Pionierin mit Laufenburger Wurzeln
25.05.2024 LaufenburgUS-Star-Autorin Manuela Schneider an der Kulturnacht Laufenburg 2024
Die aus Laufenburg stammende Manuela Schneider ist in den USA eine preisgekrönte und gefeierte Autorin, welche neben ihren vielbeachteten Romanen über die Geschichte von Amerika und ihre Pioniere auch Drehbücher und Songs schreibt.
LAUFENBURG. In ihren Werken möchte Manuela Schneider den Menschen, die das Land prägten, eine Stimme geben. So basieren ihre fesselnden Sagen über starke Frauen und Männer immer auf dem Kontext historischer Fakten.
Die Mitglieder des Organisationskomitees der Kulturnacht haben Manuela Schneider vor kurzem in Laufenburg getroffen. «Als sie uns ihre eigene Geschichte erzählte, wurde uns schnell bewusst: Nicht nur ihre Romanfiguren, sondern sie selbst ist eine aussergewöhnliche Pionierin, welche mit viel Leidenschaft, Liebe, Kraft, Mut und Demut den Westen Amerikas – und beim Zuhören schon bald auch unsere Herzen – erobert.» Im Gespräch mit dem OK erzählt Manuela Schneider über sich selbst und ihre Arbeit.
Frau Schneider, Sie wuchsen in Laufenburg auf. Wie erinnern Sie sich an Ihre Kindheit und was waren Ihre Kindheitsträume?
Manuela Schneider: Ich wuchs behütet auf. Leider verlor ich meinen Vater sehr früh, aber ich gehörte zu den Kindern, die draussen spielten, rumtollten und ganze Geschichten nachspielten. Wir bauten Hütten im Wald und sassen nicht den ganzen Tag vor dem PC. Es war eine schöne Kindheit voller Abenteuer. Kreativ war ich schon immer und habe tonnenweise Bücher verschlungen.
Meine Träume: Indianer zu besuchen, ein Black Beauty-Pferd zu haben und die ganze Welt zu sehen.
Wann fassten Sie den Beschluss, Bücher zu schreiben?
Im Jahr 2017 habe ich mich dazu entschlossen, die Freundschaft zu einem alten Cowboy in einem Buch zu ehren. Jim Barker war ein aussergewöhnlicher Mann, der Prototyp eines echten Cowboys, Ranchers und Sporenschmieds. Er wurde mein bester Freund für 23 Jahre, bis er vor drei Jahren an Krebs verstarb. Er hat meine Faszination für das Western-Genre wieder lebendig gemacht.
Was hat Sie damals bewogen, nach Amerika zu gehen und was waren Ihre Ziele?
Nach einigen Jahren Tätigkeit in Asien und im indischen Ozean wollte ich die andere Seite vom Planeten sehen. Ich wollte die Geschichte, die mich als Kind so fasziniert hatte, als Erwachsene recherchieren. Aufgewachsen mit Karl May, wollte ich endlich die Wahrheit über den Wilden Westen, die Apachen und General Custer herausfinden.
Ausserdem wollte ich solch grandiose Landschaften wie den Grand Canyon mit eigenen Augen sehen.
Wurden Sie anfänglich nicht etwas belächelt, als Deutsche in den USA Western-Romane schreiben zu wollen oder wurden sie sogar unterstützt?
Zuerst dachten einige, dass es eine Eintagsfliege sei. Als ich nach dem zweiten Buch knietief in die Recherche ging und die ersten Verträge unterschrieb, wurde ich sogar kritisiert dafür. Viele Amerikaner hatten das Gefühl, dass eine Deutsche die amerikanische Geschichte einfach nicht in ihrem Blut hat. Als Frau im Western Genre ist es dann nochmal so schwer.
Sie schreiben auch über die Geschichte von europäischen Auswanderern. Stossen Sie da auf Menschen mit Wurzeln aus unserer Heimat?
Ich bin auf mehrere solcher Auswanderer gestossen. Schwarzwälder, die berühmte Goldminen gefunden haben. Schweizer Volksmaler mit Wurzeln im Aargau, die halb Kansas bemalt haben. Gründer bekannter Westernstädte usw. Es wanderten unfassbar viele deutschsprachige Europäer aus und so mancher wurde zur Legende.
Sie leben in Laufenburg, wenn Sie sich nicht gerade in den USA aufhalten. Was sind Ihre nächsten Ziele? Sind Ihre Romane auch in Deutsch erhältlich?
Wir überarbeiten die deutschen Übersetzungen im Moment. Im Herbst sollten einige der Neuauflagen wieder auf dem Markt sein. Ausserdem schreibe ich gerade eine neue Serie über die Apachen Kriege für einen deutschen Verlag. Da werden die ersten zwei Bücher auch im Herbst erhältlich sein.
Ich habe diese Woche gerade meinen zweiten Westernfilm fertiggestellt und schreibe zudem an Buch Zwei über die Profispielerin Madame Moustache, die den Goldrausch in Kalifornien mitgeprägt hat…
«Freuen Sie sich auf Manuela Schneider und viele weitere interessante Begegnungen an der grenzüberschreitenden Kulturnacht Laufenburg am 7. September 2024», lädt das Kulturnach-OK schon heute ein. Die grenzüberschreitende Kulturnacht Laufenburg zeigt Künstler aus der Region, Kulturschaffende und ihre Werke und freut sich auf Ihren Besuch! (mgt)
Weitere Infos unter www.kulturnachtlaufenburg.com