Ein Trommelwirbel auf 75 Jahre

  11.10.2024 Laufenburg

Das Tambourencorps Laufenburg wurde 1949 aus der Taufe gehoben

Das Trommeln hat in Laufenburg eine jahrhundertealte Geschichte. Um dem taktvollen Brauchtum noch mehr Bedeutung zu geben, wurde 1949 das Laufenburger Tambourencorps gegründet. 75 Jahre aktives Vereinsleben sind nichtnur Grund für ein grosses Fest, sondern geben auch Anlass, um zurückzublicken.

Susanne Hörth

Das Tun der Laufenburger Tambouren einfach auf das, unbestritten gekonnte «Trommeln» reduzieren zu wollen, geht nicht. Das weiss bestens, wer die Mitglieder bei ihren Auftritten gesehen, gehört und erlebt hat. Es ist die Kombination von Trommelkunst, Choreographie und Showeinlagen, mit der das Corps als Ganzes zu beeindrucken versteht. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich dieses Gesamthafte immer mehr verfeinert. Hierbei spielte bis heute die Nachwuchsförderung stets eine grosse Rolle. Mittlerweile blickt das Laufenburger Tambourencorps auf 75 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Ein passender Moment, um mit einem Trommelwirbel in die Anfänge und die darauf folgenden Jahrzehnte einzutauchen.

Gegründet wurde der Verein am 1. September 1949 von einer kleinen Truppe überzeugter Männer. Es ging nicht darum, in Laufenburg etwas Neues zu installieren, sondern vielmehr darum, ein während Jahrhunderten im Städtchen praktiziertes Trommeln in seiner Bedeutung zu stärken. Von Trommeln angeführt wurden einst schon die Landsknechte und Söldner. Die Tambouren waren es auch, die lange vor der eigentlichen Vereinsgründung während der Fasnacht bei der Tschättermusik den Takt angaben.

Erster Präsident des neugegründeten Tambourencorps Laufenburg war Otto Bergmann, als erster Instruktor konnte Otto Marbot gewonnen werden. «In den folgen den Jahren nahmen die Tambouren an verschiedensten Veranstaltungen teil. Narrentreffen, Musikfeste, Stadtjubiläen und Ähnliches standen auf dem Programm. Damals fanden die Trommelproben jeweils am Montagabend statt. Oft mussten aber zusätzliche Proben eingefügt werden, um neue Märsche aus wendig zu lernen. Denn auch das Trommeln will gelernt sein», heisst es in der Vereinsgeschichte. Ein wichtiger Meilenstein in dieser war der Bezug des ersten eigenen Vereinslokals: ein bisher ungenutzter Raum im Gasthof «Zum Schiff».

Fast 20 Jahre nach seiner Gründung kam das Vereinsschiff ins Trudeln. Den Weg aus der Krise heraus fand es mit dem interimistisch gewählten Präsidenten W. Benz sen., unterstützt von Rolf Maier.

Neues Probelokal
«Hurra, wir dürfen ins Gefängnis!» Wenn dieser Ruf auch nicht wirklich erschall, so war es doch tatsächlich so, dass die Mitglieder des Tambourencorps glücklich waren, 1981 im ehemaligen Wasenturm-Gefängnis ein neues Probelokal beziehen zu können.

Nicht alles funktionierte immer wie erhofft. Nach einer bereits früher gescheiterten Pfeifergruppe wurde 1983 ein neuer Anlauf für eine solche genommen. 1997, zwei Jahre vor dem 50-Jahre-Jubiläum des Tambourencorps, musste die Pfeifergruppe mangels Mitgliedern aufgelöst werden.

50-Jahre-Jubiläum
Die Laufenburger Stadthalle, notabene noch die alte mit dem hohen Dachgebälk, war am 15. Mai 1999 bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Tambouren begeisterten damals alle mit ihrem Können. Anlässlich des Jubiläums präsentierte das Corps auch ein neues Signet: Ein trommelnder Löwe, das Wappentier von Laufenburg.

Dass der Verein grosse Feste organisieren und durchführen kann, bewies er unter anderem im Jahr 2009. Ein grosses Publikum nahm damals am 28. Jungtambouren- und Pfeiferfest in Laufenburg teil. Einen erneuten Grund zum Feiern gab es dann acht Jahre später. Dank der jährlich stattfindenden Neueinsteigerkurse konnten viele Jungtambouren zum Mitmachen begeistert werden. Damit neben der Akustik auch die Optik überzeugt, wurde eine Neuuniformierung in Angriff genommen. Mit einem Fest am 28. Oktober 2017 wurde die neue Uniform eingeweiht.

Die Aufzählung der vielen grossen und kleinen Feste sowie der gemeinsamen, von Rhythmen geprägten Momente könnte noch um einiges verlängert werden. Statt zurück, will der Verein jetzt aber vor allem nach vorne in die nahe Zukunft schauen. Steht doch das nächste grosse Highlight mit dem 75-Jahre-Jubiläum kurz bevor. Am 16. und 17. November lädt das Tambourencorps Laufenburg 1949 zu einem Fest voller rhythmischer Klänge, kulinarischer Höhepunkte und familiärer Atmosphäre in die Laufen-burger Stadthalle ein.


hela und Jubiläumsfest

Einen Eindruck vom Können der Tambouren verschaffen, kann sich das Publikum bereits am kommenden Wochenende. Das Tambourencorps tritt am hela-Samstag, 12. Oktober, um 19 Uhr auf der Burgmatt auf. Zudem betreiben die Mitglieder während der hela-Tage ihren beliebten Schnitzelbrot-Stand vor der Stadthalle.

Das Jubiläumswochenende vom 16. und 17. November wartet mit vielen Programmpunkten auf. Tickets für das DRUM DINNER 2024 sowie alle Informationen zum Jubiläumswochenende gibt es unter www.tambouren-laufenburg.ch/ jubiläum, am Tambouren-Stand während der hela vor der Stadthalle sowie unter @tambouren1949 in den sozialen Medien.

www.tambouren-laufenburg.ch/jubiläum


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