Hunderte Töffliherzen schlugen im Zweitakt
13.06.2023 ZeihenZeihen: Teilnehmerrekord an der fünften Schnäpperli Challenge
Benzingeruch in der Luft, lautes Geknatter und aufheulende Motoren. Die Schnäpperli Challenge in Zeihen zieht jedes Jahr Töfflifahrer aus allen Alterskategorien und zahlreiches Publikum an.
Karin ...
Zeihen: Teilnehmerrekord an der fünften Schnäpperli Challenge
Benzingeruch in der Luft, lautes Geknatter und aufheulende Motoren. Die Schnäpperli Challenge in Zeihen zieht jedes Jahr Töfflifahrer aus allen Alterskategorien und zahlreiches Publikum an.
Karin Pfister
Strahlender Sonnenschein, nicht zu überhörender Motorenlärm, so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie noch nie und ein überwältigter Organisator. «Es ist sensationell», sagte Robert Probst am Samstagnachmittag, um zirka 15 Uhr. Da war die Festwirtschaft bereits am Anschlag und es musste Nachschub organisiert werden. Aufgrund eines neuen Sponsors, der im Vorfeld schweizweit f leissig Werbung gemacht hatte, war man davon ausgegangen, dass ein Teilnehmerrekord erzielt werden könnte, aber die Realität übertraf die Erwartungen nochmals. Alle Tische waren besetzt, die Rennstrecke mit Zuschauern gesäumt und zwischen den vielen, vielen Töfflis, die auf ihren Einsatz warteten, gab es kaum ein Durchkommen.
Die weiteste Anreise hatten die Töfflifans aus dem Tessin und Graubünden. Im Vorfeld angemeldet waren rund 70 Töfflifahrerinnen und -fahrer; bereits am frühen Samstagnachmittag hatten über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 58 Kilometer lange Strecke durchs Fricktal absolviert. Robert Probst: «Der älteste Töfflifahrer ist 82 Jahre alt.» Ebenfalls auf der Strecke gesichtet worden, seien Hunde, welche im Anhänger mitgezogen wurden. Robert Probst, selber ein leidenschaftlicher Töfflifahrer, nimmt die Strecke jeweils im Voraus zwei bis dreimal unter die Räder; an der Challenge selber hatte er verständlicherweise keine Zeit, um mitzufahren.
In einer Kategorie hat es noch Luft nach oben
Auch das Beschleunigungsrennen auf der 80-Meter-Strecke war ein Teilnehmer- und Publikumsmagnet. Zum ersten Mal durchgeführt wurde der Mofacup, wo bis zu 100 Kubikzentimeter Hubraum erlaubt waren. Die einzige Kategorie, in der noch Luft nach oben herrscht, ist die Fun-Kategorie, die im vergangenen Jahr neu geschaffen wurde und in der 2022 vier Fahrzeuge am Start waren. In der Fun-Kategorie gefragt wären originelle Vehikel, Marke Eigenbau. Die Anzahl Räder sei unwichtig, einzige Voraussetzung wäre ein Töffli-Motor. Robert Probst: «Bis jetzt hat sich noch niemand angemeldet; wir würden uns freuen, wenn wir für das nächste Jahr noch einige Interessierte mit nicht strassentauglichen Fahrzeugen gewinnen könnten.»
Aus Bözen angereist war Bruno Fuchs; der Töffli- und Velomechaniker kam natürlich auf einem Zweirad; auf einem Sachs, Jahrgang 1962. «Der Anlass ist immer super organisiert, ich komme jedes Jahr», sagte er nach der Rundfahrt. Rund zweieinhalb Stunden hatte er für die Fahrt durchs Fricktal – die Route führt unter anderem über Herznach, Wölf linswil, Kienberg, Gelterkinden, Hellikon, Stein, Eiken und Frick – gebraucht.
Mit dem Auto gekommen war Peter Büchli aus Effingen, zusammen mit seiner fast fünfjährigen Tochter. «Ich habe Zuhause noch ein altes Puch Maxi, vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr, damit nach Zeihen zu fahren.» Er komme immer sehr gerne, um etwas Zweitaktluft zu schnuppern.
Geselligkeit und der Nachwuchs
Obwohl er selber nie ein Töffli gehabt habe, sondern Velo gefahren sei, komme er jedes Jahr an die Schnäpperli Challenge, sagte Adi Neuhaus aus Zeihen. Ihm gefalle die Geselligkeit und seine Kinder seien grosse Töfflifans. Der vierjährige Ramos sei fasziniert von den knatternden Motoren und die zehn Monate alte Nuria schlafe mitten im Töfflilärm tiptop. «Zuhause, wo es ruhig war, hat sie nicht geschlafen, hier prima.»




