Endlich: Mumpf hat die Qual der Wahl
15.08.2024 Wallbach/MumpfNach monatelanger, erfolgloser Suche sind sie jetzt sogar im Doppel vorhanden: Personen, die sich in Mumpf zur Wahl in den Gemeinderat stellen. Damit dürfte das Damoklesschwert des Kantons entschärft werden.
Ronny Wittenwiler
Vielleicht soll man es nicht gleich übertreiben, aber in demokratiepolitischer Hinsicht ist das für die Gemeinde Ostern und Weihnachten zusammen. Die Nachricht kommt mit einer amtlichen Mitteilung reingeflattert: In Mumpf stellen sich zwei Personen für das Gemeinderats-Amt zur Wahl. Fred Leiser (Jahrgang 1962) und Marlyse Lilly Zimmermann (1955) haben innerhalb der offiziellen Anmeldefrist ihre Kandidatur für den ersten Wahlgang am 22. September eingereicht. Leiser und Zimmermann sorgen mit ihren Kandidaturen für das Ende einer langen Durststrecke. Über Monate hinweg schlug der Versuch fehl, die Nachfolge für ein demissionierendes Gemeinderatsmitglied geregelt zu bekommen (die NFZ berichtete). Angefangen mit einer ersten Ersatzwahl am 19. November 2023, ohne Kandidaturen und ergo ohne Erfolg, wiederholte sich dasselbe Szenario noch zweimal: am 3. März und am 9. Juni dieses Jahres.
Stets wurde dann gemäss Gemeindegesetz ein zweiter Wahlgang infolge fehlender Kandidatinnen und Kandidaten gestrichen.
Den Kanton im Nacken
Hatte Anfang Juli die Gemeinde Mumpf somit den bereits vierten (!) Anlauf für einen ersten Wahlgang ausrufen müssen, kommt jetzt rund sechs Wochen später die gute Nachricht. Erstmals sind für die vorgesehene Ersatzwahl auch Kandidaturen eingegangen. Damit dürfte die Gemeinde nicht mehr diesen Druck im Nacken spüren, der, aus Aarau kommend, sich bei anhaltender Vakanz weiter verstärkt hätte. Martin Süess, Leiter der Gemeindeabteilung beim Kanton Aargau, sprach jüngst auf Anfrage der NFZ von einer Art Faustregel, die bei anhaltender Unterbesetzung in der Gemeindeexekutive zum Tragen komme. «Wir warten vielleicht mal ein halbes Jahr zu, doch dann suchen wir mit der Gemeinde sicher das Gespräch.» Dass es jetzt anders kommt, ist für Mumpf eine richtig gute Nachricht. Und mit der Doppelkandidatur steht fest: Endlich kommt es zu einer richtigen Qual der Wahl. Überhaupt niemanden wählen zu können – das war in demokratiepolitischer Hinsicht weitaus quälender.
Im ersten Wahlgang vom 22. September kann jede wahlfähige Person als Kandidatin oder als Kandidat gültige Stimmen erhalten.