Grosse Solidarität für Dorfrestaurant

  20.06.2024 Gansingen

Das «Landhus» in Gansingen hat eine Zukunft

Das Interesse am Erhalt des noch einzigen Restaurants in Gansingen ist gross. Fast 100 Aktien wurden gezeichnet, mehrheitlich von Einheimischen – Privaten und Vereinen – sowie Einzelpersonen und Firmen aus dem Tal beziehungsweise der näheren Region.

Bernadette Zaniolo

Viktor Erdin, IG-Sprecher und Mitinitiant der Rettung des noch einzigen Dorfrestaurants in Gansingen, dem Landhus, war an der Startsitzung am Montagabend sichtlich erfreut, dass die Solidarität im Dorf und der Region so gross ist. Ziel war die Zeichnung von mindestens 65 Aktien. Mit 91 Aktien wurde diese Erwartung übertroffen. Bei den 70 Aktionären (einige haben mehrere Aktien gezeichnet) handelt es sich vorwiegend um einheimische Einzelpersonen. Zudem haben fünf Dorfvereine, die Gemeinde Gansingen, die Wohnbaugenossenschaft Wobag sowie einige Firmen aus dem Tal und der näheren Umgebung Aktien gezeichnet. Erdin erläuterte, weshalb die Startsitzung nicht die Gründungsversammlung sei. Somit wird keine neue Aktiengesellschaft gegründet.

Neue Eigentümerschaft
«Wir übernehmen die bestehende AG und taufen diese später um», so Erdin. Das heisst, die Iurenia AG, in deren Besitz die «Landhus»-Immobilie derzeit ist, wird im Verlaufe des Jahres in die Landhus Gansingen AG umfirmiert. Michel Steiner erklärte das weitere Vorgehen und Urs Obrist von der Raiffeisenbank Frick-Mettauertal (RFM) gab mehr Einblick zur Rangrücktrittserklärung.

Die Initianten der Rettung des Restaurants Landhus (Viktor Erdin, Mario Hüsler, Meinrad Jappert, Severin Senn und Michel Steiner) strebten mit der geplanten Zeichnung von 65 Aktien zu 5000 Franken ein Aktienkapital von mindestens 325 000 Franken an. Dieses beinhaltet je Aktie 1000 Franken Aktienkapital und 4000 Franken Aktionärsdarlehen. Das Darlehen wird je nach Geschäftsgang verzinst. Das Darlehenskapital ist auf zehn Jahre gebunden.

Der Preis für den Kauf der 988 Quadratmeter grossen Parzelle 114 mit Restaurant und darüberliegender Wohnung beträgt 640 000 Franken (die NFZ berichtete). Im Kaufpreis inbegriffen sind auch eine Baulandreserve sowie die Übernahme eines Darlehens der Feldschlösschen AG von rund 26 000 Franken und die bestehende Hypothek von zirka 370 000 Franken.

Mehr Spielraum für Investitionen
Die Zeichnung von 91 Aktien bedeutet für die neuen Eigentümer, die künftige Landhus Gansingen AG, dass sie mehr Spielraum für Investitionen erhalten. Wie am Montagabend weiter zu erfahren war, möchte der bisherige Pächter des Restaurants noch drei bis vier Jahre weitermachen.

An der Startsitzung wurde auch der erste Verwaltungsrat bestellt. Mario Hüsler, einer der Initianten, führte durch das Wahlgeschäft. Die 50 Anwesenden sprachen sich einstimmig für die Vorgeschlagenen Viktor Erdin, Michel Steiner, Severin Senn und Marco Jappert aus. Sie sind für die nächsten drei Jahre gewählt; ein fünftes Mitglied ist möglich. Der IG Landhus war es wichtig, dass sich im Verwaltungsrat sowohl jüngere wie ältere Personen engagieren. Bei einem gesponserten Apéro und Gesprächen klang der Abend aus.


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