«Mobilität im Sisslerfeld aktiv gestalten»
25.04.2025 SteinVCS fordert konkrete Massnahmen gegen die Verkehrsprobleme
Die Verkehrsprobleme seien heute schon gravierend und die industrielle Entwicklung des Sisslerfelds werde die Situation weiter verschärfen, so der VCS. Er fordert deshalb von Kanton und Gemeinden, die Mobilität jetzt aktiv zu gestalten und weiteren Verkehr, insbesondere in Stein, zu vermeiden.
Gleichzeitig mit dem Baugesuch des Kantons Aargau für die Südspange Sisslerfeld liegt in Stein das Baugesuch mit Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für ein neues Parkhaus für 1000 Autos öffentlich auf. «Die beiden Projekte schaffen neue Angebote für den motorisierten Individualverkehr, legen also die Grundlage für noch mehr Autos», beanstandet der VCS in einer am Mittwoch publizierten Mitteilung an die Medien. Kein Projekt leiste einen Beitrag zur dringend nötigen Reduktion des Strassenverkehrs in und um Stein. «Schon heute sind die Strassen in der Region durch Berufspendeln und Einkaufstourismus stark belastet. Weiterer Ausbau für den Motorfahrzeugverkehr führt in den Spitzenzeiten zu noch mehr überlasteten Strassen und weiterem Chaos in und um Stein», so der VCS.
Konzeptlose Bauwut
Der VCS befürchtet eine weitere Zunahme des Verkehrs, wenn im kantonalen Entwicklungsschwerpunkt Sisslerfeld in den nächsten Jahren über 10 000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. «Ob ein neues Parkhaus auf Schweizer Seite hilft, die Verkehrsprobleme zu bewältigen, muss doch stark hinterfrag t werden.» Um die alten und neuen Arbeitsplätze zu erschliessen, ohne die Region mit zusätzlichem Verkehr zu belasten, brauche es eine zukunftsorientierte Strategie, wie sie der Kanton Aargau derzeit im Rahmen eines Gesamtverkehrskonzepts erarbeitet. «Anstatt jetzt auf Vorrat Angebote für den motorisierten Verkehr zu schaffen, erwartet der VCS von den Firmen selber und vom Kanton Aargau, dass sie gemeinsam vorsorgliche Massnahmen zur Vermeidung von zusätzlichem motorisiertem Individualverkehr treffen.» Es sei bedenklich, wie der Kanton das Sisslerfeld ohne richtiges Verkehrskonzept verplane und die Kosten dafür der Allgemeinheit auf bürde, hält der VCS in seiner Medienmitteilung weiter fest.
Mehrere Ansätze gleichzeitig nötig
Einige Lösungsansätze wurden und werden aktuell im Grossen Rat, im Raumkonzept Hochrhein und beim Planungsverband Fricktal Regio erarbeitet. Als zusätzliche Lösung bieten sich aus Sicht des VCS eine neue Veloquerung über den Rhein, beispielsweise beim Kraftwerk Säckingen oder weiter rheinaufwärts, und Pendelbusse zum SBB-Bahnhof Stein und zum nahe gelegenen Bahnhof Säckingen der neu elektrifizierten DB-Strecke an. «Auch Vorschläge für innovative Lösungen und bezahlbare Wohnmöglichkeiten in der Nähe sind willkommen. Hinterfragt werden muss hingegen eine neue Rheinquerung für den motorisierten Strassenverkehr, die keinen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme in der Region leisten kann, sondern noch mehr Verkehr generieren würde.» (sir)