Pedibus bringt Sicherheit

  24.05.2024 Herznach

Gemeinde Herznach lässt Kinder auf dem Schulweg begleiten

Um das sichere Überqueren der Staffeleggstrasse zu ermöglichen, hat die Gemeinde Herznach eine im Kanton Aargau einzigartige Lösung gefunden: Sie gibt bezahltes Gemeindepersonal mit auf den Schulweg.

Autos, Lastwagen, Landmaschinen, Busse – gegen 12 000 Motorfahrzeuge fahren täglich durch Herznach. Undenkbar, dass Kindergarten- und Unterstufenkinder die stark befahrene Staffeleggstrasse selbständig überqueren. Ein gutes Dutzend Sicherheitsverantwortliche aus Aargauer Gemeinden – Gemeinderäte, Angehörige von Regionalpolizeien und weitere Interessierte – sind der Einladung des VCS Aargau gefolgt und haben unter Traktorenund Lastwagenlärm erfahren, warum der Strassenübergang im Zentrum des Dorfes gefährlich ist. «Das hohe Verkehrsaufkommen, fehlende Trottoirs und die unübersichtliche Situation bergen grosse Gefahren für die kleinsten Verkehrsteilnehmenden», erklärte Sebastian Kessler. Er ist Koordinator des Pedibus, dem Schlüsselelement für einen sicheren Schulweg in Herznach. In einer ruhigeren Seitenstrasse erklärte Kessler, wie das Erfolgsrezept funktioniert. «Der Pedibus ist ein Schulbus, der nicht fährt, sondern zu Fuss geht. Die Kinder besammeln sich bei einer Pedibushaltestelle und werden von einem Erwachsenen in Gruppen über die Strasse zur nächsten Pedibushaltestelle begleitet.» Darüber hinaus sorge der Pedibus dafür, dass die Kinder in einer Gruppe unterwegs sind. Denise Wipf, die Stellvertreterin von Kessler, ergänzt: «Der Pedibus fördert die sozialen Kontakte und verbessert die Sichtbarkeit der Kinder auf dem restlichen Schulweg.» Die Organisation und Koordination eines Pedibuses hätten sich als unkompliziert herausgestellt. «Schliesslich machen wir das Gleiche wie viele Eltern», sagt Sebastian Kessler. «Wir begleiten Kinder über die Strasse – einfach professionell». Üblicherweise wird eine Pedibuslinie, von denen es in der Schweiz gegen 450 gibt, in Eigenregie von einer Elterngruppe geführt. Herznach ging einen Schritt weiter: Alle Begleitpersonen sind bei der Gemeinde angestellt und werden für ihre Tätigkeit bezahlt. Dies lobt Christian Keller, Geschäftsführer des VCS Aargau. «Die Gemeinde steht in der Verantwortung, etwas zu unternehmen, wenn ein Schulweg nicht zumutbar ist. Wir finden es toll, dass sich die Gemeinde Herznach dieser Verantwortung stellt und den Pedibus institutionalisiert hat.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote