Per QR-Code in vergangene Zeiten eintauchen
14.06.2024 BözenBözen und Zeihen erinnern an den «römischen Gutshof in der Mei»
An der Strasse von Bözen nach Zeihen visualisiert eine Tafel einen ehemaligen römischen Gutshof. Mittels Informationen direkt ab QR-Code kann man sich in eine längst vergangene Zeit zurückversetzen lassen.
Vreni Weber
Während am vergangenen Wochenende in Vindonissa die Gladiatoren ihre Kämpfe austrugen und die Legionäre ihr Marschlager zeigten, wurde in der Mei in Bözen die Informationstafel «Der römische Gutshof in der Mei» eingeweiht. Mit Blick auf die Mei, an der Strasse von Bözen nach Zeihen, visualisiert die Tafel den einstigen römischen Gutshof. Mittels Informationen direkt ab QR-Code kann man sich in die Zeit vor 2000 Jahren zurückversetzen lassen.
Nachdem Bauern beim Bestellen ihrer Felder an der leichten Hanglage mit Blick auf die Sissel, immer wieder auf Relikte vergangener Zeit stiessen, liess Prof. Rudolf Laur 1923 und 1928 von einigen Männern die Grundmauern eines römischen Gutshofs freilegen. Die Villa Rustica, 33 m x 22 m, wurde im 1. Jh. n. Chr. gebaut. Man nimmt an, dass sie um 300 n. Chr. von Alemannen niedergebrannt und danach von den Bewohnern verlassen wurde. «Die Bewohner der Villa Rustica wussten, wo es schön war und dürften einer besseren Schicht angehört haben», erzählten Sven Straumann und Ines Winet von der Kantonsarchäologie. Fragmente von Wandmalerei und eine dokumentierte Hypokauste, einer Bodenheizung, in welcher warme Luft zirkulierte, zeugten von grossem Luxus. Die Ausgrabungen in Bözen wurden wie vielerorts nach einer genauen Dokumentation zugeschüttet und das Land wieder der Landwirtschaft zugeführt.
Begrenzte Ressourcen
Einer historisch-interessierten Gruppe um Jörg Welte, Bözen, ist es zu verdanken, dass nun ganz in der Nähe eine Informationstafel auf den Gutshof hinweist. Sven Straumann und Ines Winet von der Kantonsarchäologie Aargau wiesen darauf hin, dass aufgrund begrenzter Ressourcen nur an ausgewählten Fundstellen solche Infotafeln erstellt werden. Das Projekt konnte dank Zusammenarbeit mit der Kantonsarchäologie, der Gemeinde Böztal und Unterstützung der Elektra-Stiftung verwirklicht werden.