Grünes Licht für Arztpraxis

  23.11.2023 Möhlin

Für 2,65 Millionen Franken: Souverän stimmt Hauskauf in Zentrumsnähe zu

Die Idee, wieder einen Hausarzt in die Poststrasse 9 zu holen, wird von der Gemeindeversammlung gutgeheissen; genauso das beantragte Budget mit Steuerfussreduktion und der Verkauf der Gemeindeanteile an der Wärmeverbund Möhlin AG an die AEW Energie AG.

Ronny Wittenwiler

Die Gemeindeversammlung vom Donnerstag mit 198 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger war kurz und zustimmungsfreudig. Mit dem Erwerb der Liegenschaft der ehemaligen Arztpraxis Schifferle plant die Gemeinde, dort wieder einen Hausarzt oder eine Hausärzte-Gemeinschaft in die Räumlichkeiten holen zu können (die NFZ berichtete). Der Hausarzt, der dort praktizierte und als Eigentümer wohnte, war anfangs Jahr überraschend verstorben. Dessen Eltern traten danach mit einem Verkaufsangebot an die Gemeinde heran. Dass sie auf die Gemeinde zugekommen seien, bezeichnete Fäs als Glücksfall. «Der Preis ist vorteilhaft, wenn nicht gar sehr vorteilhaft.» Zudem: Der Ärztemangel im Dorf sei ein Thema, viele Praxen seien überlastet und gerade durch den Tod des betreffenden Hausarztes seien viele Patienten quasi «heimatlos» geworden. Nach einer Pinselrenovation wolle man auch die zur Liegenschaft gehörende 7-Zimmer-Wohnung wieder vermieten, sagte der Gemeindeammann. Aus jener Wohnung liessen sich bei Bedarf auch zwei Wohnungen machen. Das Mietverhältnis mit der Krankenkasse Concordia, im vorderen Teil eingemietet, soll bestehen bleiben. Bei lediglich sechs Nein-Stimmen schliesslich stimmte die Versammlung dem Kauf der Liegenschaft für die vereinbarten 2,65 Millionen Franken zu.

Deutliche Mehrheiten gefunden
Ebenso grünes Licht erhielt der beantragte Verkauf (1,4 Millionen Franken) der Gemeindeanteile an der Wärmeverbund Möhlin AG an die AEW Energie AG. Bislang hielt die Gemeinde fünfzig Prozent der Aktien, durch den Verkauf ist die AEW Energie AG alleinige Aktionärin. Ein Überweisungsantrag aus der Gemeindeversammlung, das Geschäft zurückzustellen und die Möglichkeit eines kleineren Aktienanteils am Verbund in Betracht zu ziehen, wurde abgelehnt (bei lediglich 27 Ja-Stimmen). Fäs sagte zuvor: «Mit weniger als 50 Prozent wären wir bloss Juniorpartner und könnten jeweils überstimmt werden.» Bei insgesamt 32 Nein-Stimmen folgte auch hier in der Endabstimmung eine relativ deutliche Mehrheit dem Gemeinderat und stimmte dem Verkauf zu.

Genehmigt – bei lediglich fünf Gegenstimmen – wurde schliesslich auch das Budget 2024 mit einem um drei Prozentpunkte tieferen Steuerfuss von neu 112 statt 115 Prozent. Andreas Fischer, Präsident der Grünen, forderte in seinem Votum vom Gemeinderat den Mumm ein, den Steuerfuss auch dann wieder zu erhöhen, sollte es selbst bereits in ein bis drei Jahren notwendig werden. Nach neunzig Minuten waren sämtliche Geschäfte abgehandelt.


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