Otter und die Tiere

  26.05.2024 Olsberg

Der Olsberger engagiert sich bei der Such- und Rettungsorganisation Redog

Die Nähe zu Tieren hat er schon als Kind sehr geschätzt. Heute trainiert Christian Otter aus Olsberg regelmässig mit seinen Hunden und setzt sich bei der Such- und Rettungsorganisation Redog zudem als Übungsleiter ein.

Janine Tschopp

Montagabend in der Altstadt von Rheinfelden. Immer wieder tauchen irgendwo Hunde mit ihren Besitzern und Besitzerinnen auf. An der langen Leine sind die Hunde auf der Suche, aber wonach? Im Gespräch mit den Hundeführerinnen und -führern wird klar, dass es sich hier um eine Übung von Redog handelt. Redog ist eine humanitäre Freiwilligenorganisation und gehört als Such- und Rettungsorganisation zum Roten Kreuz. Wenn Menschen in der Schweiz vermisst werden, wird Redog von der Polizei alarmiert. Aber auch Private können sich direkt bei Redog melden, wenn sie einen Angehörigen vermissen. Die Organisation ist in zwölf Regionen eingeteilt, eine davon ist die Regionalgruppe Basel, deren Einzugsgebiet sich neben den Kantonen Basel-Stadt und Baselland auch über den nördlichen Teil der Kantone Aargau und Solothurn erstreckt.

Christian Otter aus Olsberg trainiert schon seit fünf Jahren bei Redog. Vor drei Jahren wurde er Mitglied bei der Regionalgruppe Basel, heute engagiert er sich als Übungsleiter. Zusammen mit seinem Hund Stella und weiteren Suchteams (aus Mensch und Hund) trainiert er mehrmals pro Woche. Dabei üben die Hunde, vermisste Menschen nur nach ihrem Geruch zu finden. «Bei der Vermisstensuche gibt der Hund Impulse, und wir müssen lernen, den Hund zu lesen und zu verstehen», erklärt Christian Otter. Auch mit seinem zweiten Hund, Bimo, trainiert er, ausserhalb von Redog, regelmässig.

Die Nähe zu Tieren hat schon immer gutgetan
Christian Otter ist in Balsthal aufgewachsen. Seine Familie hatte zwei Katzen, und schon als Bub hat er die Nähe zu Tieren sehr geschätzt. Vor sieben Jahren wurde er erstmals Hundebesitzer. Als er für seinen Kooikerhund Bimo einen Pflegeplatz für die Ferien suchte, lernte er die Schäferhündin Stella kennen. Sie wurde gerade erst geboren und zusammen mit ihrem Geschwister von der vorherigen Besitzerin abgegeben und schliesslich durch eine Boxerhündin grossgezogen. Christian Otter nahm Stella bei sich auf. So sind er und seine Frau heute Besitzer von zwei Hunden und drei Katzen.

Durch das regelmässige Training mit seinen Hunden ist Christian Otters Beziehung zu ihnen besonders tief. «Die Hunde freuen sich, wenn etwas läuft. Sie sind zufrieden und viel ausgeglichener», sind sich auch die Hundeführerinnen und -führer einig, welche an jenem Montagabend im Rheinfelder Städtli trainieren. Hunde, die als Welpen geschlagen wurden oder andere schlimme Erlebnisse hatten, so wie auch Christian Otters Hund Stella, können dies durch regelmässige Trainings und ihre besonderen Aufgaben besser verarbeiten.

Dass zwischen Otter und seiner Hündin Stella eine ganz besondere Beziehung und ein grosses Vertrauen besteht, merkt man sofort, wenn man die beiden zusammen erlebt. Er sitzt am Tisch und ist im Gespräch. Stella liegt ganz entspannt bei seinen Füssen. Sobald der Besitzer aufbricht und sich langsam zum Gehen aufmacht, ist die Hündin hellwach und schon wieder ganz nahe bei ihm.

Mehr als ein Hobby
Die Arbeit mit den Hunden ist für Christian Otter mehr als ein Hobby. «Es ist eine Berufung», sagt er. Pro Woche sind es zirka zwölf Stunden, die er für Redog einsetzt. Auch gibt es immer wieder Wochenenden, an welchen er für die Organisation unterwegs ist. Otter ist zudem ausgebildeter SAR-Helfer (Search and Rescue). Dieser begleitet Hunde-Suchteams mit Karte, Kompass und GPS und hilft, eine gefundene Person zu sichern und Erste Hilfe zu leisten.

Ursprünglich lernte Christian Otter Maschinenmechaniker. Er arbeitete später bei der Polizei und ist heute im Bereich Facility Management selbständig.

Während vieler Jahre war Trommeln für ihn ein wichtiges Hobby. So war er Militärtambour und feierte zudem als Mitglied des Tambourenvereins Laupersdorf-Thal Erfolge an verschiedenen Wettspielen. Von 1995 bis 1997 gehörte er der Päpstlichen Schweizergarde in Rom an und leitete dort die Tambouren-Gruppe.

Heute hat er seine Berufung mit seinen Tieren und dem Engagement bei Redog gefunden. Er schätzt es sehr, dass er damit ehrenamtlich einen wichtigen Beitrag leisten und, zusammen mit Tieren, Menschen in Not helfen kann.


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