Feuer und Flamme für «Antarktis»

  10.10.2023 Laufenburg

Eine lange Laufenburger Disco- und Bar-Ära endet

Bis 1998 hat die Disco Antarktis viel hela-Geschichte geschrieben. Gleiches trifft ab 2002 auf die gleichnamige Bar zu. An der kommenden hela wird sie letztmals von den sieben bisherigen Organisatoren betrieben.

Susanne Hörth

«Als 1982 sechs Jugendliche, die gerade aus der Schule kamen, beschlossen haben, eine Disco zu gründen, hatte wohl niemand daran gedacht, dass erst 16 Jahre später das letzte Mal die Türen der Disco Antarktis geschlossen werden.» Das schrieb der Fricktaler Bote (Vorgänger der NFZ) am 24. November 1998. Nach der Disco ist vor der Bar dachte sich das Antarktis-Team und läutete drei Jahre später unter gleichem Namen eine neue Ära ein. Wie die Disco zuvor wurde auch diese Bar schnell zu einem festen Bestandteil der hela. Und jetzt, rund 20 Jahre später, hat an der diesjährigen hela (13. bis 15. Oktober) die Bar unter den bisherigen Organisatoren letztmals geöffnet. Im Laufe der vergangenen 40 Jahre hat sich die Zusammensetzung des Antarktis-Teams immer wieder mal geändert. Von Anfang an und bis heute dabei sind Martin Schmid, Bruno Schmid und René Schnetzler. Zusammen mit Thomas Erhard, Daniel Schnetzler, Michel Riner und Roland Binkert bilden sie längst eine eingeschworene Gemeinschaft.

Nach 20 Jahren ist genug
«Wir haben darüber abgestimmt», sagt Bruno Schmid zum Entschluss, heuer die Antarktis-Bar – zu finden ist sie seit 2004 beim Schulhaus Burgmatt – letztmals zu organisieren. Die Gründe werden unter anderem mit dem Alter, mit dem doch nicht zu unterschätzendem Aufwand und ganz besonders auch mit der Aussage «nach mehr als 20 Jahren ist genug» angegeben. Beim Treffen mit der NFZ – nur Roland Binkert ist nicht dabei – spielen sich die Männer den Erinnerungsball an rund 40 Jahre Antarktis gegenseitig zu. Gleichzeitig blättert Bruno Schmid immer wieder durch seine Ordner und zieht dabei auch das eine oder andere Disco-Plakat hervor. Diese wurden jährlich von Martin Schmid neu entworfen. Bruno Schmid präsentiert ebenfalls das handgeschriebene Protokoll der ersten Antarktis-Sitzung von 1982.

«Wir haben die hela-Disco für die Blauring/Jungwacht durchgeführt. Ein Treffpunkt für die Jugendlichen», erinnert sich René Schnetzler an die Anfänge. «Der Name Antarktis entstand, weil wir damals oft in der Disco Oase in Bad Säckingen waren. Wir entschieden uns für den Gegensatz. Von der Wüste in die Kälte», fügt Martin Schmid an. Wobei diese Kälte nur vom Namen her stimmt. Die organisierenden Freunde waren stets mit Feuer und Flamme dabei und verstanden es auch, die Disco- und Bar-Stimmung in positivem Sinn anzuheizen. «Wir haben zuerst in Kaisten quasi als Hauptprobe eine Disco in der FC-Hütte organisiert. Da kamen echt viele Leute.»

Die Freude, gemeinsam etwas zu organisieren und zusammen mit dem Erlös «ein Reisli» zu unternehmen, war Hauptantrieb der Männer, sich für die Disco und später für die Bar zu engagieren. Hierzu passt auch, dass es nie einen eigentlichen Verein gegeben hatte. «Wir sind eine grosse Familie», betonen die Männer fast unisono. Regelmässige, fast wöchentliche Treffen unterschiedlichster Art gehören zur gelebten Freundschaft.

Erinnerungen
«Ich weiss noch gut, als es an der Disco unglaublich viel geschneit hat und der Narrenumzug am nächsten Tag nicht stattfinden konnte», sagt Michel Riner. Schnee und Narrenumzug an der hela? «Wir haben neben der hela die Disco auch an anderen Anlässen durchgeführt», liefert Martin Schmid die passende Erklärung und zählt neben Fasnacht auch Jugendfeste oder Altersheim-Einweihung auf. Auf eine Konstante bei Antarktis über alle die Jahrzehnte hinweg, weist DJ Thomas Erhard hin: «Bis heute sind wir unserem Achtzigerjahre-Musikstil treu geblieben.» Auf entsprechende Frage gab es gleich ein mehrfaches: «Nein, negative Erinnerungen haben wir keine. Von positiven Sachen hingegen können wir viel berichten.»

Wenn auch die lang jährigen Organisatoren die Bar-Ära nach der hela beenden, so heisst das nicht, dass es das Angebot nicht weiterhin geben wird. Die Bar wird ab nächstem Jahr von der Guggenmusik Barocker weitergeführt.


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