Geschwächte Bäume, gesunde Finanzen
20.04.2025 LaufenburgAnspruchsvolles Jahr für Forst & Dienste Laufenburg-Gansingen: Eine Waldbewirtschaftung geprägt durch den nassen Jahresverlauf und ein Ertragsüberschuss von rund 70 000 Franken – das Geschäftsjahr 2024 des Forstbetriebs hat unterschiedliche Facetten, wie der Jahresbericht zeigt.
Simone Rufli
«Trotz der vielfältigen Herausforderungen konnten wir nicht nur das Budget einhalten, sondern den Aufwandüberschuss sogar übertreffen. Dies ist ein deutlicher Beweis für die effiziente und umsichtige Arbeit unseres gesamten Teams», hält Herbert Weiss in seinem letzten Jahresbericht als Verwaltungsratspräsident des Forstbetriebs Forst & Dienste Laufenburg-Gansingen fest. Im vierten Betriebsjahr konnte ein Abschluss von 70 905 Franken erzielt werden. Der positive Erfolg kann mit den steigenden Anfragen von Dritten sowie dem Lagerabbau im Energieholzbereich begründet werden.
Mehr Schäden durch Borkenkäfer
Die Waldbewirtschaftung 2024 sei vor allem durch den nassen Jahresverlauf geprägt gewesen, so Betriebsleiter Andreas Bühler im Geschäftsbericht 2024. Zwar hätten die vorbeiziehenden Unwetter im Wald keine Schäden angerichtet, die Flurstrassen aber wurden in Mitleidenschaft gezogen. Erstaunlich gut entwickeln konnte sich unter den Bedingungen die Borkenkäferpopulation. Sie richtete im Vergleich zu den Vorjahren grössere Schäden an. «Ein Zeichen dafür, wie geschwächt viele Bäume selbst bei ausreichend Niederschlag sind», so Bühler. Im Sommer mussten zwei grosse Käferflächen bekämpft werden. Geschlagenes Käferholz konnte umgehend verkauft und abgeführt werden. Der Anteil Zwangsnutzungen ist im Vergleich mit den Vorjahren deutlich gestiegen Die Holznutzung lag mit 6802 Festmeter (fm) unter dem Schnitt der Betriebsplanung. Forst & Dienste setzte auch im vergangenen Jahr wieder vorwiegend auf Naturverjüngung. Die offenen Schadholzflächen wurden genutzt, um klimafreundliche Baumarten einzubringen und die Biodiversität zu fördern.
Steigende Anfragen von Dritten
Trotz der nicht einfachen Umstände konnte Forst & Dienste Laufenburg-Gansingen im vergangenen Jahr einen Ertragsüberschuss erzielen: Dem Aufwand von 1,235 Millionen Franken stand ein Ertrag von 1,29 Millionen Franken gegenüber. Andreas Bühler: «Der positive Erfolg kann mit den steigenden Anfragen von Dritten sowie dem Lagerabbau im Energieholzbereich begründet werden.» Über alle Schnitzelheizungen wurde eine Wärmleistung von 2 186 820 kWh erzeugt. Umgerechnet konnten so 214 426 Liter Heizöl eingespart werden.
Invasiven Neophyten dezimiert
Die Neophyten-Bekämpfung wurde im Jahr 2024 in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverein Sulz-Laufenburg umgesetzt. Dank der gezielten Bekämpfung konnten die invasiven Neophyten dezimiert werden. Die Bekämpfungsmassnahmen werden im Jahr 2025 kontrolliert und wiederholt. Auch im vergangenen Jahr konnte Forst & Dienste verschiedene Aufträge für die Gemeinden und Dritte ausführen. Neben wiederkehrenden Pflegeaufträgen konnte im Welschland ein magerer Standort zur Förderung von wärmeliebenden Arten aufgewertet werden und im Gebiet Talmatt wurde die bestehende auenähnliche Landschaft mit drei Tümpeln erweitert, um eine Bachaue zu erhalten. Auch die Ausstellung vom Museum Rehmann wurde beraten und mit einzelnen Lieferungen unterstützt.
Erstmals in der Geschichte von Forst & Dienste stand beim Holzerwettkampf einer zuoberst auf dem Podest. Beat Senn wurde in der Disziplin Fallkerbe bester Aargauer.