», erklärt der Gemeindeschreiber und vermerkt ebenfalls, dass die Standortgemeinde Stein in der Baukommission des Kantons durch den Leiter Bau und Planung vertreten ist.
Wo so viel neuer Schulraum entsteht, herrscht normalerweise auch eine grosse Bautätigkeit für neuen Wohnraum. Sascha Roth zählt hierzu die grösseren Überbauungen, die in Stein am Entstehen und geplant sind. «Aktuell wird die zweite Etappe der Wohnüberbauung Neumatt mit 76 Wohnungen erstellt. Ende August 2024 beginnt die öffentliche Auflage für den Gestaltungsplan ‹Spezialzone Breitenloh› und die damit verbundene Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung.» Dieses Projekt sieht zirka 90 Wohnungen und einen Gewerbeteil vor. (sh)