Tim Schreiber hamstert Medaillen

  30.11.-0001 Wegenstetten

Der junge Wegenstetter Tim Schreiber wusste in Tallinn, Estland, genauso zu gefallen wie in Martigny. An beiden Ringerturnieren liess er sich Edelmetall umhängen.

Hans Zemp

Das grösste europäische Turnier im Freistilringen, das «European’s Largest Wrestling Tournament», wurde in Tallinn, Estland, ausgetragen. Auf vierzehn Ringermatten haben die gestarteten 2188 Teilnehmer aus 277 Teams und 28 Nationen in 4062 Kämpfen am sogenannten Tallinn Open 2023 ihre Besten gesucht. Aus der Schweiz waren die Kadermitglieder selektioniert. Ins Kader kommt man über eine Aufnahmeprüfung, die Tim Schreiber im Januar 2023 erfolgreich absolviert hat. «Tallinn war eine Reise wert», bilanziert der erstmals mit dem Kader an einem Turnier dieser Grösse teilnehmende Wegenstetter Sportler. Nach der Ankunft mit dem Flugzeug am Samstag ging es am Sonntag zur Sache. Von Montag bis Mittwoch wurde nach dem Wettkampf noch ein Trainingslager für alle 2188 Teilnehmer angehängt.

Tim Schreiber gefällt mit seiner Ringerarbeit
Bei den «Kadetten» rang Tim Schreiber in der Gewichtsklasse bis 52 Kilo mit. Die 27 Ringer in dieser Gewichtsklasse wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppenintern musste jeder gegen jeden ringen. Bei zwei Niederlagen war Ausscheiden angesagt. Der junge Fricktaler absolvierte innerhalb seiner Gruppe sechs Zweikämpfe. Vier Siege und zwei Niederlagen, die letzte im 6. Gang, waren das Resultat. Dies bedeutete die Qualifikation für die Ausmarchung um die Bronzemedaille. Den US-Amerikaner Cole Speer besiegte er nach Punkten 10:6, was den 3. Schlussrang und damit die angestrebte Bronzemedaille bedeutete.

Tim Schreibers Meinung zum Turnier
«So viele Leute auf einem Fleck machen Eindruck. Die vierzehn Matten in der Riesenhalle sind ungewohnt», meint Tim Schreiber. Trainings mit Partnern aus andern Ländern sind spannend und interessant. Unvergessen werden viele Eindrücke bleiben. Nächstes Jahr strebt der junge Ringer eine weitere Teilnahme, wieder in Tallinn, an.

Schweizermeisterschaften im Greco-Ringen
Kaum zurück in der Schweiz ging die Reise von daheim nach Martigny an die Schweizermeisterschaften im Greco-Ringen. Auch hier war er erstmals in der Altersklasse der «Kadetten», Jahrgänge 2006 bis 2008, bis 53 Kilogramm mit dabei. Gegen Elio Kluser aus Kriessern und Janis Bernet aus Hergiswil behielt er das bessere Ende für sich. Beide besiegte er nach Punkten. Dies qualifizierte ihn zum Kampf um die Goldmedaille gegen Levin Meier aus Kriessern. Diese Auseinandersetzung begann für Tim Schreiber gut und er führte zum Pausenstand 3:0. Dreissig Sekunden vor Gangende glich Meier zum 3:3 aus. Damit musste Schreiber Risiko nehmen und gab prompt eine Viererwertung ab. Fünf Sekunden vor Schluss verlor der Fricktaler dann auf den Schultern, hatte aber mit seiner Leistung Silber erkämpft. So hamsterte Tim Schreiber innerhalb einer Woche zweimal Edelmetall. Er ist mit dieser Leistung zufrieden, weil er das Freistilringen dem Greco-Ringen vorzieht.

Sein erklärtes Ziel ist nun, an den Schweizermeisterschaften im Freistilringen am 29. April «daheim» in Merenschwand, also ganz nahe bei seinem Trainingsort, vorne dabei zu sein.


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