Neuausrichtung des Fördervereins Tourismus Laufenburg

  28.03.2024 Laufenburg, Tourismus

Neuausrichtung des Fördervereins Tourismus Laufenburg

Stimmt die Laufenburger Gemeindeversammlung im Juni dem noch offenen Kreditbegehren zu, wird der Förderverein ab August die Gesamtverantwortung für den Bereich Tourismus übernehmen. Dazu gehört auch eine Leistungsvereinbarung mit der Stadt.

Susanne Hörth

Die kleine Zuschauertribüne in der Kultschüür war am Dienstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Bühne selbst gehörte an diesem Abend dem Tourismus. Eingeladen unter Präsidentin Franziska Winter hatte der Förderverein Tourismus Laufenburg (FVTL). Insbesondere das zwölfte Traktandum wurde mit Spannung erwartet, ging es bei diesem doch um eine grundlegende Veränderung im Verein und für den Laufenburger Tourismus im Speziellen. Der Laufenburger Stadtrat – am GV-Abend durch Stadtammann Herbert Weiss und Stadträtin Regina Erhard vertreten – hatte sich bereits vor einigen Monaten erstmals an den Förderverein gewandt. Die Frage lautete, ob sich dieser vorstellen könnte, wieder komplett für den Tourismus verantwortlich zu zeichnen. Wieder, weil das bis vor einigen Jahren mit entsprechendem Leistungsauftrag der Behörden schon so war. Dann übernahm die Stadt mit der Führung des Tourismusbüros «Tourist-Info» einen wesentlichen Teil der Aufgaben selbst. Die mittlerweile überbordenden Kosten waren Grund für die Überlegungen des Stadtrates (die NFZ berichtete). «Tourist-Info hat immer mehr Aufträge bekommen, welche die Kosten in die Höhe getrieben haben», so Herbert Weiss. Die Ansprüche würden immer grösser, zahlen wollten aber die wenigsten. Er hofft deshalb auch, dass sich wieder vermehrt Leute zum freiwilligen Mitmachen entscheiden. Das wurde ebenfalls in den Ausführungen von Vereinspräsidentin Franziska Winter deutlich.

Noch offene Punkte
Seit der ersten Anfrage des Stadtrates haben mit dem Förderverein mehrere Sitzungen stattgefunden. Deren Gesprächsinhalte sorgten dann wiederum für intensive Überlegungen beim FVTL-Vorstand. Wie kann sich der Verein künftig organisieren? Welche touristischen Leistungen verlangt die Stadt? Wie werden die zusätzlichen Aufgaben künftig verteilt? Beim Befassen mit diesen und weiteren Fragen gelangte der Vorstand letztlich zum Schluss, dass eine Neuausrichtung durchaus möglich ist und damit auch die finanzielle Schieflage wieder ins Lot gerät. Kosten sparen bedeutet aber nicht, dass der Verein alle Aufgaben gratis übernimmt. Hierfür wird der Stadtrat der kommenden Gemeindeversammlung einen Kredit unterbreiten, begleitet von einer entsprechenden Leistungsvereinbarung mit dem Förderverein. «Über Geld können wir aktuell noch nicht reden, soweit sind die Gespräche noch nicht», erklärte Franziska Winter am Dienstagabend. Sie verhehlte ebenfalls die verschiedenen, offenen Punkte nicht. Dazu gehören unter anderem die Organisation und Durchführung der Bundesfeier oder der dreitägige Weihnachtsmarkt während der Adventszeit. Zu diskutieren gab an der Versammlung das Tourismusbüro. Denn angedacht sind bei einer Übernahme durch den Verein unter der Woche vorerst keine Schalteröffnungszeiten oder personelle Besetzung. Vielmehr setzt der Vorstand hier auf online-Buchungen wie auch die Mitarbeit der umliegenden Geschäfte. Etwa durch Auflegen von Tourismus-Material. «Eine Anlaufstelle braucht es. Touristen, die nach Laufenburg kommen, erwarten eine Betreuung», betonte der frühere Vereinspräsident Rudolf Lüscher. Corinne Herzog, die aktuell noch im «Tourist-Info» arbeitet, wies daraufhin, dass während der warmen Saison täglich Leute das Büro für Fragen aufsuchen würden. Von Seiten Museumsverein gab Hannes Burger bekannt, dass nach der Modernisierung des Museums Platz für die Unterbringung eines Touristbüros sei.

Aus der Versammlung wurde weiter angeregt, ebenfalls den kulturellen Bereich miteinzubeziehen. Unter anderem, weil dazu auch Vereinbarungen mit deutscher Seite bestehen. Damit ergibt sich ein weiterer Punkt, welcher mit der Stadt noch geklärt werden muss, darauf die pragmatische Feststellung. René Leuenberger warnte vor zu viel Euphorie. Denn einfach zurück in die 90er-Jahre, als der Verein für den Tourismus verantwortlich zeichnete, könne man nicht. «Es gibt viele tolle Anlässe, die in Laufenburg ebenfalls koordiniert werden müssen», führte der Votant ein weiteres Beachtungskriterium auf.

Dass der Vorstand aktuell um gleich drei neue Mitglieder aufgestockt wird, er zählt nun acht Personen, ist für die Vereinspräsidentin ein wichtiger Schritt bei der Neuausrichtung. Sie hofft zudem auf viele neue Vereinsmitglieder, die sich gerne für das touristische Laufenburg engagieren. Stadtammann Herbert Weiss dankte für die Offenheit und die Bereitschaft, dass nun dieser Weg eingeschlagen werden kann. Noch gebe es Unklarheiten zu beseitigen. In vertrauensvollen Gesprächen können Lösungen gefunden werden, ist er überzeugt.


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