Kleine Gemeinden als Verlierer?
24.10.2024 AargauEs gibt verschiedene Beispiele von Unternehmen im Aargau, welche wegen fehlendem Gewerbeland ihren Sitz in grössere Gemeinden oder sogar ausserhalb des Kantons verlegen müssen. Weil mit dem Wegzug von Firmen auch Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren gehen, haben die Grossräte Andy Steinacher (SVP Schupfart) und Daniel Urech (SVP Sins) im Aargauer Grossen Rat eine Interpellation eingereicht.
Dies auch darum, weil im Kanton Aargau vielerorts eine Revision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) stattfindet. Vor allem in kleineren Gemeinden wird Bauland ausgezont. weil die wirtschaftliche Entwicklung vorwiegend auf den Raum der Regionalzentren konzentriert sein soll. Als weiteres Beispiel nennen die Interpellanten die Gemeinde Schupfart, in der seit über dreissig Jahren eine Zaunbaufirma mit mehreren Angestellten beheimatet ist. Dieses KMU sucht seit Jahren einen neuen Standort im Dorf. Leider sind in Schupfart keine unbebauten Gewerbeflächen mehr vorhanden. Bei der laufenden Revision der BNO verweigert der Kanton der Gemeinde eine Neueinzonung. Umgekehrt bestehen im nahen Sisslerfeld weitläufige Industriezonen im Kantonseigentum, die aber explizit nicht für das Kleingewerbe gedacht sind. Was bleibt der Zaunbaufirma daher übrig, als ihren Betrieb nach irgendwo zu verlegen oder zu schliessen? Aus der Sicht der beiden Grossräte besteht daher Handlungsbedarf. (nfz)