«Neuer Bahnhof bringt Altstadt nicht in Bedrängnis»

  30.05.2024 Wirtschaft

Die SBB sind das zweitgrösste Immobilienunternehmen der Schweiz. Welche Pläne sie für ihre Bahnhöfe – insbesondere den Bahnhof Rheinfelden – hegen, war Thema an einem Anlass der Vogel Architekten.

Valentin Zumsteg

Während die Bauarbeiten der SBB am Bahnhof Liestal schon weit fortgeschritten sind, bestehen für die Neuentwicklung des Bahnhofs Rheinfelden erst Pläne. Doch auch hier soll in den kommenden Jahren das Bahnhofsareal zu einer neuen Visitenkarte von Rheinfelden und den SBB werden.

Mit diesem Thema befassten sich die zwölften «Vogel Perspektiven». Dabei handelt es sich um einen Gedankenaustausch, zu dem die Firma Vogel Architekten am Montag geladen hatte. Remo Vogel, Vorsitzender des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung, konnte zahlreiche Behördenmitglieder, Partner und Kunden zum Anlass begrüssen.

«Rund 170 Bauprojekte»
Das Thema des Abends lautete: «Sind Bahnhofsareale die neue Mitte?» Als Referent war Armin Vonwil, Leiter Anlageobjekte im Gebiet Mitte der SBB AG, zu Gast. Die SBB sind der zweitgrösste Grundbesitzer der Schweiz. Allein 800 Bahnhöfe gehören zum Portfolio, diese machen rund einen Viertel der Gebäude im Besitz der Bundesbahnen aus. «Die Entwicklung der Bahnhöfe ist uns wichtig. Sie gehören zum Herz der SBB und sollen zu Visitenkarten der Schweiz werden», schilderte Vonwil. Aktuell verfolgt das Immobilienunternehmen rund 170 Bauprojekte. «Früher waren die Bahnhöfe am Stadtrand platziert. Heute sieht das anders aus, die Zentren sind vielerorts um die Bahnhöfe gewachsen», erklärte Vonwil.

Bei der künftigen Entwicklung des Bahnhofs Rheinfelden sieht er den geplanten Bushof mit seinen acht Kanten als eigentliches Zentrum der Verkehrsdrehscheibe. Es sei eine Herausforderung, diese klimagerecht zu realisieren. «Busse fahren leider nicht auf Schotterrasen. Verkehrsflächen sind aus Asphalt», so Vonwil. Es gelte, gute Lösungen zu finden, welche der Klimaerwärmung Rechnung tragen.

«Eine Ergänzung»
Neben dem Bushof sind beim Bahnhof Rheinfelden Wohnungen, Grünräume, Einkaufs- und Dienstleistungsflächen geplant. «Ich glaube aber nicht, dass der neue Bahnhof die Altstadt in Bedrängnis bringen kann. Dafür ist die Aufenthaltsqualität im Städtchen zu gross. Ich sehe den neuen Bahnhof eher als eine Ergänzung», führte Vonwil aus. Von der ersten Planung bis zur Realisierung hat es beim Bahnhof Liestal rund acht Jahre gedauert. «Das ist ein guter Wert. Meistens braucht es mehr Zeit», so Vonwil. In Rheinfelden rechnet er mit mindestens zehn Jahren.

Als Fazit seines Referats sagte er abschliessend: «Die Verkehrsdrehscheiben sind nicht die neue Mitte, sondern ergänzen die städtebaulichen Entwicklungen. Sie vereinfachen und verbessern die Umsteigebeziehungen und sie leisten einen Beitrag zur qualitätsvollen Innenverdichtung, zur Baukultur und zur Attraktivität der Städte und Gemeinden.» Darüber liess sich anschliessend beim Apéro trefflich diskutieren.


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