Insektenlebensräume vernetzen

  20.02.2025 Mettauertal

Waldkorridor: Premiere in Mettauertal

Der Forstbetrieb Jura-Rhein hat zusammen mit Pro Natura Aargau das Projekt für einen offenen Waldkorridor in Mettau realisiert. Am Dienstag wurde das Projekt, das aus dem Jubiläumsfonds der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal finanziert wurde, vorgestellt.

Bernadette Zaniolo

«Es geht vor allem um Insekten», erklärte Projektleiterin Tabea Haupt von Pro Natura Aargau, bei der Vorstel lu ng des Wald korridors – einem von insgesamt drei – im Gebiet «Dindl» in Mettau. Anhand von Karten erläuterten Haupt und Förster Fabian Bugmann die wichtige ökologische Bedeutung des Gebietes. Der besichtigte Waldkorridor befindet sich am Rande einer grösseren Altholzinsel und in der Nähe von Trockenwiesen und -weiden (TWW) von nationaler Bedeutung. Gemäss Tabea Haupt sind diese Waldkorridore, die vergleichbar mit Wildtierkorridoren sind, eine kantonale Premiere und in Zusammenarbeit mit Stefanie Burger von der Abteilung Wald im BVU entstanden.

Wichtig für genetischen Austausch
«Es ist ein wichtiges und zugleich einfaches Projekt», hielt Tabea Haupt fest. In drei Perimetern, die laut Förster Bugmann und Projektleiterin Tabea Haupt «nicht als Qualitätswald» eingestuft sind, wurden Gebietskorridore geschaffen, sprich «lichte Wälder». Damit wird es Insekten ermöglicht, von einem Gebiet ins nächste zu gelangen. Die Vernetzung von bestehenden, wertvollen Lebensräumen sei wichtig für den genetischen Austausch, nicht nur für Insekten, sondern auch für Amphibien und Reptilien.

Hirschkäfer und Schillerfalter
Die Teilnehmenden der Waldkorridor-Besichtigung zeigten sich sehr interessiert. «Ja, hier gibt es unter anderem den Hirschkäfer und den kleinen Schillerfalter», so Haupt auf entsprechende Frage. Die Projektleiterin zeigte dabei auf das Gebiet Richtung Etzgen, welches durch den Waldkorridor im Gebiet Dindl in Mettau verbunden wird. Für die Nachpf lege und den Unterhalt zeichnen der Forstbetrieb und die Ortsbürger verantwortlich. Fabian Bugmann hofft, dass es nur zu wenig Stockausschlägen kommt, das Gehölz tief bleibt und so nur wenig Auslichtungs-Aufwand erfordert.

Das Zünglein an der Waage
Mittels einer Powerpoint-Präsentation zeigte Tabea Haupt im Anschluss an die Besichtigung im Verwaltungszentrum von Mettauertal auf, welche anderen Projekte sich noch in der Planung befinden. Marc Jäger, Leiter der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal, ist erfreut, dass viele der Projekte, welche die Bank mit bis zu 25 000 Franken aus dem Jubiläumsfonds (gesamt 0,5 Millionen Franken) finanzierte, ökologische Massnahmen sind. Mit dem Projekt in Mettau hat die Bank bisher insgesamt 17 Projekte in ihrem Geschäftskreis finanziert; darunter auch ein naturnahes Schulzimmer oder einen Spielplatz. «Oft waren wir das Zünglein an der Waage», erklärte Jäger die finanzielle Bedeutung.

«Ich bin sehr froh, dass das Geld in nachhaltige Projekte investiert wurde und nicht in eine grosse Party», sagte Gemeindeprä sident Christian Kramer schmunzelnd. Der für den Wald und das Kulturland zuständige Gemeinderat Thomas Senn, betonte, w ie auch Christian Kramer, dass für sie der Natur- und Landschaftsschutz einen hohen Stellenwert habe. Zugleich dürfe dieser jedoch nicht über gesellschaftliche und kulturelle Werte gestellt werden. Marc Jäger betonte, dass die Bank weiterhin of fen sei für die Finanzierung von nach haltigen Projekten in der Region.


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