Ein Fricktaler auf Solar-Mission in Indien

  17.10.2024 Brennpunkt

Der Rheinfelder Roger Buser gehört als Fahrer und Mechaniker zur Crew des «Solar-Butterflys». Derzeit ist er in Indien unterwegs, um für die Nutzung der Sonnenkraft zu werben.

Valentin Zumsteg

«Wir möchten zeigen, was heutzutage alles mit erneuerbaren Energien möglich ist», sagt Roger Buser gegenüber der NFZ. Der Rheinfelder ist Professor an der Hochschule Luzern (HSLU). Derzeit weilt er im Rahmen eines Sabbaticals in Indien, wo er als Mechaniker und Fahrer zur Crew des «Solar-Butterflys» gehört. Beim «Sonnen-Schmetterling» handelt es sich um einen zehn Meter langen Wohnwagen mit auf klappbaren Solarf lügeln, der den Strom für einen Tesla Model X liefert, welcher ihn zieht. Das futuristische Fahrzeug ist von der HSLU konzipiert worden. Gebaut wurde es in Fronarbeit von Privatleuten sowie verschiedenen Firmen. Das wechselnde Team des «Solar-Butterf lys» besucht 1000 Solarprojekte und 1000 Schulen auf der ganzen Welt. Es war unter anderem auch schon im Fricktal unterwegs.

150 Kilometer pro Tag
Nächstes Jahr gibt es das Kyoto-Protokoll seit zwanzig Jahren. Das Abkommen umfasst klare Regeln, wie die Treibhausgase reduziert werden sollten. Über 190 Staaten haben es ratifiziert. Die Initianten des «Solar-Butterflys» beabsichtigen, im November 2025 an der Klimakonferenz in Brasilien das Projekt und die Reise zu präsentieren. «120 000 Kilometer, 90 Länder und sechs Kontinente sind das Ziel», so Buser.

Derzeit geht es in Indien von Bangalore nordwärts. Stationen sind unter anderem Delhi und zum Schluss Mumbai. «Wir fahren von einem Event zum anderen, rund 150 Kilometer am Tag», schildert Buser, der am Sonntag zur Crew gestossen ist. Geladen wird mit den Solarzellen, die auf dem Dach des «Butterflys» verbaut sind. «Wir haben auch externe Module dabei, welche wir am Boden auslegen. Die speziellen Solarzellen wurden von uns entworfen und in China extra hergestellt.» Dabei handle es sich um hocheffiziente Zellen, welche auf einer semif lexiblen Oberf läche montiert wurden, damit kein Glas verwendet werden musste. «Das Glas allein hätte über eine Tonne gewogen», so Buser.

«Das Potenzial ist riesig»
Das Team lebt im «Butterfly»-Wohnwagen, der über vier Betten, eine Küche, eine Dusche, einen Wohnraum und einen Technikraum verfügt. Die Isolation besteht zum grössten Teil aus rezyklierten PET-Flaschen, die aus dem Ozean gefischt und von einer Schweizer Firma weiterverarbeitet worden sind.

Die Tour durch Indien dauert mehrere Wochen. «Das Potenzial der Sonnenkraft hier ist riesig. Es gibt viele Dinge, die man mit erneuerbarer Energie umweltfreundlicher machen könnte», so Buser. Er ist bis im November mit dem «Butterfly» unterwegs, danach reist er nach Äthiopien, wo er an der Universität Arba Minch an einem anderen Solar-Projekt arbeiten wird. Erst anschliessend geht es für ihn zurück in die Schweiz und an die Hochschule.


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