Freude, Lachen und Sonnenschein

  24.09.2024 Stein

Stiftung MBF feierte das 50-Jahre-Jubiläum mit einem Fest

Über 2000 Besucher waren gekommen, um am Fest rund um die Gebäude der MBF in Stein Einblicke in das Leben, Lernen und Arbeiten der Menschen in der Stiftung zu erhalten. Am Festakt anlässlich des Jubiläums wurden in beeindruckender Weise der Weg von der Gründung bis zum heute Erreichten aufgezeigt und Ausblicke in die Zukunft beleuchtet.

Charlotte Fröse

«Das in 50 Jahren Erreichte ist beeindruckend», sagte Hans A. Wüthrich, Präsident des Stiftungsrats der MBF, am Festakt vor vielen geladenen Gästen. Er zeichnete den Weg, beginnend mit dem ersten Schritt vor rund 50 Jahren bis ins Heute auf. Begonnen hatte alles 1974 in der geschützten Werkstatt in Kaisten, wo die Montagetätigkeit mit sechs Personen aufgenommen wurde. «Heute sind wir eine im Fricktal etablierte und geschätzte Sozialinstitution, die 366 Menschen mit Unterstützungsbedarf ein Umfeld für ein selbstbestimmtes Leben bietet», so Wüthrich. Die Sozialinstitution MBF verdanke ihre heutige Existenz einzigartigen Persönlichkeiten, die mit Weitblick, Mut, hohem Engagement und grosser Beharrlichkeit eine Vision verfolgt hätten. Stellvertretend für die vielen Menschen, die am Gelingen Teil hatten, nannte Wüthrich die heute noch lebenden sechs Gründungsmitglieder Verena Bachmann, Viktor Bäumlin, Hermine Hintermann, Silvia Obrist, René Probst und Franz Weiss, die 1974 bei der Gründung der Vereinigung «Werkstätte für Behinderte Fricktal (WBF)» zugegen waren. Sein Dank richtete sich auch an viele weitere Personen, welche die Institution in den vergangenen 50 Jahren tat-kräftig begleiteten. Eine besondere Anerkennung sprach er Hansueli Bühler aus, der sich während der letzten 30 Jahre mit grossem Engagement für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Fricktal eingesetzt hat. 1994 trat er als frisch gewählter Gemeinderat in den Stiftungsrat der Stiftung WBF und 2000 in denjenigen der Stiftung MBF ein. «Mit seinem Fachwissen und politischen Gespür hat er die Stiftung MBF begleitet, unterstützt und entscheidend mitgestaltet», betonte Wüthrich. Zum Jahresende wird sich Hansueli Bühler aus dem Stiftungsrat zurückziehen.

Das Wachstum geht weiter
«Unsere Organisation hat sich in der Region etabliert und wächst mit dem klaren Ziel weiter, eine starke und zukunftsorientierte Institution zu bleiben», betonte Nicole Füllemann McMenamin, Leiterin Dienste. Heute beschäftigt die Stiftung über 320 Angestellte. In der Zukunft sei es für die Stiftung entscheidend, sich als innovativer Arbeitgeber zu positionieren. Roland Baumgartner, Leiter Betriebe, sagte, es sei das Ziel, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf als gleichwertige Arbeitskräfte anerkannt und in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten. Die Werkstätten mit heute rund 160 Mitarbeitenden möchte er so weiterentwickeln, dass sie eine Brücke zum regulären Arbeitsmarkt darstellen. Zbigniew Gruchola, Leiter Wohnen-Ateliers, betonte, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf selbst entscheiden sollten, wie und wo sie wohnen, welche Form der Unterstützung sie in Anspruch nehmen und wie sie ihr Leben gestalten wollen. Es sei die Aufgabe der Stiftung, diese Freiheit zu ermöglichen. Dazu brauche es entsprechende gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen sowie eine Gesellschaft, die sich weiter in Richtung Inklusion entwickle. Urs Jakob, Leiter HPS und Bildung, sagte mit Blick in die Zukunft, dass die Übergänge zwischen Schule und Arbeitswelt nahtlos und stärker gestaltet werden müssten. Er sagte: «Wir möchten die Brücke zur Arbeitswelt noch stärker gestalten und sicherstellen.»

Regierungsrat Alex Hürzeler betonte in seinen Grussworten das verbindliche Engagement der Stiftung über ein halbes Jahrhundert für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Er lobte die enorme Entwicklung der Einrichtung. Er zeigte sich überzeugt davon, dass der gemeinsame Auftrag auch in der Zukunft gut und richtig erfüllt werde. Beat Käser, Gemeindeammann von Stein, sagte in seiner Ansprache: «Stein ist stolz auf die MBF.» Die Stiftung habe Massstäbe gesetzt im Engagement für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Jan Grenacher und Irene Pignataro, beide Mitglieder im Bewohnenden- und Mitarbeitendenrat, Willi Solberger Präsident vom Mitarbeitendenrat sowie Martin Weiss Präsident vom Bewohnendenrat wünschten der Stiftung MBF mit ganz persönlichen Worten für die Zukunft alles Gute und dass sie sich weiter positiv entwickeln könne.

Ein tolles Fest
Auf dem Gelände der MBF herrschte am Jubiläumstag ein reges Miteinander von Besuchern, Bewohnern und Betreuern. Grosse und kleine Gäste erlebten ein tolles Fest mit viel Spass und Aktionen. In den Werkstätten informierten sich die Besucher über die Arbeitsweisen. Mitarbeitende in den Werkstätten liessen sich bereitwillig bei ihrem Tun über die Schulter schauen. Selbst hergestellte Produkte wurden zum Verkauf angeboten und fanden grossen Anklang. Ateliers öffneten ihre Türen und gaben Einblicke in Arbeitsweisen und auch die Bewohner hiessen die Gäste in den Wohngruppen willkommen. Kinder erfreuten sich an einer Schnitzeljagd mit vielen Überraschungen und auf dem Rollstuhl-Erlebnisparcours durchfuhren Besucher mit Rollstuhl verschiedene Stationen. Kulinarisch konnten sich die Besucher an etlichen Stationen verwöhnen lassen und dabei Live-Musik der Gruppe «Tubetänzig» aus Laufenburg geniessen.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote