Träumen erlaubt

  11.07.2024 Gansingen, Kultur

Das Theater Gansingen und die Spielleute Hottwil haben sich erneut an ein gemeinsames Freilichttheater gewagt. Unter der Regie von Eva Mann wird ab 17. August Shakespeares «Ein Sommernachtstraum» in Mundart aufgeführt.

Susanne Hörth

«Wie besonders ist es doch, wenn morgens ein Reh auf der Bühne steht oder abends vielleicht eine Katze während der Aufführung durch die Leute läuft», entgegnete Eva Mann auf die Frage nach der Besonderheit einer Freilicht-Theaterbühne. Ist diese Bühne dann noch so «riesengross», wie jene in der Waldlichtung im Sparblig in Gansingen, so wird die Natur mit all ihren Zufälligkeiten zur Mitwirkenden bei jeder Aufführung. Eine der vielen kleinen Herausforderungen in einem grossen Ganzen, welche die international tätige Regisseurin Eva Mann mit Freude annimmt. Ebenso gefällt ihr das aktuelle Einstudieren des Freilichttheaters «Ein Sommernachtstraum» mit Laiendarstellenden der beiden Theatervereine Gansingen und Hottwil.

Bis wirklich Zeit zum Träumen ist, insbesondere für das Publikum auf der dann aufgebauten und gedeckten Tribüne, gibt es noch viel zu tun. Im Februar wurde mit den Proben begonnen, vorerst noch in der Halle. «Da ging es vor allem um das Lesen von Texten, Verstehen der Figuren», erklärt Eva Mann am Montagabend in der in goldglänzendes Sonnenlicht getauchten Waldlichtung im Sparblig. Seit April finden die Proben hier statt. Jedoch nie mit dem ganzen Ensemble. Regisseurin Mann hat die Gruppen bislang einzeln üben lassen. Das gemeinsame Einstudieren inmitten der launigen Natur startet in diesen Tagen.

Eine Kostprobe dessen, was die Besucherinnen und Besucher während der Aufführungen vom 17. bis 31. August erwartet und worauf sie sich bereits auch heute schon freuen dürfen, erlebten die Pressevertreter am Montagabend. Erstmals traten Darstellerinnen und Darsteller in ihren Kostümen auf. Eva Mann zeigte vollen Einsatz. Sie gab Anweisungen, führte, unterstützte und begeisterte mit ihrer Energie die Akteurinnen und Akteure auf der Bühne oder auch im Wald selbst. Sie sprach die Worte von Helena (Lea Basler) mit, gab Lysander (Philipp Oeschger) ein Zeichen zum Einsatz, unterstützte Demetrius (Simon Streit) bei einer Textpassage, forderte Jäger (Thomas Hollinger) zum Blasen in ein imaginäres Jagdhorn auf oder winkte Hermia (Selina Oeschger) näher an das Geschehen heran. Rund 30 Frauen, Männer und Kinder spielen bei diesem Stück mit.

Ein Sommernachtstraum
Die Spielleute Hottwil und das Theater Gansingen haben ihr Können bereits mit mehreren gemeinsamen Freilicht-Inszenierungen bewiesen. Bislang fokussierten sie sich dabei jeweils auf historische Geschichten aus dem Tal. Mit Shakespeares «Sommernachtstraum» beschreiten die beiden Theatervereine für ihre gemeinsame Produktion einen neuen Weg. Für die Regie konnten sie die ausgebildete Theaterfachfrau Eva Mann gewinnen. Diese erklärte am Montagabend gegenüber den Medienvertretern: «Ich arbeite mit Laiendarstellern genauso gerne wie mit Profileuten zusammen.» Sie hat den «Sommernachtstraum» gekürzt und in Mundart übersetzt. Obwohl sie das Stück bereits mehrfach auf anderen Bühnen als Regisseurin begleiten durfte, sei es für sie stets von neuem spannend und auch immer speziell.

Um was geht es beim «Sommernachtstraum»? Die bittersüsse Komödie handelt von Liebe und anderen unerklärlichen Gefühlen, dem Verfliessen von Realität und Illusion und auch von Begegnungen mit Elfen und Gnomen. Im Sparblig darf das Publikum eintauchen in diese verzauberte Waldwelt und Teil davon werden. Umrahmt wird «Ein Sommernachtstraum» von Live-Musik. Unter Dirigent und Chorleiter David Rossel spielt ein hochkarätiges Ensemble der Umgebung angepasste Musik von Mendelssohn. Auch diese lädt in einer Sommernacht, weit oben im Wald über Gansingen, ein paar kurzweilige Stunden lang zum Träumen ein.

Vorverkauf auf www.einsommernachtstraum.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote