Projekt von Privaten: Möhlin bekommt eine Handball-Arena

  23.01.2025 Möhlin

Vorgesehen ist eine privat finanzierte Sporthalle von nationaler Bedeutung

Selbst Schweizer Nationalmannschaften sollen regelmässig Länderspiele dort austragen: In Möhlin ist der Bau einer Handball-Arena nach neuesten Standards geplant.

Ronny Wittenwiler

Noch ist es eine grüne Wiese. Doch dort, eingebettet zwischen Fussballplatz beim Möhliner Steinli und Beachvolleyball-Anlage, soll in den nächsten zweieinhalb Jahren eine Arena für den Handballsport entstehen. Simon Mahrer, Präsident beim TV Möhlin, ist einer der Väter des Projekts. «Bei einem Vorbereitungsspiel unserer ersten Mannschaft in Belfort im August 2023 war ich dort von der Handballhalle fasziniert. Schlicht, aber äusserst funktional.» Genau sowas brauche es in der Nordwestschweiz, fand Mahrer: eine moderne Handball-Arena als Trainings- und Spielstätte, beruhend auf internationalen Standards.

Gründung einer Aktiengesellschaft
Für die Idee liessen sich bald Fürsprecher gewinnen: Exponenten vom heimischen TV Möhlin aus der Nationalliga B, vom TV Magden, von der HSG Nordwest, Handball Nordwest und vom RTV Basel aus der NLA. Am 7. Januar erfolgte nun die Gründung einer Aktiengesellschaft («Sportarena Nordwest Möhlin AG»). Die Aktionäre, Simon Mahrer miteingeschlossen, agieren als Privatpersonen. «Es war von Anfang an klar, dass wir ein solches Projekt aus privater Hand anstossen müssen, eine Finanzierung aus öffentlicher Hand wäre schwierig gewesen und das wollten wir auch nicht.»

Hinter den Kulissen gab es bereits Gespräche mit dem Schweizerischen Handballverband, es kam gar zum Augenschein vor Ort. Der Verband will die Arena in das nationale Sportanlagenkonzept (NA-SAK) und damit in den Pool als Austragungsort für Länderspiele und Trainingszusammenzüge der Nationalmannschaften aufnehmen. In einer Medienmitteilung sagt Pascal Jenny, Präsident des Schweizerischen Handballverbands: «Mit dieser Halle für die Nordwestschweiz werden wir den Schwung der Frauen-EM in Basel mitnehmen und sind parat, für die Trainingslager und Spiele unserer Schweizer Nationalmannschaften.» Für Tom Ryhiner, Vizepräsident beim RTV Basel, ist der Bau einer Handball-Arena in Möhlin «ein bedeutender Schritt zur Lösung der Hallen-Kapazitätsprobleme in der Region Nordwestschweiz». Mit dem Projekt werde eine Infrastruktur geschaffen, die den Spitzenhandball in der Region weiter vorantreiben und die Trainingsmöglichkeiten für den Nachwuchs nachhaltig fördern werde.

Die nächsten Schritte
«Im November gaben wir eine Projektstudie in Auftrag», sagt Simon Mahrer. Resultate werden im Frühling erwartet. «Pièce de Résistance wird das Betriebskonzept sein, das uns zeigt, was realistisch ist und was nicht. Sollte es eine reine Handball-Arena werden, reden wir von einem einstelligen Millionenbetrag. Ist zusätzlich zum Projekt eine Mantelnutzung vorgesehen, wären die Investitionen sicher nochmals um die Hälfte höher.» Klar ist: Eine Mantelnutzung mit möglichem Gewerbe würde eine Umzonung erforderlich machen.

Das Land nördlich der Sportanlagen Steinli (2,8 Hektaren) gehört der Gemeinde, ein Teil davon soll für dieses Projekt im Baurecht zur Verfügung gestellt werden. Gemeindeammann Markus Fäs: «Diese Sportarena wird nicht nur für den TV Möhlin, sondern auch für andere Sportvereine im Dorf zusätzliche Kapazitäten schaffen. Als Gemeindeammann begrüsse ich es auch, dass damit diverse Probleme, vor allem auch die Verschmutzung durch das für den Handballbetrieb nötige Harz, endgültig gelöst werden können. Aber bis zur Eröffnung dieser Halle müssen natürlich noch zahlreiche offene Fragen beantwortet werden.» Noch ist es eine Vision. Doch Simon Mahrer hat nicht nur eine solche im Kopf, sondern gleich ein Datum: «Das Eröffnungsturnier ist für August 2027 vorgesehen.»


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