Finaler Sekundenkrimi in Stäfa
25.03.2025 Möhlin, SportHandball NLB: Handball Stäfa – TV Möhlin 30:29: Nach intensiven 59 Minuten gegen den Tabellenführenden Stäfa stand es 29:29. Danach lief zu vieles gegen Möhlin und das Heimteam nutzte seinerseits die Auszeit und erspielte sich mit dem siebten Feldspieler den Siegtreffer. Insgesamt lieferte der TV Möhlin eine bärenstarke Teamleistung ab.
Christine Steck
Die Anfangsphase verlief sehr ausgeglichen. Die eine Mannschaft legte vor, die andere zog nach. Stäfa agierte jeweils mit viel Druck und Tempo gegen die Möhliner Abwehr, welche mit Mitch Giezeman im Mittelblock unglaublich arbeitete. Auch Benjamin Blumer im Tor machte sich schon früh mit der einen oder anderen Parade bemerkbar und hielt in der neunten Minute beim 4:5 gegen Moritz Bächtiger. Es war danach Möhlin, das kontinuierlich vorlegte und erst in der Mitte der ersten Halbzeit fiel der Ausgleich durch Stäfa. In der 19. Minute, es stand 12:13, musste Patrick Schweizer auf die Bank. Die Unterzahl verlief nicht ohne technische Fehler, aber auf der anderen Seite, als Mathias Müller seinen nächsten Ball im Gegenstoss zu hart aufsetzte, flog die Kugel übers Tor (beim 14:13, 22.). Nach der Auszeit durch Trainer Zoltan Majeri, zuvor musste Lucas Grandi wegen Reklamierens auf die Bank, verwandelte Jonathan Ulmer den nächsten Siebenmeter und machte danach das 15:15 in der 25. Minute. Möhlin spielte seine Auslösungen geduldig und blieb an Stäfa dran. Noch Sekunden vor der Pause, glich Jan Waldmeier zum Pausenstand von 18:18 aus.
Die Partie endete mit vielen Fragezeichen
Würde der TV Möhlin das Tempo und die Offensivkraft auch in der zweiten Halbzeit gegen einen starken Kontrahenten wie Stäfa, das mit mehr Wechselmöglichkeiten ausgestattet und im Hinspiel den TV Möhlin mit 30:17 geschlagen hatte, noch einmal über dreissig Minuten abrufen können? Es blieb offen. Und Möhlin legte gar auf plus zwei vor. Stäfa blieb hartnäckig, traf mal durch Kreistore von Karlo Ladan, der einst beim TV Möhlin spielte oder durch Mathias Müller und Renato Bertschinger. Lucas Grandi demonstrierte seine ganze Wurfgewalt und glich wieder aus zum 22:22 in der 39. Minute. Nach dem erneuten Timeout der Fricktaler flog Grandis nächster Ball übers Tor und im Gegenzug erhöhte Tim Schmidt für Stäfa. Aber Jan Waldmeier nahm sich den nächsten schwierigen Wurf und verkürzte wieder auf 23:24 aus Möhliner Sicht. Die nächste Blumer-Parade, ganz wichtig, und Stian Grimsrud glich erneut aus. In der 45. Minute beim 25:25 kassierte Möhlin nacheinander eine Zeitstrafe gegen Patrick Schweizer und Jonathan Ulmer. Und in dieser Phase parierte Blumer gegen Zimmermann, Grandi verzog zwar und auch Grimsrud scheiterte an Marco Wyss, der bereits dritte Goalie im Spiel der Gastgeber, aber das Wichtigste, Stäfa lieferte auch nichts Zählbares. Erst danach stellte Ladan auf 26:25 (49.). Die Halle erwachte langsam, bejubelte das nächste und übernächste Tor, denn jetzt waren es erstmals drei Treffer mehr für die Gastgeber (52.).
Aber Möhlin liess nun seinerseits einen sensationellen 3:0-Lauf folgen. Die Abwehr hielt die torgefährlichen Stäfner auf Distanz und vorne wurde geliefert. In der 56. Minute glich Mitch Giezeman zum 28:28 aus. Nach der Antwort von Stäfa, scheiterte Mahrer am Pfosten, aber Jan Waldmeier nutzte seine Chance zum 29:29 (58.). Danach hielt Marco Wyss gegen Grimsrud, dessen Abwehrspieler aber im Kreis stand, der Pfiff blieb aus. Es folgte die Auszeit der Stäfner, Sekunden vor dem Ende. Mit dem siebten Feldspieler auf der Platte, schloss Bächtiger ab, bloss auch da, krasse Entscheidung, es waren der Schritte zu viel (eigenes Prellen mit Nullschritt), aber Tor zählte trotzdem.
Nach dieser heissen Schlussphase bleiben ein paar dicke Fragezeichen in Richtung Spielleitung. Die Enttäuschung unter den Möhliner Spielern war greifbar, zumal sie so nahe an wenigstens einem Punkt waren.