Lucia Acklin holt Silber
04.08.2023 HerznachOlympisches Festival der europäischen Jugend (EYOF)
Am diesjährigen Olympischen Festival der europäischen Jugend (EYOF) erkämpfte sich Lucia Acklin die Silbermedaille. Die 16-jährige Herznachnerin verbesserte ihre bisherige Bestleistung im Siebenkampf um über ...
Olympisches Festival der europäischen Jugend (EYOF)
Am diesjährigen Olympischen Festival der europäischen Jugend (EYOF) erkämpfte sich Lucia Acklin die Silbermedaille. Die 16-jährige Herznachnerin verbesserte ihre bisherige Bestleistung im Siebenkampf um über 100 Punkte.
MARIBOR/HERZNACH. Vom 24. bis 29. Juli fand in Maribor das Olympische Festival der europäischen Jugend (EYOF) statt. Wie der Name schon sagt, treffen sich an diesen «Olympischen Spielen der Jugend» die besten europäischen Nachwuchssportlerinnen und -sportler von elf verschieden Sportarten, um in ihren Disziplinen um Titel und Medaillen zu kämpfen. Wie an den Olympischen Spielen der Grossen mit Eröffnungsfeier und Olympischem Feuer inklusive.
Die sechzehnjährige Leichtathletin Lucia Acklin aus Herznach war Teil der 72-köpfigen Schweizer Delegation und trat im Siebenkampf an. Für sie waren es bereits die zweiten EYOF ihrer Karriere, im vergangenen Jahr konnte sie die Goldmedaille gewinnen und ging damit als Titelverteidigerin an den Start.
Nach erster Unsicherheit gut in den Wettkampf gefunden
Der Wettkampf begann für die Athletin des LV Fricktal nicht ganz optimal: Im 100 Meter Hürdenlauf, sonst eine ihrer starken Disziplinen, lief sie etwas verhalten und erzielte mit 14,28 Sekunden lediglich die fünftbeste Zeit. Immerhin erging es ihr besser als der bisherigen Jahresbesten, Anna Hinkelmann aus Deutschland, die in der Bahn neben Acklin laufend stürzte und den Wettkampf aufgeben musste. Als nächstes stand der Hochsprung an, und hier stellte Acklin die Nerven ihrer mitgereisten Fans arg auf die Probe. Die Höhe von 1,63 Meter meisterte sie erst im dritten und letzten Versuch, und auch auf der nächsten Höhe von 1,66 Meter missrieten die ersten beiden Versuche, bevor sie die Latte erfolgreich überquerte und damit ihre persönliche Bestleistung egalisierte.
Die dritte Disziplin, Kugelstossen, war deutlich nervenschonender. Bereits mit dem ersten Stoss setzte sich die Herznacherin an die Spitze der Konkurrenz, und gewann diese Disziplin am Ende mit 14,11 Metern. Zu diesem Zeitpunkt begann sich herauszukristallisieren, dass wohl ein Trio, bestehend aus Acklin, der Finnin Enni Virjonen und der Ungarin Sarolta Kriszt die Medaillen unter sich ausmachen würden.
In der letzten Disziplin des ersten Wettkampftages, dem 200-Meter-Lauf, waren es denn auch diese drei, die sich von der übrigen Konkurrenz weiter absetzen konnten, wobei Kriszt mit 24,08 Sekunden eine Hammerzeit auf die Bahn legte. Acklin lief mit 24,94 Sekunden die drittschnellste Zeit. Am Ende des ersten Wettkampftages lag sie damit hinter Virjonen und Kriszt auf Rang drei der Zwischenrangliste.
Spannung am zweiten Wettkampftag
Der zweite Wettkampftag begann mit dem Weitsprung, und er begann gut für Acklin: Mit 5,99 Metern sprang sie in die Nähe ihrer Bestleistung und weiter als ihre beiden Mitkonkurrentinnen. Im Speerwerfen gelang ihr mit 42,34 Metern ebenfalls ein sehr guter Wurf, während Virjonen und Kriszt beide deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben. Und so lag die junge Fricktalerin vor dem abschliessenden 800-Meter-Lauf an der Spitze des Zwischenklassements, 52 Punkte vor der Ungarin und 139 Punkte vor der Finnin, die damit aus dem Rennen um die Goldmedaille gefallen war.
Die Strategie für Acklin im 800-Meter-Lauf war klar, sie musste der Ungarin so lange wie möglich folgen und den Abstand möglichst geringhalten. Die ersten 400 Meter vermochte die Schweizerin ihren Plan umzusetzen, doch dann setzte sich Kriszt ab und lief den Lauf ihres Lebens: Mit sehr guten 2:15.50 lief sie persönliche Bestleistung, und schob sich in der Endabrechnung noch an Acklin vorbei, obwohl auch diese mit 2:20.84 eine persönliche Bestleistung aufstellte. Kriszt gewann damit Gold mit 5830 Punkten und Lucia Acklin Silber, mit 5808 Punkten. Damit verbesserte die junge Fricktalerin ihre bisherige Bestleistung im Siebenkampf um über 100 Punkte.
Blick auf U20-Europameisterschaften in Jerusalem
Der Sommer bietet für Fricktaler Leichtathletik-Fans wahrlich einen Höhepunkt nach dem anderen. Als nächstes stehen nun die U20-Europameisterschaften vom 7. bis 10. August in Jerusalem an, ebenfalls mit zwei Teilnehmerinnen aus den Reihen des LV Fricktal. Romy Burkhard aus Zeiningen wird in Israel im Stabhochsprung antreten. Als derzeit sechstbeste Europäerin in ihrer Disziplin darf sie durchaus mit der Qualifikation für den Final liebäugeln. Fabienne Hoenke aus Möhlin wurde für die 200 Meter und in der 4x100 Meter Staffel aufgeboten. Auch sie ist in Form, wie sie vor Wochenfrist eindrücklich bewies, als sie ihren im Mai aufgestellten U20-Schweizerrekord über 200 Meter nochmals verbesserte. (mgt)

